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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

18. Juni 2008 um 21:43

Firefox-Weltrekord

Tobbi schreibt, dass Opera 9.5 in der ersten Woche fast 5 Millionen mal aus dem Netz abgerufen wurde. Das ist schon beachtlich. Das macht erst deutlich, wie groß der Erfolg von Firefox 3.0 ist. Der wurde in den ersten 24 Stunden tatsächlich 8,6 Millionen mal aus dem Netz abgerufen. Damit dürfte dieser Guiness-Weltrekord für längere Zeit bestehen bleiben.

In Deutschland gab es übrigens 723 Tausend Downloads. Damit liegen wir auf Platz 2 hinter den USA (mit 2,6 Mio) und vor Japan mit 406 Tausend. Hier noch ein paar andere Länder: Groß-Britannien 310T, Spanien 308T, Frankreich 303T, Italien 254T, Polen 211T, Litauen 271T, Schweiz 80T, Türkei 76T und Österreich ebenfalls 76T.

Schade, dass es gestern solche Verwirrung um den Start gab, sonst wären bestimmt noch mehr zusammengekommen. 🙂

18. Juni 2008 um 18:53

Sind erfolgreiche IT-Projekte bloß Legenden?

In der Ausgabe 6/2008 der Zeitschrift "IT-Mittelstand" beginnt der Artikel "Legendenbildung?" so:

Jeder hat schon einmal von erfolgreichen IT-Projekten gehört, doch tatsächlich gesehen und erlebt hat sie selten jemand. Diese Legendenbildung, vor allem bezüglich eingehaltener Zeit- und Kostenrahmen, liegt aber weniger an den eingeführten Programmen, Lösungen und Prozessen, als vielmehr am (fehlerhaften) Projektmanagement.

Das ist harter Tobak. Da ich selber schon an etlichen erfolgreichen IT-Projekten beteiligt war, frage ich mich, was hinter so einer Polemik steckt. Ich behaupte sogar, dass fast alle IT-Projekte meiner Firma (wenigsten 95%) erfolgreich sind. Und ich sage das nicht, um Werbung zu machen (daher nenne ich keinen Namen).

Moment – Werbung machen? In dem Artikel wird eine Consulting-Firma genannt, die von zwei Firmen als externe Projektleitung hinzugezogen wurde. Und dieser sagenumwobene Consulter schloss doch tatsächlich ein Projekt erfolgreich ab. Wie strahlt diese Firma nun über die angebliche Masse der schlechten Projektmanager raus! Wie schlau und erfahren müssen die Mitarbeiter dieser Firma – im Vergleich zu den Loosern – sein… 😉
Interessanterweise fand ich bei Google 24 Treffer zu dem Autoren des Artikels und dieser Firma, in wenigstens einem Artikel wird wieder diese Beratungsfirma und einer der Inhabern als der Lichtblick im Lande der IT-Versager geschildert… 😀

Aber meine erste Vermutung – es könnte sich hier um einen Mitarbeiter eben dieser Firma handeln – ist falsch. Der Autor gehört offenbar zu (oder arbeitet im Auftrag) einer PR-Agentur, die davon lebt Werbung für andere Firmen zu machen. Es handelt sich dabei also mit ziemlicher Sicherheit um Auftragsarbeiten der Consulting-Firma.

Ehrlich gesagt, schockiert mich das nicht besonders. Aber ich bin enttäuscht, dass sich die Strategie für die Firma offensichtlich auszahlt: Sind denn die potentiellen Kunden, die sowas lesen, wirklich von solchen offensichtlich subjektiven Artikeln beeindruckt?

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