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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

18. Mai 2007 um 20:24

Überstunden und die Gesundheit

Neulich erzählte ein Kollege, dass in seinem Team ziemlich viele Kolleginnen und Kollegen gesundheitliche Probleme haben. Sie führen das auf die anhaltend hohe Arbeitsbelastung zurück. Vertreten war Tinnitus (mehrfach), Bandscheibenvorfall, Schlafstörungen und psychische Probleme (wenn ich mich richtig erinnere). Damals dachte ich noch, dass ich in dem Team nicht gerne wäre. Interessant fand ich auch, dass unser Boss das primär als Führungsproblem im Team ansah.

In der Süd-Deutschen-Zeitung steht jetzt ein Artikel ("Unsinn Überstunde") zu diesem Thema drin, der den Zusammenhang zwischen Überstunden (=Arbeitsbelastung?) und Gesundheitsschäden sehr gut belegt.

Wie viele Untersuchungen zeigen, steigen die Beschwerden mit der Wochenarbeitszeit an. Rücken- und Magenschmerzen, Schlafstörungen und Herzprobleme nehmen zu. Die Leistungsfähigkeit leidet. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter dazu anhalten, möglichst lange zu arbeiten, schaden sich damit selber.

Aus eigener Erfahrung kann ich eine Feststellung bestätigen:

Schon ab der siebten Stunde fällt die Leistungsfähigkeit ab, die Fehleranfälligkeit nimmt zu. Bei der Wochenarbeitszeit ist nach 35 bis 38 Stunden Ende der Fahnenstange.

Daher mache ich am späten Nachmittag nach Möglichkeit am liebsten Routinetätigkeiten bei denen ich nicht viel nachdenken muss. Späte Anfragen oder Hilfegesuche kosten mich erheblich mehr Kraft als am nächsten Morgen.

gefunden auf Peter's Peregrinatio
11. April 2007 um 23:26

Zielgruppe – drinnen oder draußen?

Bei dem Kommentar von Jan über die Warteschlangen an Rentenauszahltagen dachte ich darüber nach, wann ich zuletzt eine Bank von innen sah. Es war am Tag nach dem Weltspartag, den wir wie üblich verpassten. Wir hatten unseren Mäusen versprochen, dass wir nach dem Umzug für sie ein Konto bei einer zu Fuß erreichbaren Bank eröffnen.

Also dackelte ich mit den Beiden zur nahe gelegenen Sparkasse. Was dann passierte, ist sehr lehrreich. Wenigstens, wenn man etwas von den Bankern haben will.
Als wir gegen 10 Uhr ankamen sah man dort noch überall die Deko vom Spartag rumliegen und daher freuten sich die Kinder sogleich. Weil echt wenig los war, kamen wir bereits nach recht kurzer Wartezeit (3-4 Minuten) dran. Die freundliche, aber distanzierte Schalterfrau wollte die Geburtsurkunden der Kinder haben. Die hatte ich nicht dabei, wer rechnet mit sowas?

Weil die Frau versprach auf die Kinder aufzupassen, lief ich alleine zurück und holte die Papiere. Kaum 15 Minuten später war ich wieder da und fand meine Kinder im Eingangsbereich auf dem Boden sitzend vor. Sie schauten in der Flimmerkiste einen Zeichentrickfilm an. Und weit und breit keine Sitzgelegenheit in Sicht.
Diesmal mussten wir jedenfalls nicht anstehen, sondern wurden freundlich, aber distanziert gebeten im hinteren Teil auf einem Sofa zu warten. Nach weiteren 10 Minuten kam ein freundlicher Mann, ich glaube der Filialleiter Himself, der sich entschuldigte und sagte, er würde sich nun selber drum kümmern. Weil so viel zu tun sei, sei es gerade schwierig. So gingen wir in sein Büro.

Gleich zu Beginn fragte er nach, ob ich etwas Schriftliches von meiner Frau habe. Denn ein Konto kann man für Kinder nur eröffnen, wenn beide Elternteile einverstanden sind. Das hatte ich natürlich nicht. Naja, er könne aber ja schon mal unsere Daten aufnehmen, schlug er freundlich vor. Erst musste er für mich einen Eintrag anlegen (mit allem Pi Pa Po, wie Unterschrift usw.), dann für meine Frau, dann für jedes der Kinder.
So kam es auch und für jeden dieser Einträge benötigte er mindestens 15 Minuten. Das lag aber nicht daran, dass er langsam gewesen wäre, sondern an dem ganzen Schriftkram, der zu erledigen war. Hammerhart.

OK, aber darum geht es mir eigentlich gar nicht. Ich fand den Stimmungsumschwung in dem ganzen Vorgang sehr interessant als er unsere Adresse erfuhr. Dazu muss man erstens wissen, dass wir in einem gemischten Wohnviertel leben: es gibt hier alle sozialen Schichten. Zweitens laufe ich sowohl privat als auch dienstlich in der Regel eher leger rum. An freien Tagen wie diesem sogar sehr, sehr leger.
Jedenfalls hatte ich plötzlich den Eindruck, dass ich zuvor in eine bestimmte Schublade gerutscht war und jetzt schlagartig der Irrtum erkannt wurde. Ich hatte fast den Eindruck als ob es in dem Mann einen Ruck gegeben hätte.
"Ach da wohnen Sie? Ja wohnen Sie denn schon lange dort? Wie gefällt es Ihnen denn in unserem Stadtteil? Das wird wohl noch etwas dauern, darf ich Ihnen einen Kaffee oder ein Wasser anbieten?" Binnen weniger Minuten war die Stimmung von freundlich nach herzlich gestiegen. Ich habe mich schon lange nicht mehr so wichtig gefühlt.
Die beiden Sparbücher wurden eröffnet und ich bekam ein Formular mit, dass meine Frau bei Gelegenheit unterschreiben und einwerfen solle. Das sei alles kein Problem.

Weil es den Kinder währenddessen zu langweilig wurde, schlug der Bank-Mitarbeiter vor, die Kinder sollen doch noch etwas fernsehen. Damit war ich einverstanden und die Mäuse sowieso. Er ging kurz mit Ihnen raus. Als ich dann später zu ihnen kam, saßen die Kinder auf zwei gepolsterten Stühlen vor dem Fernseher (keine Ahnung wo die herkamen). Sie zahlten ihre Ersparnisse ein und bekamen mehrere kleine Geschenke. Und zum Abschied winkte der Mitarbeiter uns nach…

Alles klar?

10. April 2007 um 20:09

Warteschlangentheorie

Am Samstag und heute konnte ich im Baumarkt wieder die angewandte Warteschlangentheorie beobachten:

  • Die mittlere Wartedauer ist in jeder Schlange gleich, das Wechseln lohnt sich daher nicht. Wenn es vorher schnell ging, dann kommt genau nach dem Wechseln in der neuen Schlange ein Opa dran, der ein Produkt ohne Preisschild oder EAN-Nummer hat. Erst nachdem der zuständige Verkäufer zweimal ausgerufen wurde, sagt er der Kassiererin den Preis durch.
  • Wenn es viele Warteschlangen gibt, dann steigt die Hektik und der Konkurrenzkampf der wagenschiebenden Kunden exponentiell mit der Zahl der Schlangenköpfe.
  • Dauert es zu lange (z.B. weil ein Opa mit einer nicht ausgezeichneten Ware vor einem ist, bekommt man von hinten öfter einen Wagen in die Hacken geschoben, obwohl (oder weil?) es gar nicht weitergeht.

Ich bitte um Ergänzungen…

30. März 2007 um 18:44

BTRIEVE Time Machine

Unglaublich! Das ist einfach alles völlig erstaunlich:

Das Btrieve 25 Jahre alt wird, wundert mich schon ganz schön: Wer hätte gedacht dass es diese Software immer noch gibt. Das muss doch bedeuten, dass es immer noch Entwickler gibt, die das kaufen! Ich dachte das Produkt wäre schon längst Geschichte…

Neulich fragte unsere Softwareverwaltung bei mir nach, ob ich denn die uralte Softwarelizenz von Btrieve 6.15 aus dem Jahre 1989 immer noch benötige. Am liebsten hätte ich geantwortet: "Hoffentlich nie mehr!" Aber man ist ja Profi…
😉

Wer die Geschichte aus Sicht des Herstellers sehen will, der kann das auf der Seite "The BTRIEVE Time Machine" tun…

gefunden bei The Daily Grind
29. März 2007 um 21:25

Download auf die harte Tour

In unserer Firma wird Sicherheit sehr hoch geschrieben, deswegen hängen unsere Rechner auch nicht am Internet. Für die notwendigen Recherchen können wir auf einen WTS zugreifen, der im Internet hängt und dann dort surfen – allerdings nichts speichern. Das ist ja gerade der Schutz an dieser Maßnahme. Auch Mails aus dem Internet erreichen uns nur gefiltert und ohne Anhang.

Für kompliziertere Downloads haben wir dann eigenständige Internet-PCs, die nur im Internet hängen. Dann kann man Dinge downloaden und auf einen speziellen FTP-Server stellen. Dort wird es dann von den Kollegen der Virenprüfung abgeholt, entpackt und virell geprüft. Geht alles glatt, dann hat man die Software einige Zeit später am Arbeitsplatz zur Verfügung. In einfachen Fällen kann man ihnen auch einen Link schicken und sie laden die Datei dann sogar für einen runter.

Da es seit einiger Zeit von Microsoft ein Image mit Orca gibt, dem neuen Visual Studio, versuche ich nun schon seit letzter Woche die einzelnen Teile runter zu laden und bin fast am Ende.

Dazu muss man noch wissen, wie das bei uns läuft: Wir können nichts einfach so auf den Internet-PC speichern. Zunächst klickt man den Link auf die Datei an. Die Firewall erkennt, dass es sich nicht um eine HTML-Datei handelt und speichert die Datei auf einem speziellen Rechner auf dem das Ganze erst mal auf Viren geprüft wird. Bei großen Dateien dauert das ganz schon lange. Inzwischen aktualisiert sich die Webseite immer wieder, bis sie 100% anzeigt. Dann muss man die Datei recht flott speichern, weil sie nicht lange dort vorgehalten wird. Mein Verdacht liegt bei 15 – 30 Minuten.

Ein üblicher Ablauf sah die letzten Tage so aus:

  • Ich boote unseren Internet-Rechner im Nebenraum und klicke auf den Download einer der Dateien mit 700 bis 1300 MBytes Größe.
  • Ich stelle fest, dass alles prima läuft, aber vermutlich recht lange dauern wird. Deswegen gehe ich zurück an meinen Arbeitsplatz und rackere fleißig.
  • Wenn es gut läuft, dann denke ich daran alle 30-40 Minuten mal nachzusehen, wie es aussieht. Einzelne Dateien haben mehrere Stunden benötigt. Wenn ich daran denke nachzusehen, dann ist es meist noch lange nicht so weit. Vielleicht weil auf dem Server gerade viel los ist oder so.
  • Wenn ich hingegen auf eine Besprechung muss, Mittagessen gehe oder einfach im Stress bin, dann kann ich sicher sein, dass der Download plötzlich mit sagenhaftem Tempo fertig wird.
    Komme ich dann zurück und sehe erfreut die Meldung "Virenprüfung abgeschlossen, sie können die Datei jetzt speichern.", kommt die böse Überraschung: Ein Klick auf den Downloadlink vom Virenserver meldet "Die Datei steht nicht mehr zur Verfügung."

Gestern hätte ich den Monitor am liebsten aus dem Fenster geworfen, obwohl der ja nun überhaupt nichts dafür kann. Naja, genau genommen kann auch unser PC nichts dafür, deswegen konnte ich auch gerade noch an mich halten. Immerhin habe ich inzwischen allen Widrigkeiten zu Trotz schon 11 von 12 Dateien gespeichert. Jetzt fehlt nur noch das Basisimage mit 1300MBytes. Heute scheiterte der vierte Versuch …
🙁

Mal sehen wann ich sie endlich alle beisammen habe. 😉

Um es mit Madness zu sagen:
<jingle>
Tomorrow is just an other day…

</jingle>

26. Januar 2007 um 23:06

Corporate Identity

Bei uns wird gerade alles auf die totale "Corporate Identity" umgeschaltet. Das galt bisher eigentlich auch schon, aber nur für die Dinge, die irgendeine Außenwirkungen haben. Seit kurzem müssen wir auch in internen Mails alle die gleiche Schriftart verwenden. Eigentlich fand ich Arial ganz nett. Aber OK, die neue ist auch schön. Außerdem würde ich sogar eine Firmenkrawatte tragen, wenn ich auf der letzten Messe noch eine bekommen hätte.

Und das wir jetzt bei externen Mails eine einheitliche Signatur verwenden, finde ich völlig normal. Nachdem was ich bei Heise.de gelesen habe, hatte ich erwartet, dass der ganze Sermon drauf muss, der auch auf den Briefbögen ist, aber weit gefehlt. Es sind nicht mehr Infos drauf als vorher, aber jetzt sehen sie einheitlich aus…
😉

Bei der nächsten Maßnahme musste ich dann doch etwas schlucken: auch alle Signaturen in internen Mails, die wir per Definition nicht nach "Außen" weiter reichen dürfen, müssen genau der einheitlichen Vorgabe entsprechen. Es gibt sogar ein Tool, dass jedem anhand der in Outlook hinterlegten Daten eine Standard-Signatur erstellt (daran sieht man, was bei uns wirklich wichtig ist). Aber auch das habe ich fraglos gemacht. Ich war übrigens bei der Bundeswehr: ich weiß seitdem, dass man auch bei Uniformen noch individuelle Akzente setzen kann, z.B. waren Anstecknadeln unter dem Kragen erlaubt.
Deswegen bin ich sicher, dass die neue Vorgabe die Kreativität des Einzelnen viel stärker herausfordert, um sich doch noch von anderen abzusetzen, obwohl man sich – weitgehend – an die Vorgaben hält. Heute habe ich sogar schon mit einem Kollegen darüber "gefachsimpelt", welche Tuningmaßnahmen völlig erlaubt und welche vermutlich noch so gerade geduldet sind.
🙂

Heute morgen kam dann der nächste Schuss, der meinen kleinen Kutter beinahe mittschiffs erwischt hätte: Die Schulungsunterlagen zum SQL-Server, die ich tagelang unter Hochdruck aktualisierte und vorgestern fristgerecht abgab, damit sie gestern zum Druck konnten, wurden heute von der Hausdruckerei abgelehnt
Obwohl es sich um einen rein internen Kurs handelt (von Entwickler für Entwickler), gelten dafür jetzt auch die Regeln für die externen Kurse zur Weiterbildung unserer Kunden. Meine Schulungsunterlagen, die in der gleichen Optik schon seit 1998 immer wieder gedruckt werden, mussten mal eben angepasst werden. Aber sie mussten glücklicherweise auch heute noch zum Druck. Somit rauschte der Schuss voll durch die Segel, aber richtete vorerst keinen wirklichen Schaden an.
Es reichte, dass ich unser buntes, schickes Firmenlogo gegen ein s/w-Model austauschte, dass ich immer für unser Vorkriegsmodell gehalten habe. Das muss man nämlich immer für S/W-Druckgüter verwenden. Nach einigen Wirrungen bekam ich von dem Chef unserer Corporate-Identity-Truppe sogar höchstpersönlich ein TIF von dem Logo, dass offenbar nur für Profischreiber gedacht ist, die FrameMaker, Adobe oder eine andere High-End-Lösung verwenden, und daher im Intranet nur im Profiformat zu haben ist. Normalsterbliche wie ich, verwenden natürlich ein normales Office-Paket dazu.

Jetzt kommt die spannende Frage: Was soll ich machen, wenn ich bei der nächsten Aktualisierung Pech habe und das komplette Layout an die Kundenschriften anpassen soll? Soll ich wirklich das Layout der 180 Seiten mal eben umstellen? Winword ist ja bekannt dafür wie einfach das geht…
😮

19. Januar 2007 um 21:28

Politik der geschlossenen Tür

Neulich habe ich über den Upgrade der Tee-Küchen berichtet. Nachträglich fiel mir ein, dass der Brandschutz auch schon früher zugeschlagen hat:

Unsere Tee-Küchen sind grundsätzlich fensterlos, weil alle Räume mit Fenstern als Arbeitsplätze genutzt werden. Das ist durchaus sinnvoll, hat aber den Nachteil, dass die Abwärme der Spülmaschine, der Kaffeekocher und der Wassererhitzer den raum ordentlich aufheizen. Um diese Jahreszeit ist das recht angenehm, obwohl es schon manchmal recht stickig wird. Im Hochsommer hingegen ist es darin unerträglich. Deswegen war es jahrelange Praxis, dass die Tür zu unserer Tee-Küche immer offen stand. Irgendjemand hatte dazu mal einen kleinen Holzkeil gesponsert. Ein Unbekannter machte die Tür abends dann zu, vermutlich der Werkschutz bei seinem finalen Rundgang, bei dem auch die Brandschutztüren in der Mitte der Gänge geschlossen werden.

In letzten Sommer war es besonders warm. Deswegen kam eines Tages die strikte Order, dass die Türen der Tee-Küchen immer geschlossen sein sollen. Damit im Falle eines Brandes der Brandherd nicht durch die unbegrenzte Sauerstoffversorgung angeheizt wird. Am gleichen Tag verschwand auch der treue Holzkeil spurlos. In Folge dessen war es in den Tee-Küchen nicht mehr auszuhalten, durch die Feuchte und Wärme entstand ein tropisches Klima, dass sogar mir schon auf den Kreislauf schlug.
Da die Küche ein sehr stark frequentierter Ort ist, viele darunter litten, gab es wochenlang kaum ein anderes Thema. Mit abklingen der Hitzeperiode gab sich das auch wieder: Bussiness as usual.

Schlimm ist es komischerweise zur Zeit nur noch morgens, trotz des Winters. Deswegen gehe ich morgens als erstes in die Tee-Küche, wenn ich meine Tasche noch zur dabei habe. Mit der klemme die Tür fest solange ich drin zu tun habe und gehe erst danach ins Büro. Ich freue mich schon auf den Tag an dem das jemand moniert und mir erklären will, warum die Tür geschlossen sei muss, während ich im Raum bin…

Da kommt mir noch ein anderer Gedanke: Vielleicht sollte ich mal fragen, ob wir Dank der neuen feuerfesten Arbeitsplatten die Türen jetzt wieder offen lassen dürfen?

17. Januar 2007 um 00:10

und da war sie wieder…

Als ich vor ein paar Jahren mal die Ehre hatte nach Microsoft zum SQL-Server-Customer-Lab zu fahren, schenkte mir Max eine SQL-Server-Tasse mit einem lustigen Spruch auf der Rückseite, die darauf abzielt Oracle zu ärgern. Und ich bin ein echter Tassen-Fan!
Ich fand gerade die Tasse echt schön, trank regelmäßig meinen Tee daraus und erfreute mich an ihr. Leider machte ich eines Tages den Fehler sie in die allgemeine Spülmaschine zu tun, anstelle sie – wie sonst immer – per Hand abzuspülen. Daraufhin verschand sie spurlos. Offenbar hielt ein Kollege die Tasse für unerwünscht und erbarmte sich ihrer… Das war vor gut 2 Jahren.

Heute sah ich sie wieder: sie stand herrenlos auf der Spüle, mit einer fetten Schicht Kaffee-Patina drin und an verschiedenen Stellen ordentlich angehauen. Was macht man da?
Verschiedene Szenarien schossen mir durch den Kopf: von Zettel reinlegen bis Tasse einkassieren.

Ich habe mich dann leise von ihr verabschiedet (schnüff) und sie für den neuen Besitzer stehen lassen. Warum? Wegen der Patina: Aus der kann man so bald keinen Tee mehr trinken der nicht nach Kaffee schmeckt…

23. Dezember 2006 um 14:11

Große Datei kann nicht gelöscht werden

Bei den Heise-FAQs, die mir Spencer schickte, war auch eine für Windows-XP (interrim) dabei. Da fand ich doch sogleich ein Problem, mit dem ich letzter Zeit schon häufig zu tun hatte: Ich kann über den Explorer regelmäßig sehr große AVIs nicht löschen oder verschieben. Dabei kommt gerne die Meldung, das die Datei noch im Zugriff sei. Aber mit dem Process-Explorer wurde kein offener File-Handle angezeigt. Über die DOS-Box hingegen konnte ich die Datei prima löschen oder verschieben. Was habe ich mich schon darüber gewundert.

Anhand der FAQ fand ich schnell heraus, dass es sich hierbei um einen Bug in Windows-XP (c't 1/2004, S. 166: Hotline) handelt. Und ich hatte schon den Virenscanner im Verdacht…

Und dabei hatte ich noch Glück, denn der Explorer kann sich in WindowsXP (ohne SP2) dabei offenbar auch aufhängen.

20. Dezember 2006 um 21:01

Unrealistische Erwartungen

Unrealistische Erwartungen an die Selbstheilkräfte der Hardware

Gestern erlebten wir leider wieder einen von den Fällen in denen eine völlig defekte Datenbank eines Kunden an uns geschickt wurde, damit wir sie analysieren und retten was zu retten ist. Genau der Kunde hatte aber schon mal Datenbanken an uns geschickt. Mit nur geringen Datenverlusten konnten damals wieder konsistente Datenbestände restauriert werden. Seinerzeit wurde ihm mitgeteilt, dass seine Hardware ein Problem hat und sein EDV-Händler/-Betreuer das untersuchen und lösen soll, vermutlich ein Problem mit Festplatte und/oder Raid-Controller. Das passierte aber nicht…
Nun hat es eine Datenbank von ihm besonders schlimm erwischt. Reparaturversuch erfolglos. Datensicherung: Fehlanzeige.
Was soll man dazu sagen?

Unrealistische Erwartungen an die Haftung der Softwarelieferanten

Das ist leider kein Einzelfall. Besonders frustrierend sind die Fälle in denen man sich unheimlich reinhängt und stundenlang analysiert (weil der Kunde keine Datensicherung hat), aber unter dem Strich doch nichts oder nur wenig zu machen ist. Die meisten Kunden sind dankbar für die Unterstützung. Aber einige versuchen doch tatsächlich bei solchen Totalausfällen unsere Firma für deren Ausfallzeiten haftbar zu machen. Manche wollten sogar die neue Hardware über uns finanzieren…
Meist sind das diejenigen, die auch schon während der Analyse Druck machen, mehrfach anrufen oder von den Kollegen umfassende schriftliche Statusberichte fordern und somit von der Unterstützung abhalten, die sie eindringlich einfordern. Da spielt die Psychologie auch immer eine große Rolle: Schuldgefühle und Verzweiflung ergeben eine explosive Mischung. Dann muss es ganz hektisch gehen, aber dennoch akkurat und fehlerlos.
Wenn sie nur ein Bruchteil des Engagements gezeigt hätten, als es um die Einrichtung der Datensicherung ging, dann wäre ihnen viel Kummer und Leid erspart geblieben. Wer nicht sichert, hat schon fast verloren…
🙁

Das bringt mich darauf, dass ich die Serie mit Hinweisen zur Datensicherung noch nicht abgeschlossen habe. Das ist jetzt in meinem Stack wieder ganz oben.
😉

13. Dezember 2006 um 00:21

Die Suche nach der leeren DVD

Gestern fühlte ich mich wie in einem der alten Sierra-Adventures. Ein Kollege benötigte just dann meine Unterstützung als ich eigentlich zum Zug aufbrechen wollte. Hinterher hatte ich noch 20 Minuten bis zum Nächsten und wollte die Gelegenheit nutzen, um ein paar Dinge auf DVD zu archivieren.

Als ich bei unserem Brennerrechner (anderes Gebäude) ankam, musste ich feststellen, dass mein geheimes Versteck, in dem ich drei DVD-Rohlinge gebunkert hatte, offensichtlich aufgeflogen war. Jedenfalls war kein Rohling mehr da. Das ist natürlich kein Problem: im Sekretariat (anderes Stockwerk) haben wir ja normalerweise jede Menge davon. Als ich dann vor der verschlossenen Tür stand, dämmerte mir schon, dass es um diese Uhrzeit nicht mehr so einfach werden würde.

Aber ich weiß ja, dass in dem Schlüsselkasten im Büro eines Kollegen (anderes Stockwerk) für solche Fälle ein Schlüssel für das Sekretariat hängt. Und ich hatte Glück, jemand war dort, der Schlüsselkasten offen und der Schlüssel da. Das half mir aber auch nicht weiter, weil die Schränke im Sekretariat ebenfalls verschlossen waren. Die Schlüssel hängen natürlich im dortigen Schlüsselkasten zu dem sonst niemand einen Schlüssel hat.

OK, nächster Anlauf: Rumfragen, ob mir einer einen Rohling geben kann. Meine Kollegin Beate machte mich schließlich auf den Brenner im Testraum aufmerksam. Im nahe gelegenen Testraum war auch tatsächlich noch ein freundlicher Kollege, der sofort im Schrank nachschauen wollte. Aber der Schrank war verschlossen, der Schlüsselkasten auch schon. Kein Problem, er machte sich sofort auf den Weg zu seinem (nicht so nahe gelegenen) Büro, um den Schlüssel zu holen. Als er wiederkam hatte er nicht wie von mir erwartet den Schlüsselkastenschlüssel geholt, sondern einen Schrankschlüssel, der aber nicht passte.

Bei einem echten Sierra-Adventure hätte ich jetzt einen Kollegen finden müssen, der mir beibringt, wie man mit einer Büroklammer Schränkschlösser öffnet, wenn ich für ihn einen Quest löse. Aber um den nächsten Zug nicht auch noch zu verpassen, dankte ich ihm und gab auf… Heute früh stellte sich übrigens heraus, dass im Sekretariat auch keine Rohlinge mehr waren, nur noch ein paar DVD+RWs.

Ich weiß schon, warum ich in der Firma so ungerne Dinge auf DVD archiviere. 😉

11. Dezember 2006 um 20:22

Mitgebrachte Elektrogeräte

Heute erlebt:

Mein Kollege hat heute einen Video-Recorder bei Lidl gekauft. Offenbar muss er sich die Freude daran erst hart erkämpfen, denn er hatte gleich ein spannendes Erlebnis damit:

Als er mit dem verschlossenen und verklebten Karton in unser Büro marschierte, war ihm schon ein Werkschützer auf den Fersen und sprach ihn an.
W: "Haben Sie das mitgebracht?".
M: "Ja, den habe ich gerade bei Lidl gekauft."
W: "Haben Sie das elektrische Gerät an der Pforte angemeldet? Das dürfen sie nicht so einfach mit reinnehmen, sonst dürfen sie es nicht mehr mit rausnehmen."

Sie einigten sich darauf gemeinsam zur Pforte zu gehen und die Sache unter Männern zu regeln. Mein Kollege stellte seine Tasche ab, klemmte sich den Recorder unter dem Arm und marschierte also mit dem Werkschützer zurück zur Pforte (wir sind zum Glück nur im 2ten Stock).

Keine 5 Minuten später kam er ganz gehetzt wieder an.
M: "Jetzt wollen die auch noch den Kassenzettel sehen!"
Und weg war er wieder….
🙂

Hinweis: Wir sind ein Softwarehaus. Wir haben keine Videorekorder. Aber wir haben Werkschützer, die gut aufpassen.