Nachdem ich neulich schon auf die von IBM gesponserte Studie hinwies, die erbrachte, dass Computerspiele gut für die Karriere sind, geht die Studie von Lawrence Kutner und Cheryl K. Olson noch einen Schritt weiter. Die Studie "Grand Theft Childhood: The Surprising Truth About Violent Video Games and What Parents Can Do" fragt kritisch nach, ob Kinder vielleicht sogar Videospiele brauchen, um sich sozialkompetent zu entwickeln.
Das klingt auf den ersten Blick völlig absurd. Warum sollte Kindern, die nicht Computerspiele machen dürfen, etwas fehlen? Meiner Ansicht nach muss man bedenken, das es sich um eine amerikanische Studie handelt. Früher spielten Kinder immer in Rudeln, Einzelkinder gab es nur sehr selten. Sie waren nicht beliebt und hatten es in der Gruppe schwer. Sogar in Deutschland überwiegen mittlerweile die Einzelkinder, in den USA kommen sie zudem häufig aus gescheiterten Familien. Die Kinder dort spielen häufig nicht mehr mit anderen zusamen, sondern eher alleine zuhause für sich. In dieser -eigentlich unnatürlichen – Situation bieten Online-Computerspiele eine Möglichkeit das soziale Miteinander wenigstens ersatzweise zu üben. OK, da kommt jetzt meine persönliche Meinung ziemlich deutlich raus:
- Soziale Kompetenzen lernen Kinder am besten im Rudel. Kleine Egoisten mag ich nicht.
- Wenn also keine Kinder in der Nähe wohnen, dann sollte man sich für seine Kids nach Schmuddelgruppen umsehen, damit meine ich Gruppen in denen sie unbeschwert Kinder sein dürfen, z.B. Pfadfinder oder sowas.
- Wenn das nicht geht, dann kann das maßvolle Computerspielen einen gewissen Ersatz bieten.
Lesenswert ist das (leider sehr kurze) Interview von Olsen mit dem Spiegel allemal.