Auch heute ist die Telekom wieder in den Schlagzeilen: Heute wurde der Vorstand "umgebaut". Herr Obermann räumt auf, will den Laden auf Vordermann bringen. Ich bin ja mal gespannt, wie er das anstellen will. Normalerweise wird derzeit ja das närrische Dreigestirn bemüht (1 – Kosten senken, 2 – Mitarbeiter entlassen bzw. Gehälter kürzen, 3 – Vorstandsbezüge erhöhen).
Aber ich muss offen gestehen, dass die Ideen des neuen T-Chefs in meinen Ohren ganz gut klingen:
"Wir müssen diesen schwierigen Spagat zwischen einem Sparkurs, bei dem wir jeden Cent zwei Mal umdrehen, bevor wir ihn ausgeben, und einer Servicekultur mit hoch motivierten Menschen hinbekommen", sagte Obermann in Bonn.
Aber ich habe es noch nicht erlebt, dass jemand Beides gleichzeitig geschafft hat. Meistens wurde gespart (und das bedeutet doch in Managersprache es wurden "Mitarbeiter freigesetzt") oder der Service wurde verbessert. Ich bin ja schon mal darauf gespannt, wie er das machen will.
Naja, dass der Service verbessert werden kann, kann ich lebhaft bestätigen. Immerhin hatte ich bisher ausschließlich unangenehme Erlebnisse mit T-Mitarbeitern. Hier mal das jüngste Beispiel:
Als wir wochenlang darauf warten mussten bis unser Telefon endlich umgezogen wurde, hatte sich in der neuen Wohnung (hatte vorher schon einen Telefonanschluss, der funktionierte, habe selber mit den Vorbesitzern telefoniert) ein T-Techniker angekündigt, um die Leitung freizuschalten. Zum Glück musst ich an dem Tag arbeiten und meine Frau hat sich um ihn gekümmert. Aus Ihrem Bericht hier eine Kurzfassung. Es sei noch vermerkt, dass wir schon vor dem Umzug kein Telekom-Kunde mehr waren, sondern Kunde der NefKom (regionaler Anbieter) sind.
Er kam, sah den Telekom-Splitter an der T-Dose, zog ihn raus und sagte, der würde nur mit der Telekom funktionieren. Wir sollen doch den Splitter verwenden, den uns unser Anbieter geschickt habe. OK, sogar meine Frau wusste, dass der T-Splitter vor dem Umzug prima mit der NefKom geklappt hat, sagte aber nichts.
Im Keller untersucht er den Anschluss, kam wieder hoch und berichtete, dass die Leitung schon belegt sei. Deswegen müsse er zu den Nachbarn rüber. Das hätte auch schon auf seinem Auftrag gestanden, dass er da vermutlich hin müsste. Leider hatten sie es uns nicht gesagt und unsere Nachbarn sind ebenso nette wie unternehmungslustige Leute. Sie sind fast ebenso oft geschäftlich in D oder F unterwegs wie daheim. Wäre für den T-Techniker ja auch nicht schlimm gewesen, dann wäre er halt nochmal gekommen, hätte nochmal die Gebühr kassiert und dann sein Glück versucht. Aber wir hatten Glück, die Nachbarn waren da.
Das half dem Techniker aber auch nicht weiter. Er musste daraufhin zu irgendeinem Verteiler und konnte das Problem dann dort bereinigen. Was er da genau tat, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Danach klappte das Telefon endlich.
Da ich nicht da war und auch keinen Einblick in die notwendigen Abläufe beim Freischalten eines vorhandenen Telefonanschlusses habe, kann ich dazu keinen konkreten Verbesserungsvorschlag machen. Aber ich vermute, dass hier Potential für eine Verbesserung des Service ist.
PS: Natürlich funktioniert der T-Splitter auch heute noch prima mit der NefKom…
PPS: Wer mal umziehen will und DSL hat, sollte den Umzug des Telefons wenigstens 6 Wochen vorher beantragen. Dann sollte der Termin von den Telefonfirmen zu schaffen sein. Darin ist eingerechnet, dass wir auf der Formular zuerst nicht angegeben hatten in welchem Zimmer der originale T-Telefonanschluss war. Andere Tricks kannten wir ja schon von der Kündigung bei der Telekom. Bspw. hatte die Telekom die Kündigung damals zunächst abgelehnt, weil nicht wir Beide unterschrieben hatten.