Wer sich Umfrageergebnisse anschaut, der muss wissen, dass eine Überlegung noch weit weg ist von tatsächlichen tun. Aber wenn in einer Befragung der deutschen Oracle-Anwendergruppe (PDF) drei Viertel der Gefragten sagen, dass sie sich einen Wechsel zu einem anderen Anbieter vorstellen können, dann ist das schon ein starkes Votum. Wenn Oracle hier nicht massiv gegen steuert, dann dürfte sich deren Anteil im Markt der virtualisierten Systeme bald rapide reduzieren. Denn Virtualisierung ist schon ein so deutlicher Kosteneinsparer, dass sich auch ein Systemwechsel rentieren kann. O-Ton Heise-Online im Artikel "Oracle-Kunden missfallen Konditionen für virtualisierte Datenbanken":

Knapp 80 Prozent der Befragten verwenden VMWare zur Virtualisierung, 90 Prozent sind mit den Lizenzbestimmungen unzufrieden. Nahezu drei Viertel könnten sich vorstellen, wegen der aktuellen Lizenzbestimmungen die Datenbank eines anderen Herstellers in einer virtuellen Umgebung zu betreiben. Nach Auffassung der DOAG sind die Lizenzbedingungen von Konkurrenzprodukten wie DB2 (IBM), SQL Server (Microsoft) und Sybase (SAP) attraktiver, da bei ihnen Kosten nur für die tatsächlich von der Datenbank genutzten Cores anfallen.

Woher kommt das? Man muss pro Oracle Installation für alle physischen CPUs zahlen, selbst wenn nur wenige CPUs der VM zugeordnet sind. Man zahlt also doppelt und dreifach. Neben den extremen Kosten kommt aber auch noch der Support hinzu: nur 8% der Kunden sind mit dem Oracle-Support bei Virtualisierung zufrieden. Daher können sich 72% vorstellen den DB-Anbieter zu wechseln… Krass.

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