Für mich kommt der Vorschlag von Innenminister De Maizière völlig überraschend. Zum einen haben die vorherigen Innenminister das Wort "Schutz" immer nur so verstanden, dass die Industrie und der Staat vor uns Bürgern geschützt werden müssen, zum anderen ist das ja schon so alt. Aber ich freue mich, weil damit Bewegung in die festgefahrene Diskussion kommt. Aber zunächst, was ist denn der Vorschlag?
Einmal im Jahr, so die Idee, sollen sie jeden Betroffenen per Brief darüber aufklären: was wurde über ihn gespeichert, was wurde daraus an neuen Informationen generiert, beispielsweise eine Bewertung der Kreditwürdigkeit und an wen und zu welchem Zweck wurden die Daten weitergegeben.
De Maizière schreibt: "Auch wenn hier der Teufel im Detail steckt, ist der Vorschlag prüfenswert. Das Bundesinnenministerium wird daher Vertreter der Netz-Community, des Datenschutzes und der Wirtschaft einladen, gemeinsam ein Konzept für einen solchen Datenbrief zu entwickeln und dieses in einem Pilotprojekt ergebnisoffen zu testen."
Bei Golem.de gibt es mehr Details.
Komischerweise will die FDP will das lieber nicht. Nach deren Vorstellungen soll man sich als Benutzer darüber Gedanken machen, wer die eigenen Daten denn haben könnte und dann selber dort nachfragen. Blöd nur, dass durch Adresshandel auch Firmen in den Besitz meiner Daten kommen, die ich niemals vermuten würde. Mir leuchtet nicht ein, wie die FDP sich das vorstellt. Soll ich einmal im Jahr bei allen möglichen Firmen nachfragen? Das ist ja genau das Problem an den aktuellen Lösungen: Ich habe keine reelle Chance mitzubekommen, bei wem was über mich gespeichert wird.
Zu wissen, was die über mich haben, ist auf jeden Fall interessant. In dem Artikel Was Microsoft alles der Polizei verrät, bekommt man einen Vorgeschmack, was die Firmen so alles über einen speichern…