In diesen Tagen muss ich mich wieder mit den Zielen beschäftigen: Es stehen die neuen Zielvereinbarungen an und natürlich die Zielerreichungsgespräche. Das ist schon eine ganze Menge Aufwand. Wenn ich da im "Harvard Businessmanager" lesen muss, dass Ziele ganz schön kontraproduktiv sein können, dann gibt mir das schon zu denken:

Viele Unternehmen verwenden Zielsysteme, die mit individuellen Vergütungen verknüpft sind. Kaum jemand stellt den Sinn dieser Systeme infrage. Vieles spricht jedoch dafür, dass sie nicht nur wenig nutzen, sondern sogar großen Schaden anrichten können.

Im Artikel "Management by Objectives: Führen ohne Ziele" steht noch mehr dazu. Insbesondere finde ich die von Herrn Stein vermuteten Irrtümer spannend:

  • Irrtum 1: Zielmanagement kostet wenig und bringt viel
  • Irrtum 2: Individuelle Ziele tragen zum Unternehmensziel bei
  • Irrtum 3: Vergütung individueller Ziele fördert Visionen

Persönlich finde ich die Verknüpfung der Zielerreichung mit einem zu verteilenden Budget nicht so prickelnd. Ich frage mich, ob das reine ungefärbte Feedback nicht besser wäre… Dann kann man Fehler zugeben ohne das es gleich Geld kostet.
Aber da besteht wohl die Vermutung, dass die Ziele nicht ernst genommen würden, wenn es keinen monetären Anreiz gäbe. Mein Eindruck hingegen ist, dass die meisten Kollegen ohnehin gute Arbeit leisten wollen und ihnen Ansehen/Bestätigung/Lob wichtig ist. Diese Aspekte stehen bei der Zielerreichung schnell im Hintergrund, wenn das Geld ins Spiel kommt.