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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

30. März 2009 um 21:21

Server für Antrag zur Umweltprämie gestört?

UmweltprämieIst schon komisch. Warum wundert es mich überhaupt nicht, dass der Server mit dem elektronischen Antrag zur Umwelt-Prämie gestört ist? Wenn man seine persönlichen Daten und Kfz-Informationen (alt/neu) angegeben hat, dann kommt anstelle der Möglichkeit zum Upload des Kaufvertrages eine Fehlermeldung, die besagt ich solle es in 5 Minuten wieder versuchen…

Wenn der Server überlastet wäre, dann sollte es ja schon Schwierigkeiten mit der Anzeige des Formulares geben. Das klappte hingegen immer. Aber wenn ich auf "Weiter" klicke, dann ist es vorbei… Immerhin bin ich nicht der einzige, dem das so geht.

PS: Der Tipp mit den 5 Minuten ist schon so ein Ding. Nach 5 Minuten kommt die gleiche Meldung. Wieder und wieder und wieder… Ja, ich weiß, dass man Intelligenz daran messen kann, wie lange man braucht bis man merkt, dass man veräppelt wird.

30. März 2009 um 20:43

Unterschiedliche Sektorgrößen verhindern einen Serverumzug

Offenbar war bis vor kurzer Zeit die Sektorgröße von Festplatten so fix auf 512 Bytes, dass Microsoft keinen Gedanken daran verschwendete, dass es auch andere Sektorgrößen geben kann. Zur Erinnerung: ein Sektor bestimmt die Größe des Datenblockes, der von der Festplatte bzw. vom Medium gelesen wird. Das wird gerne mit der Cluster-Größe verwechselt, die durch das Dateisystem (und damit durch die Formatierung) festgelegt wird.

Microsoft hat das Schreiben des Transaktionslogs derartig auf Performance optimiert, dass sie in den Datei-Header die Clustergröße schreiben mit der die Datenbank angelegt wurde. Wenn ich nun einen neuen Server anschaffe, dessen Plattensystem (z.B. SAN) eine größere Sektor-Größe hat, z.B. 1024 Bytes, dann kann die Datenbank vom SQL-Server dort weder angehängt werden, noch können alte Datensicherungen dort eingespielt werden. Ganz schön lästig, wenn man das nach einem Systemausfall mit dem neuen Server erst merkt.

Microsoft schreibt das im Artikel "SQL Server I/O Basics, Chapter 2" so:

SQL Server is not designed to dynamically upgrade the database to the larger sector sizes. SQL Server disallows restoring or attaching a database on a system with a larger sector size; it generates an error message and prevents the restore or attach operation. Enabling a database to function by using a smaller formatted sector size than the actual sector size violates the WAL protocol because the sector size variation guarantees the log records will not be correctly aligned with the physical sector size and log records will be rewritten.

Diese Info bezieht sich auf die Versionen 2000 und 2005. Weiß jemand, ob der SQL-Server-2008 damit inzwischen zurecht kommt? Als Lösung für die eigenen Systemdatenbanken erzeugt Microsoft sie auf Festplatten mit der Sektorgröße 4K. Wenn die auf eine Platte mit kleineren Sektoren kopiert werden, dann geht das nämlich, falls die kleinere Sektorgröße ein Teiler der großen ist.

Was könnte es für Anlässe geben, dass die Sektor-Größe anders ist?

  • Moderne SANs sind hier konfigurierbar,
  • manche RAIDs sind konfigurierbar,
  • für Solid-State-Disks bieten sich andere Sektorgrößen an und
  • für USB-Sticks auch.

Wir suchen gerade nach einer Lösung, wie man die Daten in so einer Datenbank noch retten kann, wenn das alte System nicht mehr zur Verfügung steht (also kein Kopieren von A nach B möglich ist). Hat jemand eine Idee? Oder hat jemand schon mal Erfahrungen mit diesem Feature gemacht?

28. März 2009 um 22:23

Freelancer – eine aussterbende Gattung?

Wenn ich den Artikel "Rechtliche Aspekte zum Freelancer-Einsatz – Teil 4: Scheinselbstständigkeit oder Arbeitnehmerüberlassung?" ernst nehme, dann gibt es für Freelancer in der EDV nicht mehr viele Einsatzgebiete. Ich kann mir nur sehr wenige Aufgaben vorstellen in denen nicht wenigstens einer dieser Punkte erfüllt ist:

  • Der Betreffende ist weisungsgebunden, d.h. bekommt Weisungen von seinem Auftraggeber oder
  • ist in den Betrieb des Arbeitgebers eingebunden, z.B.
  • ist an feste Arbeitszeiten gebunden (z.B. Anwesenheit zwischen 9 und 15 Uhr) oder
  • ist in Dienstpläne eingeteilt ist
  • ist zur Teilnahme an internen Besprechungen verpflichtet oder
  • arbeitet in den Räumen des Auftraggebers oder
  • bekommt den PC vom Auftraggeber gestellt.

Bei uns wird es tatsächlich so gehandhabt, dass bei Werk- oder Dienstleistungsverträgen (z.B. Consulting) keine der Bedingungen erfüllt sein darf, weil sonst der Verdacht bestehen könnte, dass derjenige in den Betrieblichen Ablauf eingebunden ist. Daher ist eine normale Projektarbeit eigentlich nur mit Kollegen auf Arbeitnehmerüberlassungsbasis möglich. Werk- oder Dienstverträge gehen im Prinzip nur noch für Dinge wie

  • Schulungen oder
  • Training (also auch in der eigenen Abteilung) oder
  • ausgelagerte Software-Entwicklung (Off-Shoring im Kleinen)

Früher war das weitgehend egal, aber erst kam bei uns die Welle mit der Vermeidung der Scheinselbstständigkeit und danach die Welle mit dem Ausschluss von potentieller, verdeckten Arbeitnehmerüberlassung. Und durch den Wechsel von langfristiger Featureplanung hin zu eher agiler Softwareentwicklung sind Werkverträge nicht mehr sinnvoll machbar. Wie geht es nun weiter?

Heißt das, dass es zukünftig viel weniger Freelancer geben wird?

28. März 2009 um 16:53

Informationen zum Data-Mining von Microsoft

Heute machte mich Klaus auf die Seite "SQL Server Data Mining" aufmerksam. Hier werden alle möglichen Informationen von Microsoft zur Verfügung gestellt.

This site has been designed by the SQL Server Data Mining team to provide the SQL Server community with access to and information about our exciting data mining features.

Ich finde die Sammlung schon ziemlich beeindruckend, aber es könnte noch übersichtlicher sein. Man muss schon etwas buddeln bis man die Dinge findet, die man sucht. Besonders gut gefällt mir die Sammlung mit Artikel und "Whitepapers".

24. März 2009 um 21:23

Sie sind doch in der EDV, oder?

Heute bekam ich wieder einen interessanten Anruf. Eine Dame einer Firma, die ich lieber nicht nennen will, rief mich in der Firma an. Sie kam über die Vermittlung rein und kannte nur meinen Namen. Sie war von einer Firma, die ich lieber nicht nennen will und lud mich ohne Umschweife zu einer nahe gelegenen PR-Veranstaltung einer aufstrebenden relationalen Datenbank ein, weil das bekanntermaßen die billigste Datenbank sei. In Tagen wie diesen ist das offenbar das wichtigste Feature einer Software…

Unaufgeforderte Telefonwerbung ist bekanntermaßen nicht erlaubt, daher fragte ich als erstes zurück, wieso sie mir das anbiete. Das wunderte sie und sie antwortete mit der ungeheuer fundierten Gegenfrage: "Sie sind doch in der EDV, oder?"
Dann präzisierte ich die Frage und wollte wissen, woher sie meinen Namen habe. Das wollte sie aber nicht ganz genau sagen. Jedenfalls hatte ich dann auch kein Interesse an ihrer Software. Außerdem setzte ich diese Datenbank für Webprojekte ab und an ein und kann daher einschätzen, dass sie für bestimmte Dinge schon OK ist, aber ihr für den Einsatz mit unseren Anwendungen noch das ein oder andere Feature fehlt. Und weil ich keine Glaubenskriege anzetteln will, sage ich diesen Namen auch nicht… 😉

24. März 2009 um 19:35

Windows Internals Book – fünfte Auflage

Zufällig sah ich, dass im Mai 2009 endlich die langersehnte fünfte Ausgabe des Buches "Windows Internals Book" von
Mark Russinovich mit Infos zu Windows Vista und Windows Server 2008 auf den Markt kommt. Wir ja auch langsam Zeit… 😉
Immerhin steht mit Windows 7 schon die nächste Version vor der Tür. An dem "späten" Erscheinen sieht man, wie viel Sorgfalt die Autoren bei der Recherche verwendeten.

23. März 2009 um 19:34

Die neuen Features in der Visual Studio Team Database Edition GDR

Es ist ja schon ein paar Tage her, dass Microsoft die neue Version der "Visual Studio Team Database Edition" freigab, dennoch wird sie meiner Erfahrung nach nur von einem eingeschworenen Haufen eingesetzt. Eigentlich komisch, weil sie doch jetzt jeder nutzen kann, der eine Lizenz für die Developer-Edition hat.

Deswegen gibt es jetzt im MSDN-Magazine den interessanten Artikel "Datenbankentwicklung: Einführung in neue Features in VSTS Database Edition GDR" als kleine Werbung zu lesen.

23. März 2009 um 19:29

!exploitable Crash Analyzer

Mein Kollege Robert (wer zur SQL-PASS geht, könnte ihn kennen) machte mich heute auf die Debbugger-Erweiterung "!exploitable Crash Analyzer" aufmerksam. Damit kann man im Falle einer Programmabsturzes recht einfach analysieren lassen, ob es da einen versteckten Exploit gibt. Ist doch klasse.

Das Microsoft-Tool steht inklusive Source-Code auf Codeplex.com als Beta zum Download bereit: exploitable Crash Analyzer – MSEC Debugger Extensions

Wer mehr Info lesen möchte, der kann sich den Artikel auf The Register ansehen:

As its name suggests, !exploitable Crash Analyzer (pronounced "bang exploitable crash analyzer") combs through bugs that cause a program to seize up, and assesses the likelihood of them being exploited by attackers. Dan Kaminsky, a well-known security expert who also provides consulting services to Microsoft, hailed the release a "game changer" because it provides a reliable way for developers to sort through thousands of bugs to identify the several dozen that pose the greatest risk.

Eigentlich ein Muss für jeden, der Standard-Software schreibt, oder?

18. März 2009 um 23:06

Lizenzmodell der "SQL Server 2008 Enterprise Edition" erklärt

Zufällig fand ich gerade in nettes Dokument, in dem mal übersichtlich alle Fragen zum Lizenzmodell des "SQL Server 2008 Enterprise Edition" erklärt werden…

Hier ist der Download (PDF).

Kennt jemand die Pendants zu den anderen Editionen?

18. März 2009 um 22:46

Ein unbeschriebenes Blatt

… ist eben doch nicht so beliebig, wie man denken könnte. Schon mit einem normalen Scan mit 1.200 dpi kann jedes Blatt anhand der Faserstruktur eindeutig ermittelt werden. So wie etwa unser Fingerabdruck. Das leuchtet mir sofort ein. Komisch, dass da vorher noch niemand drauf gekommen ist. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser neuen Erkenntnis sind freilich noch etwas begrenzt. Immerhin könnte man damit erkennen, ob ausgestellte Dokumente auch wirklich echt sind, ohne deren Inhalt ebenfalls speichern zu müssen. Dazu bedürfte es freilich wieder einer sicheren, zentralen Datenbank.

Dennoch finde ich den Artkiel "Scanner erkennt Papier an seiner Struktur" auf Golem.de lesenswert.

18. März 2009 um 21:53

klingonische Waffen

Neulich sprachen wir in der Firma darüber, ob man sich klingonische Waffen kaufen können. Das kann man… Man muss für ein Batleth allerdings 255 Euro hinlegen. Aber was ist das schon für einen echten Fan. 😉

16. März 2009 um 22:51

Backup ohne Passwort

Als wir auf den Microsoft SQL-Server umstiegen, empfand ich es als großen Fortschritt, dass man bei einem Backup ein Passwort angeben kann. Nur wer das Backup kennt, der kann die DB anhängen. Leider wird genau das Feature nach dem SQL-Server-2008 abgeschafft. So steht es jedenfalls in den Books Online:

This feature will be removed in the next version of Microsoft SQL Server. Avoid using this feature in new development work, and plan to modify applications that currently use this feature.

Schon schade, ich kann mir gar keinen Grund dafür denken. Zu meinem großen Erstaunen sehe ich gerade in den "Deprecated Database Engine Features in SQL Server 2008", das auch das RESTORE mit Passwort nicht mehr funktionieren wird. Wird das Passwort beim Einspielen alter Backups dann ignoriert oder kann man die dann einfach nicht mehr einspielen? Letzteres wäre schon ärgerlich…

Vermutlich würde MS jetzt argumentieren, dass das Backup-Passwort kein starker Schutz war und man mit Zugriff auf die Datei, die Datenseiten ja auch im Klartext lesen könne. Stimmt, aber für die Gelegenheitsdiebe war es eine echte Hürde… MS würde vermutlich damit trösten, dass man ja nun "transparent data encryption" verwenden könne. Dann sind ja auch die Daten im Backup verschlüsselt. Aber – Pech gehabt – das ist nur ein Feature der Enterprise-Edition.
Aber dafür kann man Backups jetzt in allen Editionen komprimieren. Bisher musst man es noch zippen und konnte enorme Platzeinsparungen erzielen.

PS: Wer gerade erst mit Datensicherungen anfängt, dem empfehle ich den Artikel "Best Practices for Backup And Restore with SQL Server 2005".