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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

29. Juni 2011 um 23:03

Linktauschangebote sind für mich SPAM

In immer kürzer werdenden Zyklen bekomme ich Mails, die mir Linktausche oder das Verfassen von Gast-Beiträgen auf meinem Blog. Anfangs habe ich auf die Mails geantwortet, aber mittlerweile antworte ich auf die nahezu täglichen Standardmails nicht mehr. Warum sollte ich meine Zeit damit vergeuden auf Serienbriefe zu antworten? Da auch noch mein vor Jahres stillgelegter Zweitblog online erreichbar ist, bekam ich auch schon nahezu gleich lautende Mails pro Weblog.

Hier ein repräsentatives Beispiel:

Guten Morgen Herr Glörfeld,

durch meine Recherche im Internet nach interessanten Websites bin ich auf glorfmorph.de gestoßen und wollte mein Interesse an einem Linktausch bekunden.

Bei einem Linktausch ist mir der thematische Bezug sehr wichtig, daher möchte ich Ihnen meine themenrelevanten Projekte gern näher vorstellen. Bitte geben Sie mir kurz bescheid, ob ein Linktausch in Ihrem Interesse ist. Sehr gern nenne ich Ihnen dann meine Websites und erkläre Ihre nähere Einzelheiten.

Vielleicht wissen Sie nicht, was ein Linktausch ist. Durch das Setzen von Backlinks in redaktionell gepflegte Artikel auf thematisch passenden Seiten verweisen und empfehlen wir uns gegenseitig Besuchern. Außerdem macht sich eine Verlinkung positiv auf unsere Besucherzahlen bemerkbar, da wir bei Suchmaschinen wie Google leichter zu finden sind.

Viele Grüße
[Name entfernt]

Besondere Kennzeichen der Mail:

  • Der Absender kann meinen Weblog glorfmorph.de/blog nicht wirklich angeschaut haben: Auf der Titelseite steht, dass er stillgelegt ist.
  • Er hat sich nicht die Mühe gemacht zu schauen, um welche Themen es auf meinem Blog geht, sonst hätte er Beispiele gebracht.
  • Er dürfte seine Gründe haben, warum er nicht sagt um welche Webseite es geht: vermutlich um eine ganze Farm.
  • Er hält mich für einen Volldepp, der nicht weiß, was ein Linktausch ist und wie sich das auf meine Webseite auswirken kann.

Leider kommt in letzter Zeit ein paar Wochen nach der ersten Anfrage eine "Erinnerung", die mich dann richtig annervt. Hier wieder in echtes Beispiel, dass sich auf das obige Beispiel bezieht:

Guten Tag Herr Glörfeld,

zunächst wünsche ich Ihnen einen stressfreien Einklang in das Wochenende und möchte mich bei dieser Gelegenheit kurz in Erinnerung rufen. Vor einiger Zeit habe ich Ihnen eine Kooperationsanfrage bezüglich eines möglichen Gastartikels bzw. Linktauchs zugesandt. Bisher blieb die E-Mail jedoch unbeantwortet, sodass ich einen Fehler beim Versandt vermute.

Nach einigem Durchstöbern von Blogs bin ich auf Ihre Website glorfmorph.de gestoßen. Ihre Themenvielfalt gefällt mir sehr gut, daher würde ich sehr gern einen Gastartikel für Sie schreiben. Natürlich achte ich hierbei auf Themenrelevanz und schaffe einen Mehrwert für Ihre Leser. Dafür möchte ich keine Vergütung oder ähnliches. Vielmehr würde ich mich freuen, einen themenrelevanten Link unauffällig in Form einer Quellenangabe einbinden zu dürfen.

Auch einen Linktausch könnte ich mir sehr gut vorstellen. Zusammen mit Freunden schreibe ich regelmäßig für unsere eigenen Blogs. Wenn Sie möchten, stelle ich Ihnen unsere Websites, die in Frage kommen, näher vor.

Sehr gern lasse ich Ihnen weitere Informationen zukommen. Vielleicht möchten Sie mir einfach kurz Bescheid geben, ob an sich Interesse besteht.

In der Hoffnung, dass meine E-Mail dieses Mal erfolgreich zugestellt wird, verbleibe ich mit besten Grüßen.
[Name entfernt]

Kennzeichen:

  • Auch hier wird wieder nur ganz allgemein geschrieben, sodass die Mail an Jeden rausgehen kann.
  • Wieder keine Info zum Thema oder der zu verlinkenden Webseite.
  • Eine Suche bei Google nach dem Absender, der regelmäßig mit seinen Freunden bloggt, verlief *völlig* ergebnislos. Das finde ich schon eigenartig, weil er doch so auf Publicity aus ist und sich mit Google-Treffern auskennt.
  • Ich fand lediglich einen Blogger, der fragte, ob andere auch von dem Absender Anfragen zum Thema Linktausch bekommen hätten.

Keine Ahnung ob ich diesmal antworten werde. Einmal machte ich mir die Mühe eine ausführliche Antwort zu schreiben, obwohl ich schon auf die erste Frage ablehnend geantwortet hatte. Eine Antwort bekam ich leider nicht:

Hallo Herr […],

ich habe Ihre Mail erhalten. Eine Antwort haben ich noch nicht
geschrieben, weil Ihre zweite Anfrage keine für mich neuen Informationen
enthielt und ich ungern nahezu gleich lautende Mails hintereinander
verschicke. Diese Art von Kontakte empfinde ich als belastend und
schiebe sie gerne nach hinten.

Bitte bedenken Sie, dass ich meine Webseite zu meinem Vergnügen
betreibe. Die mittlerweile tägliche Abwehr von kommerziellen Angeboten
zum Linktausch macht mir hingegen keinen Spaß. Ich empfinde das im
Gegenteil als besonders mühsam und unnötig.

Da Sie offenbar gewerblich unterwegs sind, haben Sie vielleicht einen
Tipp für mich wie ich auf freundliche, aber dennoch verbindliche Weise
Angebote zum Linktausch im Vorfeld vereiteln kann. Die Hinweise im
Impressum haben hier nicht geholfen. Manche setzen die Mail bzw. die
ganze Adresse nicht im Klartext ein, sondern als Bild. Würde das aus
Ihrer Sicht helfen?

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Glörfeld

Die erbetenen Hinweise blieben leider aus… Hat jemand von Euch einen guten Tipp, wie man solche Typen proaktiv entmutigen kann? Tatsächlich verderben mir diese Mails den Spaß an meinem Blog und binden unnötig Kräfte.

Mein subjektiver Eindruck ist, dass ich für diesen Blog wirklich weniger Anfragen bekomme, seitdem ich im Impressum meine Anschrift und Mailadresse als Bild eingebunden habe: nicht mehr täglich. Vielleicht kam die obige Anfrage deswegen nur wegen dem alten Blog, wo meine Adresse noch herkömmlich drin steht…

29. Juni 2011 um 21:39

Lesetipp: Why can't I attach a database to SQL Server 2008 R2?

Neulich berichtete ich über einen gängigen Grund warum eine Datenbank nicht angehängt werden kann. Daher freut es mich, dass im Blog des "Microsoft SQL Server Development Customer Advisory Team" das Problem ein paar Tage später ebenfalls aufgegriffen wurde: "Why can't I attach a database to SQL Server 2008 R2?". Allerdings scheint Ihnen die Arbeitsweise der UAC nicht vertraut zu sein.

Ich wurde allerdings erst durch den aktuellen SQL-PASS-Newsletter darauf aufmerksam…

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