Für alle Anwender mit einem kleinen Netz mit einem Windows-XP-System als "File-Server" ("Perr-to-Peer") hat Microsoft am 6.12.2006 einen Hotfix für Windows XP Professional bereitgestellt.

Das Problem ist nicht ganz einfach zu erklären: Wenn ein Programm eine Datei öffnet, dann wird pro offener Datei eine Verbindung zu dem Server hergestellt, als Basis dient hier das Protokoll SMB. Irgendwann bei Windows 2000 baute Microsoft künstlich eine Beschränkung in die Arbeitsplatzsysteme ein (also Windows-2000-Professional), die auch noch unter Windows-XP-Professional drin ist: Zu jedem "Server" (mit Windows-2000/XP-Professional) sind maximal 10 gleichzeitig geöffnete SMB-Verbindungen möglich. Das ist eigentlich kein Problem, weil die Dateien meist sofort wieder geschlossen werden. Mit der Verbreitung von in .net geschriebenen Anwendungen spitzt sich die Lage aber plötzlich zu. Schuld daran sind die Notifications, die es "schon immer" gab, aber jetzt recht easy zu programmieren sind.

Beispiel: Wenn man im Explorer ein Verzeichnis offen hat, dann "bemerkt" der Explorer von alleine, wenn sich da plötzlich etwas ändert, meinetwegen andere Dateien dazukommen und löst selbstständig einen Refresh aus. Das wird über sogenannte "long-term SMB requests" gelöst, die den Prozess über Änderungen informieren. Das ist ein sehr gutes Feature für fast alle Arten von Anwendungen, das den Komfort erheblich erhöht. Nicht nur beim Explorer. Seswegen hat MS nun den Hotfix bereitgestellt.

Ohne den Hotfix würden schon 10 geöffnete Explorer, die alle verschiedene Verzeichnisse auf Freigaben des gleichen "Windows-XP-Professional-Servers" zeigen, ausreichen, damit die Notifications nicht mehr klappen. Wenn ein Elfter daher kommt, dann kommt gemeinerweise keine Fehlermeldung, sondern er wird einfach nicht über Änderungen informiert. Wenn er sich aber darauf verlässt, dann ist er verlassen…
Nur wenn man versucht eine Datei zu öffnen, dann kommt ein unerklärlicher Fehler. Unerklärlich deswegen, weil es beim nächsten Mal schon wieder klappen kann, falls ein Prozess seine Verbindung inzwischen beendet hat.

Mit dem Hotfix wird diese Grenze jetzt konfigurierbar. So ist es an den Server-Systemen übrigens schon immer gewesen. Windows-2000-Nutzer schauen in die Röhre…

Übrigens wird diese Grenze gerne mit der Begrenzung von Windows-XP/2000-Professional auf maximal 10 gleichzeitig erlaubten Arbeitsplatzrechnern, die auf Dateien auf einer der freigaben zugreifen, verwechselt. Klar, ist ja auch ziemlich ähnlich. Oben geht es aber um geöffnete Dateien. Die Grenze, dass gleichzeitig maximal 10 anderen Geräten auf die Freigaben zugreifen können, bleibt aber bestehen.