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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

11. Dezember 2009 um 20:34

Marktanteile im Datenbankmarkt

Verkaufte Einheiten von DatenbankmanagementlösungenMicrosoft informiert über den Presseverteiler über eine Statistik der Firma techconsult. Dort wurden die offenbar auf Basis der verkauften Stückzahlen die Marktanteile gegenübergestellt. Dennoch schneidet MySQL recht gut ab, obwohl da doch nur ein Bruchteil verkauft wird. Wenn man den Marktanteil in USD ausrechnen würde, dann dürfte Oracle die Nase vorn haben (die Lizenzen sind nämlich teurer). Leider fand ich bei techconsult keine Details, daher müssen wir die Infos von Microsoft als Basis nehmen:

Gemäß techconsult stieg der Anteil bei der installierten Basis im Fiskaljahr 2009 verglichen zum Vorjahr von 21,6 auf 22,5 Prozent. Für dieses Fiskaljahr wird der Anteil 23,3 Prozent betragen und damit erstmals höher liegen als derjenige der Oracle-Lösung (23,1 Prozent). Bei der Anzahl der verkauften Exemplare im letzten Fiskaljahr hat Microsoft bereits mit 26,1 Prozent Oracle (21,3 Prozent) übertroffen und ist damit Marktführer. In diesem Jahr steigt der Anteil von SQL Server auf 26,8 Prozent, während Oracle bei 21,3 Prozent stagniert.

Die von Microsoft in Auftrag gegebene Studie zeigt auch, dass die Kosten für die Microsoft-Lösung vergleichsweise niedrig sind. Der Marktanteil von Microsoft SQL Server nimmt nämlich zu, während der Anteil der Lösung an den Gesamtausgaben für alle Datenbankmanagementsysteme konstant bei 25,1 Prozent bleibt. Dagegen steigt der Anteil von Oracle an den Ausgaben von 27,4 auf 28,4 Prozent, obwohl der Marktanteil sinkt.

Immerhin geben sie zu, dass sie die Studie in Auftrag gaben…

9. Dezember 2009 um 22:32

RAID aus SSD im Einsatz mit SQL Server

In dem Whitepaper "Effects of Solid-State Drives on Microsoft SQL Server 2008" beschreibt die Firma Kingston sehr detailliert den Vergleich von

  • 48 Seagate 15k SAS,
  • 8 Kingston “E” 32GB und
  • 4 Kingston “E” 64GB.

Das ergibt jeweils RAID 10 mit insgesamt 116 GBytes. Also nicht besonders viel, aber es geht ja mehr um das Prinzip. Mich würde interessieren, was die beschriebenen Geräte kosten…

Via SQL-Server-Magazine

24. November 2009 um 22:41

SQL Server 2008 R2 Side-by-Side

In den "SQL Server 2008 R2 Books Online" beschreibt Microsoft recht detailliert, was mit dem R2 tatsächlich alles neu ist. Und das ist offenbar ganz schön wenig. Konsequent finde ich, dass der R2 keine neue Hauptversion ist:

SQL Server 2008 R2 is a minor upgrade of SQL Server 2008. This means that it shares the same major version number with SQL Server 2008, and has an increment to the minor version. The product version for SQL Server 2008 R2 is 10.50.bbbb.rr. Compare this with the product version for SQL Server 2008 which is 10.0.bbbb.rr.

Tatsächlich ist es offenbar so, dass die "shared components" gemeinsam mit einen eventuell installierten Instanz des "SQL Server 2008" genutzt werden. Erstaunlicherweise sind das auch die Books-Online. Da muss man sich schon fragen, ob der Unterschied in den Versionen so groß ist, wenn beide mit der gleichen Version der Hilfe abgedeckt sind… Aber auch
die "Integration Services", das "SQL Server Management Studio", "SQL Server Profiler", das "Business Intelligence Development Studio" und viele mehr.

Die detaillierte Liste findet sich in dem Technet-Artikel "Considerations for Side-by-Side Instances of SQL Server 2008 R2 and SQL Server 2008" aus den "SQL Server 2008 R2 Books Online".

23. November 2009 um 22:16

Was können die Editionen des "SQL Server 2008 R2"?

Neulich war zu hören, dass es mit dem SQL Server 2008 R2 zwei neue Editionen geben wird:

  • SQL Server 2008 R2 Datacenter
  • SQL Server 2008 R2 Parallel Data Warehouse

Nun fand in dem Dokument detailliertere Inforationen darüber was in den neuen Editionen enthalten sein wird und mit welchen Neuheiten die Standard- und Enterprise-Editionen aufwarten können. Außerdem gibt Microsoft erste Preisvorstellungen bekannt: Die beiden High-End-Editionen sind nur per Prozessorlizenz zu haben: 57.498 USD darf man pro Prozessor hinlegen. Eine stolze Summe.

Hier stehen die Features im Details: SQL Server 2008 R2 Editions.
Ich mag sie nicht einfach übersetzen und nur wenige davon könnte ich schon kommentieren…

13. November 2009 um 00:20

Neue Editionen des SQL Servers

Wer die bisherige Editionspolitik von Microsoft verwirrend fand, der wird sich über die beiden weiteren Editionen freuen, die mit dem "SQL Server 2008 R2" kommen… Deren funktional vollständigen CTP2 gibt es nun zum öffentlichen Download. Disclaimer: funktional vollständig nicht im mathematischen Sinne… 😉

Hier die bisherigen Editionen:

Ein aktueller Featurevergleich findet sich hier.

Diese Editionen gibt es nicht mehr:

  • Microsoft Desktop Engine (sie wurde mit Version 2005 in Express Edition umbenannt und um einen Prozessor beschnitten)
  • Personal Edition (seit Version 2005 kann auch die Standard-Edition auf Arbeitsplatzbetriebssystemen installiert werden, daher war diese "Arbeitsplatz-Edition" nicht mehr nötig)

Diese Editionen kommen neu mit "SQL Server 2008 R2":

  • SQL Server R2 Datacenter
  • SQL Server 2008 R2 Parallel Data Warehouse

Hier der Pressetext zu den neuen Editionen:

Für umfangreiche geschäftskritische Anwendungen kündigt Microsoft zwei neue Editionen in SQL 2008 R2 an: SQL Server R2 Datacenter ist eine leistungsfähige Informationsplattform für große Rechenleistungen, die bis zu 256 logische Prozessoren sowie Virtualisierung unterstützt. SQL Server 2008 R2 Parallel Data Warehouse bietet hohe Skalierbarkeit und Leistungsfähigkeit zu geringen Gesamtkosten, die Lösung wird auf Servern von Bull, Dell, HP, EMC oder IBM angeboten. Die finale Version des Microsoft SQL Server 2008 R2 wird in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2010 erhältlich sein.

Damit wird deutlich in welcher Richtung Microsoft Marktanteile für sich sieht…

12. November 2009 um 18:41

Die Protokolle des SQL-Servers

Mein Kollege Matthias machte mich auf die Aktualisierung der Protokolle des SQL-Servers aufmerksam. Nun werden viele – vielleicht sogar alle – Protokolle des SQL Servers 2008 beschrieben, z.B. TDS und die Protokolle der Analysis-Services.

Hier geht es zum Download der PDFs: Microsoft SQL Server Protocol Documentation

13. Oktober 2009 um 20:50

Update des SQL-Servers wegen Bug in GDI+? (Update)

Seit ein paar Tagen wurde ich immer wieder auf den heutigen Patchday angesprochen: erstmals seit längerer Zeit steht ist in der Liste der heutigen Patches wieder ein SQL-Server-Hotfix bereit. Und warum? Weil GDI+ ein Sicherheitsproblem hat und man in den Berichten der "SQL Server 2005 Reporting Services" derart manipulierte Dateien ansehen könnte.
Die SQL-Server-Engine hat also eigentlich gar kein Sicherheitsproblem.

Wer nun glaubt in seiner Firma den SQL-Server patchen zu müssen, der findet im "Microsoft Security Bulletin MS09-062 – Critical: Vulnerabilities in GDI+ Could Allow Remote Code Execution (957488)" alle relevanten Informationen.

Der Patch wird auch über Windows-Update bzw. WSUS verteilt, die Installation verlief bei uns reibungslos und schnell. Dabei erkennt der Windows-Update die Version des installierten SQL-Servers und wendet den richtigen Patch an.

Der Patch wird immer durchgeführt, auch wenn gar keine Reporting-Services installiert sind. Hintergrund ist vermutlich die spezielle Paketinstallation des SQL-Servers. Die beherrscht die Installation von mehreren SQL-Instanzen und verschiedenen optionalen Komponenten (z.B. Reporting-Services). Der Windows-Update ist damit überfordert. Er erkennt nur das Paket und dessen Version, ob aber die Reporting-Services installiert sind oder nicht, dürfte dessen Logikfähigkeiten überschreiten.

Daher handelt es sich dabei in der Regel (genauer bei einem QFE) auch um einen vollständigen kummulativen Update auf die Version 9.00.4262. Die Menge der ausgetauschten Dateien ist schon beeindruckend, aber immerhin ist der Download minimal 112 MBytes. Und das bloß wegen einem blöden GDI+-Problem… Den Kalauer mit den oberflächlichen Dingen halte ich besser mal zurück. 😉

Wenn man sich die Doku genau durchliest, dann kommt raus, dass genau genommen nur die Reporting-Services auf Windows-2000 betroffen sind. Bei einer manuellen Installation sollte man sich den Punkt "If I have an installation of SQL Server, how am I affected?" in der FAQ genau durchlesen. Dann kann man entscheiden, ob das wirklich nötig ist. Vermutlich wohl eher nicht.

Update 14.10.2009: Heute kam ich dazu die ganzen Details zu sichten und stellte fest, dass es mit dem GID+-Problem nicht um das SQL Server Management Studio (SSMS) geht, sondern um die Reporting-Services. Daher habe ich den Artikel nun angepasst.

Update 15.10.2009: Mein Chef wies mich auf die beiden interessanten Blogbeiträge "GDI+ Updated Again" und "Reporting Services and the MS09-062 GDR (GDI+)" hin.

7. Oktober 2009 um 21:04

Was steht im SQL-Server-Buffer aktuell drin?

Heute musste ich raus bekommen was aktuell im Bufferpool des SQL-Servers gespeichert wird. Zum Glück fand ich den Artikel What Data is in SQL Server's Memory? von Bill Graziano. Hier bekam ich eine Fülle von Anregungen. Da wir viele Datenbanken am gleichen SQL-Server betreiben, war diese Auswertung schon mal sehr wichtig:

Welche Datenbank belegt wie viele Pages im Buffer-Pool? Das Ergebnis ist eine Liste der Datenbanken mit Angabe der Größe des Datencache-Anteils.
SELECT
LEFT(CASE database_id
WHEN 32767 THEN 'ResourceDb'
ELSE db_name(database_id)
END, 20) AS Database_Name,
COUNT(*)AS Buffered_Page_Count,
COUNT(*) * 8192 / (1024 * 1024) AS Buffer_Pool_MB
FROM sys.dm_os_buffer_descriptors
GROUP BY db_name(database_id) ,database_id
ORDER BY Buffered_Page_Count DESC

In dem Artikel findet man dann auch eine Abfrage, die für die aktuelle Datenbank die detaillierte Liste bringt: Die Liste der Tabellen und wie viele Daten jeweils aktuell im Cache gehalten werden.

1. Oktober 2009 um 22:54

Memory-Leak mit Linked-Servers

Christoph hat ich auf den sehr interessanten Artikel "If you use linked server queries, you need to read this…." von Bob Ward aufmerksam gemacht. Darin werden unerwünschte Nebenwirkungen von SQL-Anfragen an Linked-Servers beschrieben. Das Tückische ist, dass bei jedem Aufruf eines Remote-Auftrages nur rund 40 Bytes in einem Memory-Leak verloren gehen. Aber Das läppert sich über die Zeit recht schnell.

Bob fokussiert sehr stark auf Linked-Server. Aber aus der recht knappen Beschreibung würde ich vermuten, dass auch Zugriffe via OpenRowSet und OpenDataSource betroffen sein können. Wer daran Spaß hat, kann es ja mal ausprobieren…

21. September 2009 um 21:06

Forschung: Datenbanksicherheit auf billigen Platten

Mein Kollege Mark machte mich auf den Artikel "Enforcing Database Recoverability on Disks that Lack Write-Through" von Microsoft Research aufmerksam. Darin wird sehr detailliert beschrieben, wie und warum manchmal Daten beim Schreiben verloren gehen und wie man das verhindern kann. Der Artikel wunderte mich in mehrerer Hinsicht:
Erstens befasst sich ein renommierter DBMS-Hersteller damit wie sein Produkt auch auf billiger Hardware ordentlich laufen kann. Und zweites war mit unklar, dass man zu einem so speziellen Thema so viel schreiben kann… 😉

19. September 2009 um 16:29

Locked Pages und AWE im 64-Bit-SQL-Server

Hier gebe ich einen Tipp von meinem Kollegen Vladimir weiter. Im Artikel "Fun with Locked Pages, AWE, Task Manager, and the Working Set…" beschreibt Bob Ward (Microsoft) genau warum der 64-Bit-SQL-Server immer noch AWE nutzt, obwohl das doch eigentlich nicht nötig wäre. Sehr lesenswert, wenn man sich schon etwas mit PAE und AWE beschäftigt hat.

Wichtig ist auch der Hinweis, dass ab CU4 für SP3 des SQL-Servers-2005 auch die 64-Bit-Standard-Edition mit dem Traceflag 845 so konfiguriert werden kann, dass sie die Locked-Pages nutzt. Was in bestimmten Fällen zu Performanceverbesserungen führen soll.

16. September 2009 um 19:28

geschätze Marktanteile der Datenbank-Systeme

Heute auf der Zugfahrt las ich in der Zeitschrift "database pro" (Ausgabe September/Oktober 2009) die Ergebnisse einer Gartner-Studie bei der 686 Unternehmen zu ihrem Einsatz von Datenbanksystemen befragt wurden. Für mich wenig überraschend gaben 70% an Oracle-Datenbanken zu nutzen, aber auch 68% nutzen den Microsoft SQL Server. Mehrfachnennungen waren offenbar erlaubt. Auch meine Firma nutzt drei DB-Systeme: SQL-Server, Oracle und DB2…

Mit etwas Abstand folgen jeweils MySQL mit 50% und DB2 mit 39%. Abgeschlagen dahinter folgen Informix, Sybase ASE/IQ und Teradata im Zehnerbereich. Die Restlichen werden nicht erwähnt. Leider wurde weder Link noch Name der Studie zur Quellenüberprüfung angegeben. Daher weiß ich nicht, um welche Unternehmen es sich handelte, wo sie "sitzen" und warum nur so wenige berücksichtigt wurden. Dennoch gebe ich das einfach mal so weiter.