Vor der Reise machte ich mir recht viele Gedanken um meinen Laptop. Die erwiesen sich aber glücklicherweise als unbegründet. Aber erst mal von vorne.

Wer als EU-Bürger in die USA will, der benötigt einen Reisepass mit einer Restlaufzeit von wenigstens 6 Monaten. Dann muss man mittels ESTA eine Einreisegenehmigung anfordern. Dazu sollte man eine Kreditkarte haben, dann ist das in wenigen Minuten erledigt. Nach meinen Erfahrungen sollte man in den USA ohnehin eine Kreditkarte haben. Sonst wird es mit Hotel und Mietwagen echt blöd.

Bei der Reiseplanung muss man als nächstes die Mitnahmebeschränkungen beachten: neben vielen einleuchtenden Dingen (wie lebenden Papageien und Schildkröten), sind auch unverfängliche Dinge schwierig:

  • jede Art von Flüssigkeit oder Gel ist böse und muss im Handgepäck in ein Plastikbeutelchen gepackt werden. Stimmt, ist ein alter Hut, aber Shampoo, Duschgel und Zahnpasta gehören genauso dazu wie Marmelade, Nasenspray und Wimperntusche dazu. Jedes Fläschen darf max 100ml groß sein und der Beutel maximal einen Liter groß. Das ist nicht viel.
  • offene Lebensmittel (insbesondere Obst) sollte man gleich ganz daheim lassen. Mein Kollege und ich wurden zur Sonderuntersuchung gebeten, weil er eine Banane in der Tasche hatte. Er wurde besonders gefilzt, weil er sie nicht auf dem dafür vorgesehenen Zettel angegeben hatte. Das gilt auch dann, wenn man das Obst erst im Sicherheitsbereich des Abreise-Flughafens bekommen hat. Hier eine längliche Liste von bösen Dingen (Quelle: MagazinUsa):

    Achten Sie vor allem darauf, dass Sie keine landwirtschaftlichen Produkte wie Keime, Saat, Milcherzeugnisse, Fleisch- oder Fleischprodukte, Butterbrote, Gemüse oder Obst dabei haben. Auch die Lebensmittel, die Sie im Flugzeug bekommen (Obst, Sandwiches, Joghurts, etc.) können Sie nicht einführen.

    Eine geschlossene Tafel Schokolade war bei mir unproblematisch.

  • selbstgebrannte CDs oder DVDs werden angeblich sehr kritisch beäugt. Wenn da dann noch Musik oder Filme drauf sind, dann hat man angeblich schon verloren, welbst wenn das in Europa erlaubt ist. Jedenfalls darf man sich dann auf eine längere Untersuchung vorbereiten.

Mein Kollege musste seinen Laptop beim Abflugflughafen mal kurz einschalten, meiner wurde gar nicht weiter untersucht. Bei der Einreise in die USA wurden beide gar nicht untersucht. Vor acht Jahren musste ich meinen einschalten, jetzt nicht. Seltsam, da ich das anders erwartet hatte (Quelle: geschaeftsreise-effektiv.de):

Reisende, die mit einer Kontrolle ihrer elektronischen Geräte konfrontiert werden, müssen geduldig sein. Die Kontrollbeamten dürfen diese Geräte quasi in alle Einzelteile zerlegen. Die Richtlinie differenziert zwischen vorübergehendem Zurückbehalten (detention), dauerhafter Sicherung (retention) und dauerhafter Beschlagnahme (seizure) der Geräte.
[…]
Gerade für Geschäftsleute mit einem straffen Terminkalender kann eine Kontrolle zum Stolperstein werden. Beherzigen Sie daher folgende Praxistipps:

  • Wägen Sie gründlich ab, wie viele Informationen Sie auf einem Laptop oder einem anderen Datenträger tatsächlich benötigen.
  • Verzichten Sie auf eine Verschlüsselung; das provoziert nur zusätzliche zeitaufwändige Untersuchungen.
  • Verzichten Sie – soweit möglich – auf die Mitnahme von Datenträgern und Laptop.
  • Verhalten Sie sich im Falle einer Kontrolle kooperativ – der Beamte sitzt immer am längeren Hebel.

Tja, aber vielleicht waren die Beamten bei uns so sehr auf die Banane konzentriert, dass sie die Laptops nicht so wichtig fanden. Oder das blüht uns erst bei der Rückreise…

PS: Keine Sorge, die fiese Uhrzeit erscheint nur wegen der Zeitverschiebung, ich habe die Nacht nicht durchgemacht. Hier in Redmond ist es noch 9 Stunden früher als die Uhrzeit des Artikel bei Euch… 😉