Wahrscheinlich ist Microsoft zu groß für einen klaren Kurs. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Steve Ballmer auf der einen Seite heftigst Porzellan zerschmeißt und die Anwender von Open-Source verunsichert indem er keinen Zweifel davon lässt, dass Open-Source der Inbegriff von Diebstahl des geistigen Eigentums ist.
Auf der anderen Seite eröffnet Microsoft jetzt auch ein deutsches Web-Blog, um die Open-Source-Community (also die Entwickler) durch Pro-Open-Source-Artikel auf seine Seite zu ziehen. Oder ist das bei Microsoft die Revolution von unten.
Auch dieses Blog soll eine solche Kommunikationsdrehscheibe werden, um den Dialog rund um Fragen zur Microsoft Plattform und Interoperabilität zwischen Windows, Linux, UNIX und Open Source Software zu fördern – dies allerdings mit klarem Fokus auf Deutschland und in deutscher Sprache mit deutschen Bloggern und einem Netzwerk deutscher Kompetenzen.
Schau mal da: port25blog.de
Vielleicht schafft es Microsoft einfach auch, zwischen Open Source und z.B. Linux zu unterscheiden, wie es nicht jeder in der Blogosphäre hinbekommt ?!
Beispielsweise gibt es schon seit langem Codeplex als Seite, auf der eine Vielzahl von Open Source Projekten, realisiert in Microsoft-Technologien, präsentiert werden.
Das man sich dennoch das Durchsetzen von Rechten vorbehält, wie alle andere kommerziellen SW-Anbieter auch (SAP, Oracle, IBM, CA,…), halte ich für in Ordnung.
Mag sein, dass nur Entwickler hier die Kurve bekommen. Die offiziellen Verlautbarungen vermischen das aber regelmäßig. Insbesondere die GPL und darunter erstellte Software sind gerne Zielscheibe der Polemik seitens MS.
Besonders eindrücklich fand ich die Attacken Ballmers in den letzten 12 Monaten. Hier ein Beispiel (Quelle: Heise.de):
Natürlich ist mir der Hintergrund Ballmers klar: wie nimmt man den Kampf mit einer Hydra auf? Indem man ihr Juristen auf den Hals hetzt… 😉