Heute weiß man echt nicht, welche Schlagzeile in Bezug auf SAP und Datenbanken interessanter ist:

SAP wirbt für seine In-Memory-Lösung

SAP haute heute eine Presseerklärung zum Thema "In-Memory-Technologie für blitzschnelle Datenverarbeitung und -analyse raus:

[Anmerkung vom Autor: Auf der SAP-Kundenkonferenz SAPPHIRE …] gab Sikka die Pläne der SAP für eine leistungsstarke BI-Anwendung bekannt, welche die Echtzeitanalyse von Live-Transaktionsdaten (in der SAP Business Suite und SAP R/3-Software) ermöglicht und einen "Turbolader" für SAP NetWeaver Business Warehouse (SAP NetWeaver BW) darstellt.

Aus der gleichen Quelle:

In nur 48 Stunden hat SAP eine parallele In-Memory-Datenbank an einem Standort eines ihrer Großkunden installiert. Laut Plattner wird sich die Implementierungszeit für einen durchschnittlichen Kunden sogar auf ungefähr zwei Stunden verkürzen. "Das Beste aber ist, dass Implementierungen ohne Änderungen an der Software des Kunden oder Einbußen an der Datenqualität durchgeführt werden. Der Kunde erhält die Schnelligkeit von In-Memory-Technologie und schützt gleichzeitig seine Investitionen und Daten", erklärte Plattner.

Der Vorteil von In-Memory-Technologie besteht laut Plattner darin, dass alle Anwender, einschließlich der Führungskräfte, dank der Schnelligkeit und Flexibilität der In-Memory-Technologie direkt auf SAP-Software zugreifen und Informationen abrufen können, die sie für ihre Entscheidungsfindung und Maßnahmen brauchen. Jegliche Fragen werden beantwortet – und das in weniger als einer Sekunde.

Leider wird nirgendwo erwähnt über welche Größenordnung von Geräten wir hier eigentlich reden: Wie viel RAM benötigen die Server, welches Betriebssystem etc. Wenn wir von Bilanzzahlen reden, dann sollte es möglich sein alle relevanten Buchungen der letzten drei Jahre im Hauptspeicher zu halten. Das dürften locker mal 100 GBytes sein. Dann ist die Frage, ob die verlinkten Daten, wie Kontobeschriftungen, Stamm-Daten der Geschäftspartner und dererlei mehr auch In-Memory sein sollen. Naja, es kann ja nicht mehr lange dauern bis auch solche Zahlen durchsickern…

Sybase-Übernahme

Offenbar sieht nicht nur Oracle in der Übernahme des Datenbanktraditionalisten Sybase durch SAP eine Gefahr. Auch IBM sieht sich zum Angriff genötigt und heuert eine Firma zur Migration der umstiegswilligen Sybase-Kunden an. Eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen darf?
Hinweis: Man beachte das seltsame Bild zur Illustration des Umstiegs von Sybase auf IBM: darin wird der vergleichsweise einfache Migrationspfad von Sybase nach SQL Server 2000 von Microsoft beschrieben. Ich nehme an, sie haben eine 10 Jahre alte Grafik wiederverwendet – eventuell in der Annahme dass das ja keinen Unterschied mache: "DB/2 und SQL-Server, ist ja das gleiche?"