Die aktuelle Datenpanne bei AWD kann man beim NDR nachlesen: "Schwere Datenpanne bei Finanzdienstleister AWD". Andere Nachrichtenmagazine berichten darüber komischerweise nicht. Dabei hat die Panne in mehrfacher Hinsicht eine große Brisanz. Die Daten wurden angeblich von einem hohen Manager absichtlich zur gezielten Ansprache weitergegeben:
"Die Daten sind mir von einem AWD-Landesdirektor gegeben worden. Der Zweck war einfach, Kundenakquise daraus zu betreiben. Diese Daten wurden als Basis genommen um Kunden zu werben – auch für Versicherungen, Kapitalanlagen und so weiter", erklärte der Informant.
Der sorglose Umgang mit vertraulichen Daten scheint noch weiter verbreitet zu sein als man so denkt. Leider ist der Datenschutz wird der Datenschutz – im Gegensatz zum Patent- und Lizenzschutz – immer noch sehr wenig ernst genommen.
Es wurden offen nicht nur persönliche Daten und Kontoinformationen weitergegeben, sondern auch Daten zu Geldanlagen:
Auch wenn die Daten einige Jahre alt sind, ein großer Teil der Verträge läuft noch – und genau das macht den Datensatz interessant. "Da sind Versicherungssummen drin, Ablaufdaten. Jetzt weiß man, am so- und sovielten September oder Dezember eines Jahres läuft ein Vertrag aus und dann könnte man gezielt dort anrufen und sagen: Sie kriegen da jetzt Geld ausgezahlt, was wollen Sie damit machen, wollen Sie es neu anlegen", sagte der Informant, der nicht erkannt werden möchte, zu NDR Info.
Das ist nicht nur schockierend, sondern hoffentlich auch kriminell. Oder ist das auch nur eine Ordnungswidrigkeit?