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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

20. Februar 2010 um 16:35

Die Tabelle ist mehrdeutig

Als mir mein Kollege Thomas ein Problem präsentierte, musste ich erst mal lange überlegen. Grund genug das hier festzuhalten, falls es auch anderen so geht. Im UPDATE-Befehl kann man einen JOIN auf eine andere Tabelle machen. Der UPDATE wird aber dennoch nur auf die Basistabelle durchgeführt. Bei einem Self-Join kann dabei ein Fehler kommen:

UPDATE test
SET fill= t2.fill
FROM test AS t1
JOIN test as t2
ON t1.refid=t2.id

Meldung 8154, Ebene 16, Status 1, Zeile 1
Die 'test'-Tabelle ist mehrdeutig.

Oder auf englisch: "The table '%.*s' is ambiguous." Die Lösung besteht darin, dass man im UPDATE über den Alias deutlich macht, auf welche Tabelle der UPDATE durchgeführt werden soll. Beispielsweise so:

UPDATE t1 /* <-- Hier den Alias verwenden */ SET fill= t2.fill FROM test AS t1 JOIN test as t2 ON t1.refid=t2.id

Das gilt freilich auch für ein DELETE-FROM.

Hier noch der Code für ein schnelles Repro:
USE tempdb
GO
IF object_id ('test') IS NULL
CREATE TABLE test (
id INTEGER NOT NULL PRIMARY KEY,
name NVARCHAR(100) NOT NULL,
refid INTEGER NULL REFERENCES test(id),
fill INTEGER NULL);
ELSE
DELETE FROM test;

INSERT INTO test (id, name, refid, fill)
SELECT 1, N'Bill', NULL, 10 UNION ALL
SELECT 2, N'Bob', NULL, 20 UNION ALL
SELECT 3, N'Hank', NULL, 30 UNION ALL
SELECT 4, N'Tom', 1, NULL UNION ALL
SELECT 5, N'Babs', 1, NULL UNION ALL
SELECT 6, N'Grit', 1, NULL UNION ALL
SELECT 7, N'Alex', 2, NULL UNION ALL
SELECT 8, N'Eric', 2, NULL UNION ALL
SELECT 9, N'Stan', 2, NULL UNION ALL
SELECT 10, N'Ole', 2, NULL UNION ALL
SELECT 11, N'Skye', 3, NULL UNION ALL
SELECT 12, N'Mary', 3, NULL UNION ALL
SELECT 13, N'Joe', 3, NULL UNION ALL
SELECT 14, N'Kurt', 3, NULL UNION ALL
SELECT 15, N'Karl', 3, NULL;
GO
UPDATE test
SET fill= t2.fill
FROM test AS t1
JOIN test as t2
ON t1.refid=t2.id
/*
Meldung 8154, Ebene 16, Status 1, Zeile 1
Die 'test'-Tabelle ist mehrdeutig.
*/
GO
UPDATE t1
SET fill= t2.fill
FROM test AS t1
JOIN test as t2
ON t1.refid=t2.id

18. Februar 2010 um 20:37

alter Kram – Sammeln im Web?

Wer auf der Suche nach einer Anleitung für seinen leicht veralteten Computer sucht, der wird sich sicher über digitale Datenfriedhöfe freuen. Auch das könnte man als Datenbank verstehen…

Bei bitsavers.org findet man tonnenweise Handbücher von verschiedenen Firmen, z.B. recht viel von DEC, aber auch z.B. das Handbuch der TR4 von AEG Telefunken oder das Handbuch vom Apple I.

17. Februar 2010 um 20:46

Die Geschichte des SQL Servers aus der Sicht von Microsoft

Da jetzt bald wieder eine neue Version des Microsoft SQL Servers auf den Markt kommt, möchte ich auf den Artikel SQL MythBusters – "SQL Server is really a Sybase product not a Microsoft one." hinweisen. Hier beschreibt Euan Garden die Geschichte des SQL Servers aus der Sicht von Microsoft. Da würde mich doch glatt die Sicht von Sybase interessieren…

Etwas differenzierter beschreibt es Kalen Delaney in dem ersten Kapitel des vergriffenen Buches "Inside SQL Server 2000", dass freundlicherweise nun im Internet als PDF zugänglich ist.

16. Februar 2010 um 21:05

Lettische Bürger im Glaskasten

In Lettland ist es passiert: der Super-Daten-Gau. Die Daten von jedem Steuerzahler waren wochenlang frei im Internet verfügbar: Adresse, Gehalt, Steuerzahlungen, Bankverbindung, Geburtsdatum, usw. In den Daten konnte frei gesucht werden, ändern war ebenso möglich. Kaum zu glauben. Jetzt fragt man sich natürlich, wie viele Kriminelle die 120 GBytes an Daten abgezogen haben. Das lettische Finanzamt (VID) war hier unerwartet offenherzig:

Jeder, der eine E-Mail von der Webseite mit dem Datenloch erhalten habe, konnte die VID-Daten anderer betrachten. Das konnte auch unbeabsichtigt geschehen, man musste dafür keinen Code oder ein Passwort knacken. Der Besucher dieser VID-Webseite wusste noch nicht einmal, dass er etwas Unerlaubtes tat. Karajevs hatte es selbst auf der VID-Homepage ausprobiert: “Ich besuchte einfach die Webseite, ohne dafür spezielle Mittel einzusetzen, ohne irgendeine böse Absicht. Ich tippte dann einfach eine Adresse ein, drückte auf die Enter-Taste und erblickte eine Liste mit irgendwelchen fremden Daten.” Und diese Daten konnte er nicht nur einsehen, sondern auch ändern: “Ich änderte ein paar Zahlen und erhielt veränderte Daten. Dabei habe ich nichts geknackt, gegen kein Gesetz verstoßen."

Weitere Details stehen im originalen Artikel "Umfangreiches Daten-Leck in der lettischen Steuerbehörde VID" der Lettische Presseschau.

Was kann man da tun? Im Grunde genommen müsste jetzt jeder Steuerzahler umziehen, seine Bankverbindung ändern und sein Geburtsdatum ändern. Das jetzt jeder weiß, was die anderen verdienen, ist sicher noch die kleinste Sorge. Ich kann es wirklich nicht fassen, was da passiert ist.

16. Februar 2010 um 20:48

NoSQL? Wie wäre es mit CouchDB?

Bei Heise Developer erschien aktuell ein interessanter Artikel über eine NoSQL-Datenbank: CouchDB – angesagter Vertreter der "NoSQL"-Datenbanken.

Ist es eine zufällige Häufung oder hat das derzeit überall aufkeimende Interesse der Community an NoSQL-Datenbanken etwas mit dem Aufkauf von MySQL durch Oracle zu tun? Auch ich bin unsicher, ob ich mein Interesse an MySQL jetzt nicht lieber auf andere Datenbanksysteme umleiten sollte…

16. Februar 2010 um 18:26

Der DFB und die Lizenzfrage

Nachdem der DFB ja schon negativ aufgefallen ist, weil Väter die Tore ihrer Sprösslinge nicht in Internet stellen dürfen, obwohl niemand jemals auf die Idee käme die Spiele der Kleinen im Fernsehen zu übertragen, haben Sie ihre Linie wohl noch verstärkt.

Obwohl es eine Reihe von bekannten Fußball-Liedern gibt in denen Namen der Spieler vorkommen, will der DFB nicht, dass eine Hausfrau ihr selbstkomponiertes Lied veröffentlicht. Nun, meinen Geschmack trifft das Lied nun auch nicht gerade, dennoch geht das wohl etwas zu weit. Warum darf das Wort "Deutschland" nicht vorkommen, wenn die Gute ein Lied zum Anfeuern unserer Nationalmannschaft schreibt? Vielleicht sollte man das "National" auch gleich aus dem Wortschatz streichen, denn das könnte ja auch komisch ankommen… Und wenn man nicht mehr "Ballack" sagen darf, wenn man über Fußball singt, was ist denn da los?

Vermutlich sind sie juristisch im Recht. Was für mich aber nur ein Zeichen dafür ist, dass das Lizenzrecht dringend überarbeitet wurde.

Details bei Spiegel-Online.

16. Februar 2010 um 18:24

Ultimate Windows Tweaker

Durch einen Artikel in der aktuellen PC-Welt wurde ich auf das Tool "Ultimate Windows Tweaker" aufmerksam. Es wird vollmundig als Pendant zum Tweak-UI für WinXP gepriesen. Das stimmt freilich überhaupt nicht. Aber etliche interessante Einstellungen werden hier tatsächlich gesammelt, die mal sonst mühsam mit dem RegEdit machen müsste.

Hier ist der Download.

15. Februar 2010 um 20:45

Datenbankfehler auf Datenbankhilfeseite

Zur Konfigurationsdatenbank kann keine Verbindung hergestellt werden.Verbindungsprobleme gehören bei uns schon zum alltäglichen Supportgeschäft. Meist liegt es schlicht daran, dass der SQL Server gestoppt ist und der Kunde das einfach nicht bemerkt. Dennoch fand ich es heute bemerkenswert, dass die "SQL Server FAQ" wegen eines Datenbankfehlers nicht erreichbar ist:

Zur Konfigurationsdatenbank kann keine Verbindung hergestellt werden.

Das kann freilich immer passieren, aber dennoch finde ich es irgendwie witzig. Etwa so wie wenn ein Zahnarzt Zahnschmerzen hat…

15. Februar 2010 um 20:24

Artikel über Deadlock-Grafen

Nachdem bei uns das Thema Deadlock wieder als Welle reinschwappt, freute ich mich über einen Einsteiger-Artikel zum Thema Deadlock-Grafen im SQL-Magazine. der Artikel ist frei zugänglich. Normalerweise muss man wenigstens registriert sein oder am besten gleich "Subscriber". Beides ist hier nicht nötig.

Wer weitere Infos zu dem Thema sucht, der findet am Ende Links auf deutlich tiefer gehende Artikel.

14. Februar 2010 um 20:27

Kuschelroboter?

Der Beitrag Kuschelroboter in der ZDF-Mediathek hat mich seltsam beunruhigt. Ich kann nicht genau sagen warum. Die Idee, dass alte oder einsame Menschen über eine Maschine Zuwendung erfahren, klingt doch nicht verwerflich, oder?

Wahrscheinlich ist mein Problem anzuerkennen, dass unsere Gesellschaft inzwischen so kalt geworden ist, dass Menschen eher von einer Maschine Zuwendung erfahren als von anderen Menschen…

14. Februar 2010 um 20:02

Virtuelle Datenbanken

In dieser Woche wurde ich auf eine Werbung aufmerksam in der von virtuellen Datenbanken die Rede war. Die Idee ist ebenso einfach wie bestechend: Offenbar ist die Software in der Lage eine Backupdatei des Microsoft SQL Servers wie eine virtuelle Datenbank "anzuhängen" und zugreifbar zu machen. Das wäre schon echt klasse: Wenn bisher jemand versehentlich einen Bestand gelöscht hat, dann muss man die gesicherte Datenbank parallel zur bestehenden wiederherstellen und dann mit der Software die Daten eines Bestandes exportieren und in die aktuelle Datenbank importieren. Wenn man auf die virtuelle Datenbank nun mit der Anwendung wenigstens lesend drauf könnte, dann würde der Zwischenschritt des Wiederherstellens komplett entfallen. Das könnt die knapp 500 USD schon wert sein.

Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass die Software die ganzen MS-APIs unterstützt, so heißt es aber in der Beschreibung ("Use all native and third-party tools to access virtual database"). Vermutlich kann man nur mit den Werkzeugen drauf oder denkt der SQL Server wirklich, das sei eine Datenbank? Hat schon jemand Erfahrung mit "SQL virtual database" von Idera? Das Video hat mich jedenfalls schwer beeindruckt. Leider weiß ich jetzt schon, dass es lange dauern wird, bis ich mich damit mal beschäftigen kann… 🙁

12. Februar 2010 um 17:54

Sensible Daten einfach weitergeben?

OK, das mit dem Datenschutz, der stärker ins Bewusstsein rückt, ziehe ich zurück. Als ich im c't magazin vom 06.02.2010 sah, wie Leute jeden Alters einfach einer hübschen Umfragerin alle Daten gaben, die sie haben wollte, inkl. Kontonummer, Einkommen und Fingerabdruck, konnte ich das fast nicht mit ansehen…

Wer nicht glaubt, dass Datenmissbrauch wirklich ein Thema ist, der dürfte den Artikel "Datenmissbrauch: Meine Identität gehört mir! mit Interesse lesen. Darin berichtet Tina Groll über ihre persönlichen Erfahrungen.

Hier ist der Filmbeitrag (etwa 10min).