Wer von Euch auch in einer nicht ganz so kleinen Firma arbeitet, kennt das Problem vielleicht auch… Ich habe es leider schon ziemlich häufig erlebt. Die Vorschläge von Kollegen aus anderen Abteilungen werden normalerweise ignoriert, schlechtere Ideen von externen Beratern hingegen gefeiert:

Heute bezeichnen Management-Berater dieses Phänomen als „Präferenz für externes Wissen“ – und beobachten es regelmäßig in Unternehmen: Ideen werden dann besonders ernst genommen, wenn sie von externen Beratern stammen oder von Konkurrenten. Selbst entwickelte Konzepte haben es im Vergleich dazu oft schwer.

Das stimmt leider. Ich habe seit Jahren die Erfahrung gemacht, dass ich mir den Mund fusselig reden kann, aber die Teams sich schwer tun den Rat von jemandem aus unserer Abteilung anzunehmen. Wenn ich hingegen Zitate von irgendwelchen Experten, die sowieso nur Datenbank-Spezialisten kennen, bringe und dann deren "Ideen", die sich "zufällig" mit meinen decken, vorstelle, dann fällt es den Zuhörern viel leichter den Rat anzunehmen. Das ist schon irgendwie seltsam… Die Ursachen, die in dem Artikel "Management-Erkenntnisse aus der Bibel" beim Handelsblatt beschrieben werden, leuchten mir aber völlig ein:

Gute Ideen eines eigenen Kollegen nehmen viele Mitarbeiter vor allem als Bedrohung wahr. Wenn man von seinem Büronachbarn lernt, gesteht man sich schließlich ein: Dieser hatte bessere Ideen.

Meine Kollegen und ich spielen quasi in der gleichen Liga. Wenn ich jetzt die Ideen von "anerkannten externen Experten" vorstelle, dann sind wir alle zusammen die Lernenden, keiner steht "über" dem anderen. Das ist schon spannend…

gefunden bei Robert Basic