Heute Morgen war ich wieder auf der Nachbesprechung der Vorabinstallationen vom vergangenen Wochenende, um die Eindrücke und Stimmungen der "Installateure" mitzubekommen. Ich finde es immer wieder unglaublich, was sich unsere Firma die QS kosten lässt. Aber es lohnt sich wirklich.

Immer zwei Kollegen fahren zu einem unserer Beta-Tester hin (wir nennen sie "Piloten", das klingt viel besser und trifft es eher) und installieren dort unsere ganze Softwarelandschaft. Vorher wurde die Software in den Testräumen in verschiedenen Konstellationen schon rauf und runter getestet. Aber in "historisch gewachsenen", echten Kundenumgebungen treten einfach ganz andere Effekte auf… Die Erfahrungen sind unheimlich wertvoll. Deswegen werden vor der Auslieferung der eigentlichen CDs immer Vorabinstallationen durchgeführt, sogar bei den Pilot-CDs.

Wenn man bedenkt wie viele solcher Teams rausgehen, dann kommen vermutlich ganz ordentliche Kosten zusammen. Aber andererseits werden bei jeder Vorabinstallationen viele wichtige Hinweise gefunden, die zur CD-Freigabe noch beseitigt werden können. Wenn dann die Masse der Piloten die CD bekommt, sind in der Regel wenigstens Installation und Trafo schon rundgelutscht.

Ich glaube, dass Microsoft ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Allerdings fahren die nicht raus und installieren ihr Zeug beim Kunden, sondern stellen es neuerdings öfters als CTPs zur Verfügung und lassen die Kunden selber installieren. 😉 Ich schätze mal alle zwei Monate ein neues CTP bis zur Freigabe.
In dieser Zeit werden sie bestimmt mit Fehlermeldungen und Hinweisen überhäuft. Wenn es nur halb so viele und halb gute Hinweise sind, wie wir sie von unseren Pilot-Anwendern bekommen, dann lohnt es sich bestimmt schon für MS.
Interessanterweise lohnt es sich auch für die Test-Anwender: Sie bekommen neue Funktionen etwas früher und können Ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen. Ein Win-Win-Szenario?