Artur Fischer ist für mich der prototypische Erfinder: Sehr viele Ideen konnte er umsetzen. Nicht nur seine legendären Dübel, sondern jede Menge andere Erfindungen. Aber offenbar muss man in den Firmen gar nicht auf so seltene Ausnahmepersönlichkeiten setzen, sondern seine Firma für die Ideen aus der Praxis öffnen. Im Artikel "Auf fast perverse Weise amüsant" bei TechnologyReview schildert Eric von Hippel seine Forschungsergebnisse:
Eric von Hippel: Wir haben herausgefunden, dass 6,2 Prozent der britischen Bevölkerung – das sind 2,9 Millionen Menschen – in den vergangenen drei Jahren entweder eigene Produkte geschaffen oder bestehende zumindest verändert haben. Dafür gaben sie 2,3 Milliarden Pfund aus – mehr als doppelt so viel wie alle britischen Firmen, die Verbraucherprodukte herstellen, zusammen genommen.
TR: Was genau machen diese Menschen?
Von Hippel: Sie programmieren beispielsweise ihre Waschmaschinen um, so dass die sich nur im Schleudergang nutzen lassen. Oder sie bearbeiten den Fressnapf ihres Hundes, damit er beim Fressen nicht mehr hin und her rutscht. Andere bauen Angeln so um, dass sie damit Bäume beschneiden können, wieder andere programmieren auch ihre GPS-Geräte um, damit die leichter bedienbar sind.
Tatsächlich dachte ich immer, dass ich mich in einem besonders kreativen Umfeld bewege, weil ich sehr viele Leute kenne, die selber basteln und fertige Produkte "verbessern". Das scheint aber doch recht verbreitet zu sein…