… schreibt mein Kollege Clemens seit einiger Zeit in seiner E-Mail-Signatur. Er hat festgestellt, dass es für die eigene Einstellung und für das Herangehen an Dinge einen Unterschied macht, wie man sich sich ausdrückt, weil das Ausdrücken die eigene Haltung und die der Zuhörer beeinflusst. Er hat das auch irgendwo gehört oder gelesen. Ich habe vergessen wo.
Hier ein Beispiel für eine geläufige Ausdrucksweise:
Wir müssen unbedingt die Performance von Anfang an bei dem Release 1.0 berücksichtigen.
Was passiert mit mir, wenn ein Kollege zu mir kommt und das so ausrückt? Das ist Druck, deutet aus ein Problem hin und auf (innere?) Widerstände. Wenn wir das wirklich ernst meinen, dann können wir uns etwas von dem inneren Druck nehmen.
Wenn wir das hingegen auf die Zukunft ausrichten, dann schauen wir nach vorne:
Wir werden die Performance von Anfang an bei dem Release 1.0 berücksichtigen.
Das drückt eine Haltung aus, keinen Zwang. Natürlich löst sich die Aufgabe dadurch nicht einfacher, aber die Haltung ändert sich in meinen Augen wirklich. Auch das Empfinden Zuhörer ist leicht anders.
Zwei andere Beispiele, die sich vorwiegend auf den Sprecher beziehen:
- Ich muss noch den Tabellen-Entwurf des neuen Moduls beenden, bevor ich die Indexe für das Auswertungsmodul überprüfen kann.
- Ich werde erst den Tabellen-Entwurf des neuen Moduls beenden, danach werde ich die Indexe für das Auswertungsmodul überprüfen.
Vielleicht haltet Ihr mich für verrückt, aber für mich macht das einen deutlichen Unterschied. Daher werde ich zukünftig das Futur öfter verwenden. Mal schauen, ob es sich bewährt … 😉
Disclaimer: Genau wie bei guten Vorsätzen ist es auch hier wichtig das ernst zu meinen und zu tun. Damit ist nicht gemeint, dass über die Aussage vorher und nachher nicht mehr diskutiert werden darf. Es darf und sollte weiterhin diskutiert, geplant und priorisiert werden. Es verschiebt lediglich den Blick von Problem/Zwang hin zu Zukunft/Vorsatz.