Im Zusammenhang mit Windows Server 2012, der im Gegensatz zu Windows 8 eher wegen seiner Features diskutiert wird und nicht wegen irgendwelcher Kacheln, ist das neue Dateisystem sicher eines der High-Lights. Es gab seitens Microsoft schon etliche erfolgreiche Versuche Dateisysteme zu verbessern:

  • FAT (File Allocation Table) wurde schon zu DOS-Zeiten verwendet (FAT12, ab 1980) und 1983 von Microsoft zu FAT16 weiterentwickelt. Da letzteres immer noch eingesetzt wird, z.B. auf kleinen USB-Sticks, ist das wohl das bisher erfolgreichste Dateisystem.
    Es unterstützt maximal 4 GB große Partitionen.
  • FAT32 wurde von Microsoft 1997 eingeführt, um größere Partitionen zu unterstützen. Es hat sich aber nicht wirklich durchsetzen können. Es wurde vorwiegend mit Windows Millenium genutzt.
  • NTFS (New Technology File System) wurde 1993 mit Windows NT 3 veröffentlicht. Das Dateisystem ist mittlerweile in der Windows-Welt standard. Es dauerte aber bis zum Jahr 2001 bis mit Windwows XP auch in der Standard-Installation für die Boot-Partition NTFS eingerichtet wurde. Zuvor verwendete Microsoft dafür sicherheitshalber FAT16 oder später FAT32. Das lag daran, dass Windows95/98/Me seltsamerweise kein NTFS unterstützen. Microsoft wollte das ausschließlich im Business-Bereich platzieren.
    Auch NTFS erlaubt größere Partitionen als 4GB und ist deutlich robuster. Eine Datei kann hier bis zu 17 TB groß werden (1 Tera-Byte sind 2^12 Bytes).
  • ReFS (Resilient File System). Resiliency bedeutet Elastizität und soll ausdrücken, wie robust und vielseitig das neue Dateisystem sein soll. Hier geht es beispielsweise um richtig große Datenmengen: Eine Datei kann 2^64 Bytes groß werden (gibt es dazu schon eine Abkürzung). BigData kann kommen…

Wer sich über ReFS informieren möchte, der findet hier sehr qualifizierte Artikel:

ReFS und SQL Server

Unglücklicherweise unterstützen die Microsoft SQL Server das neue Dateisystem (noch) nicht. Details hier und bei sqlmag.com. Microsoft hält sich verdächtig bedeckt. Offenbar haben sie das komplett verbockt bzw. verschlafen. Dabei wäre eine Zusammenarbeit der Windows-Devision mit der SQL-Server-Division an der Stelle durchaus nötig gewesen…

Man munkelt, dass Microsoft hektisch daran arbeitet mit SQL Server 2012 SP1 dann auch ReFS zu unterstützen. Wenn man sich die gravierenden Unterschiede zwischen NTFS und ReFS anschaut, dann weiß man, dass Microsoft auf viele Strategien zurückfallen muss, die mit FAT genutzt werden mussten. Daher kam mir zu Ohren, dass Microsoft derzeit keine Unterstützung mit SQL Server 2008 (R2) oder 2005 plant. In meinen Augen wäre es wohl auch eine Alternative ReFS einfach noch um ein paar Features aufzurüsten. Mal abwarten…