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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

20. März 2008 um 23:21

Sehr stabil laufender Roboter

Das Video über den 4-beinigen Roboter "BigDog" , der ziemlich stabil läuft und flexibel reagiert, hat mich schon ganz schon beeindruckt:

Als er ausrutschte oder geschubst wurde, da fand ich die Bewegungen sehr ähnlich zu denen von Menschen. Wenn die es jetzt noch schaffen das Teil leiser zu machen…

Ach so: Wer mehr Infos zum BigDog will, findet die bei BostonDynamics.

19. März 2008 um 23:13

4200000 Kreditkarten-Nummern erbeutet

Die nächste Datenpanne ist in der Presse:

Datendiebe sind in das Computersystem der Supermarkt-Kette Hannaford Brothers eingebrochen. Dabei haben Sie die Nummern von zirka 4,2 Millionen Kredit- und Kunden-Karten gestohlen. Hannafords CEO Ron Hodge sagte, dass der Diebstahl nur auf die Nummern und Ablaufdatum beschränkt sei.

Das dürfte ein Argument sein, warum man beim Online-Einkauf in den Profilen niemals seine Kreditkarteninfos hinterlegen sollte. Bei einer ordentlichen Abwicklung sollten die Kreditkarteninfos niemals auf dem Rechner des Shops abgelegt werden. Die Abrechnung erfolgt rein über die Systeme der Kreditarten ausgebenden Institute. Warum zum Henker hatte die Supermarkt-Kette diese Daten überhaupt?

19. März 2008 um 23:05

Spam in der Termineinladung

Ich lese gerade in dem Artikel "Spam kommt als Termineinladung", dass neuerdings Spam und Viren auch als Termineinladung verschickt werden. Wir nutzen intern Outlook, um unsere Termine zu koordinieren. Wenn unser Intranet mit dme Internet verbunden wäre, dann wären wir wohl auch betroffen. Der Rat, um sich davor zu schützen gibt mir allerdings zu denken:

TrendMicro will diese neuen Angriffsmethoden schnellstmöglich in die Antiviren-Datenbank aufnehmen. Bis dahin solle man keine Einladungen von unbekannten Personen annehmen.

Hey, welcher gesunde Mensch nimmt Termineinladungen von wildfremden Personen an, die er nicht kennt? Leben die in einer anderen Dimension oder gibt es Geschäftsmodelle, die darauf basieren Termine über das Internet mit wildfremden Menschen zu machen? Also mit Menschen mit denen man vorher noch nie Kontakt hatte und die sich auch auf niemanden berufen den man selber kennt?

19. März 2008 um 22:22

Kundenorientierung bei der Bahn

Ich habe aus aktuellen Anlass mal bei Google nach Kundenorientierung und "deutsche Bahn" gesucht. Aus nahe liegenden Gründen bekam ich nicht viele Treffer und auf den Bahn-Webseiten war nur ein einziger Treffer (auf Platz 17). Da schrieben sie in der Personalstrategie 2007 (Hervorhebung von mir, mehr dazu unten):

Sowohl im nationalen Kerngeschäft als auch international muss sich der DB-Konzern einem wachsenden Wettbewerb und hohen Kundenanforderungen stellen. Ein Grund mehr, die Erfolgsfaktoren Qualität und Kundenorientierung weiter kontinuierlich zu stärken – einerseits durch das Angebot geschlossener Mobilitätsketten andererseits durch Berücksichtigung individueller Kundenbedürfnisse und -wünsche.

Mein jüngstes Erlebnis zeigt, dass sie noch einen weiten Weg haben bis sie echte Kundenorientierung erreicht haben. Gestern auf der Heimfahrt fiel mir ein Mann auf, der gleich nach dem Einsteigen aufmerksam durch die Waggons ging und den Schaffner suchte, als der Zug schon zum nächsten Bahnhof weiterfuhr. Ähnliche Situationen sieht man als Pendler recht häufig und ich war gespannt, wie es weiter ging.

Er fand ihn am anderen Ende meines Waggons als wir in die nächste Station einfuhren. Sie sprachen eine ganze Weile, keine Ahnung was sie sagten. Der Schaffner erhob schließlich die Stimme, so dass ich ihn – trotz der Distanz – gut verstehen konnte: "Guter Mann, ich habe es ihnen ganz freundlich erklärt. Entweder sie steigen jetzt aus oder ich hole die Polizei, dann werden sie hier rausgeschleppt." Da wurde auch der Mann laut, sodass ich mitbekam, worum es ging: Der Mann hatte keinen Fahrschein gelöst und sollte jetzt aussteigen. Der Schaffner wollte ihm keine Fahrkarte verkaufen, obwohl der Automat an der Station des Mannes kaputt war. Er schrie dann den Kunden an, er solle hier an diesem Bahnhof aussteigen. Der Kunde sei sowieso schon schwarz gefahren, er solle hier eine Fahrkarte lösen und dann den nächsten Zug nehmen. Es würde ja schließlich keine zwei Stunden dauern bis der nächste Zug käme, sondern bloß 40 Minuten.

Wir hatten etwas mehr ungeplanten Aufenthalt an dieser Station (der Fürther Bahnhof), deswegen hätte der Mann es letztlich vielleicht sogar geschafft die Karte zu lösen und wieder einzusteigen, wenn die Beiden nicht so lange gestritten hätten. Aber der Kunde wollte nicht nachgeben, sondern sicher mit dem Zug fahren und deswegen eine Fahrkarte im Zug kaufen, was angeblich in diesem Falle möglich sei. Der Schaffner war aber ebenso hartnäckig. Nach etwa 5 Minuten Streit setze sich der Schaffner durch, er verkaufte dem Kunden nichts. Das wäre wohl so eine "hohe Kundenanforderung gewesen, wie sie im oben genannten Bericht angesprochen wird. Möglicherweise war der Schaffner sogar im Recht, aber dennoch flogen ihm die Sympathien der anderen Kunden nicht entgegen, eher im Gegenteil: während der Weiterfahrt diskutierten andere Kunden mit ihm weiter.

Ein paar meiner Kollegen sind überzeugte Autofahrer. Wenn sie dann doch mal mit dem Zug fahren, hat ausgerechnet der gerade Verspätung, bleibt auf der Strecke stehen, um sich von einem Eilzug überholen zu lassen oder irgendetwas anderes ist ungewöhnlich. Das bietet genug Stoff für etliche Tischgespräche. Für seltene Zugfahrer ist die Fahrt aufregend und alles Neuland: angefangen vom Kauf der Fahrkarte bis zum dreimaligen Nachfragen, ob das auch wirklich der richtige Zug ist in dem man sitzt. Ganz selten höre ich von Gelegenheitsfahrern, dass die Fahrt angenehm war und sie das nächste Mal wieder einen Zug nehmen würden.

Ich vermute mal: Keiner der Gelegenheitsfahrer in diesem Waggon – das hat sicher jeder mitbekommen – möchte in so eine Situation kommen. Wenn sie die Wahl haben, dann möchten sie wohl eher kein Bittsteller bei der Bahn sein… und nehmen nächstes Mal doch wieder das Auto, oder?

19. März 2008 um 21:45

Welche Programme nutzen echt mehrere Prozessoren?

Intel und Microsoft haben ein echtes Problem: Eigentlich alle aktuell verkauften PCs haben mehrere Prozessoren. Zwei oder vier Kerne sind eigentlich schon Standard. Mal abgesehen davon, dass man mit Windows XP maximal zwei Prozessoren nutzen kann, unterstützen auch die wenigsten Anwendungen echtes Multiprozesing. OK, es ist schon ein Vorteil, wenn die vielen kleinen dienstbaren Geister sich auf verschiedene CPUs verteilen, aber wer braucht denn heute wirklich die vielen 4-Proz-Rechner, die derzeit über die Ladentheke gehen?

Um die Situation zu verbessern bauen Intel und Microsoft gemeinsam bauen in den USA gemeinsam mit zwei Unis zwei Forschungszentren für parallele Rechenprozesse auf. Damit soll die Entwicklung von allgemein einsetzbaren parallelen Anwendungen für Unternehmen und Privatanwender beschleunigt werden. Ich bin ja mal gespannt, ob sich das lohnt.

18. März 2008 um 22:04

Die meistgesuchten Wikipedia-Artikel

Alter Schwede, da wird gesucht! Auf der schwedischen Seite stats.grok.se kann man sich ansehen, wie oft nach einem bestimmten Wort oder Artikel in der Wikipedia gesucht wurde. Die Diagramme sind recht nett anzusehen. Beispielsweise wurde der Artikel in der deutschen Wikipedia über Angela Merkel in Februar glatt 40.000 mal angesehen, der über George Bush in der englischen auch bloß 80.000 mal.

Für die englische Wikipedia kann man sich sogar die Top-100-Artikel ansehenWikipedia article traffic statistics. Ich sag es gleich: Barak Obama schlägt alle anderen Personen, sein Artikel wurde allein im Februar 2.625.243 mal angesehen! John McCain kommt auf gerade mal 1.614.941 und Hillary Clinton auf gerade mal 646.899 – OK, sie ist auch nur auf Platz 77…

Schade, dass es kein Pendant zu Googles Search-Fight gibt, wie z.B. bei Barak gegen Hillary. Wer es etwas informativer mag, der ist mit Google-Trends bestens bedient…

17. März 2008 um 21:10

Steve Jobs Weisheiten

Wer auf die Weisheiten bekannter Menschen steht, der sollte sich unbedingt die zehn goldenen Regeln von Steve Jobs zu Herzen nehmen. Immerhin hat er es weit gebracht. Ich finde die Sprüche auch gar nicht verkehrt, obwohl sie auf deutsch etwas seltsam klingen. Hier zwei Beispiele:

  • Innovation macht den Unterschied zwischen einem Anführer und einem Mitläufer.
  • Sei ein Maßstab für Qualität. Manch Leute sind es nicht gewohnt in einer Umgebung zu arbeiten in der Erstklassigkeit erwartet wird.
  • Ich würde all meine Technologie gegen einen Abend mit Sokrates tauschen.

Ihr müsste es bitte einfach mal selber lesen und Euch eine Meinung bilden: "10 Golden Lessons From Steve Jobs". Entweder bin ich schon wieder nicht in Stimmung dafür oder ich kann den Artikel aus irgendeinem anderen Grund nicht bis zu Ende lesen. Keine Ahnung warum, aber mich schüttelt es dabei ständig…

OK, das ist zwar schon schon etwas ältlich, aber ich habe es erst kürzlich über ueba.net gefunden…
17. März 2008 um 20:59

Fortpflanzung patentiert

Greenpeace und andere Gruppen machen derzeit auf ein Patent aufmerksam, dass gleich in mehrfacher Hinsicht schweinisch ist: Das europäische Patentamt hat ein Patent auf die Fortpflanzung von Rindern und Schweinen gewährt. Und ich rede hier von der eigentlich "natürlichen" Fortpflanzung. Dieser Fall dürfte damit der Höhepunkt einer ganzen Reihe von eigentlich unmöglichen Patenten sein, oder?

Eigentlich ist das ja eine ziemlich schlaue Idee. Was man da für Abmahnungen schicken kann. Möglicherweise ist das auch bloß ein geheimes Anwaltskomplott. Was die damit für einen Umsatz auf beiden Seiten machen können. Unglaublich.

Vielleicht sollte ich ein Patent auf das Niesen anmelden. Wenn ich für jeden Nießer einen Cent bekäme, dann wäre ich schon zufrieden. Chronisch Kranke bekommen natürlich einen Mengenrabatt, sagen wir 50% Nachlass. Aber nur mit ärztlichem Attest. Der Nachteil ist nur, dass ich Verstöße gegen mein Patent so schwer nachweisen kann. Die Ergebnisse der Verstöße gegen das Kopulationspatent lassen sich hingegen schlecht wegdiskutieren…

Mehr dazu in der Info-Schrift von Greenpeace (PDF).

via Don-Bosco-Blog

14. März 2008 um 18:14

Heise knackt sichere USB-Sticks

Nachdem jetzt klar ist, dass verschlüsselte Festplaten keine Sicherheit bieten, dachte sicher so manch einer, dass man Daten ja auch auf gesicherten USB-Sticks ablegen kann. Denkste!

Im Heise-Artikel "Sichere USB-Sticks geknackt", der ursprünglich in der ct 05/2008 stand, wird skizziert, wie man die Sticks knacken kann. Ich habe zwar von der Firma gleich drei gesicherte Sticks, allerdings ohne Fingerabdruck-Erkennung, sondern ganz altmodisch mit Passwort bzw. PIN. Vielleicht macht sich ja einer der Kollegen die Mühe mal mittels Knoppix zu booten und das Tool auszuführen. Ich selber stecke zur Zeit bis zum Hals in anderen Dingen…

12. März 2008 um 22:05

Was sind die "SQL Server Data Services"?

Mein Kollege Robert machte mich auf ein neues Angebot von Microsoft aufmerksam mit dem Sie den Markt der Web-2.0-Anbieter beglücken wollen. Die "SQL Server Data Services" sind ein Angebot bei Microsoft über das Internet zugänglich seine Daten zu speichern.

Angenommen ich habe die geniale Idee für eine neue Web-2.0-Plattform, aber mag mir nicht gleich eine Serverfarm hinstellen, dann kann ich meine Daten bei Microsoft speichern. Ich zahle nur für den Platz, den ich auch tatsächlich belege. Die Daten werden dann tatsächlich auf SQL-Server-Clustern abgelegt und können über SOAP & Co. abgerufen werden.

Das klingt eigentluich schon mal ziemlich gut. Hier ein paar Zitate aus der FAQ:

How much data can I store?

The service has been designed to store virtually any amount of data, limited only by users' needs. The data will be partitioned in order to scale to unlimited size. Each partition will be limited to a high size (10s of GB) in order to be processed on a single node of the cluster and to allow efficient replication and load balancing.

Where is my data stored?

Data is stored in large storage clusters in various Microsoft data centers located across North America. We are planning to offer the service from international locations such as Europe and Asia. Users can group their data into authorities, which are affiliated with specific data centers and therefore provide control over the geographic location of the data.

Das Angebot ist jetzt als Beta gestartet und hat meiner Ansicht nach Zukunft. Ich glaube zwar nicht, dass ds Angebot erst mal kostendeckend arbeitet, aber darüber kann Microsoft verlorenen Boden gut machen und ein paar der Renner der Zukunft gleich auf die eigene Technologie einnorden… 😉

Info-Material:

12. März 2008 um 20:17

Design-Fehler am öffentlichen Pranger

Es gibt immer wieder Design-"Schwächen", die mich ärgern. Ungewöhnlich – aber lobenswert – finde ich, dass sich der Spiegel jetzt einer Reihe davon annimmt. Im Einstiegsartikel "Technik-Tücken: Diese Design-Dummheiten nerven Millionen" werden schon ein paar Ärgernisse beschrieben. Und die Kritik ist in allen Fällen berechtigt… Das ist Pflichtlektüre für jeden Designer.

Wenn man mag, dann kann man die Dinge, die einen selber am meisten ärgern bei Ihnen angeben. Sie sammeln die Liste und werden die "Besten" davon vermutlich veröffentlichen.

10. März 2008 um 19:19

ungeliebte Empfehlungen der Telekom?

Heute las ich in dem Artikel "Verbindung zum Service gestört" (der Zeitschrift "IT Mittelstand" 3/2008), dass nach Schätzungen der Telekom rund 84 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen beim Kauf von neuer TK-Hardware lieber auf die Empfehlungen eines unabhängigen Systemhauses hören als auf die Telekom. Das wundert mich allerdings auch. Ich frage mich, warum die anderen 16% sich noch auf die Empfehlungen der Telekom verlassen. 😉
Vielleicht damit die Telekom sich bei Problemen nicht rausreden kann und der Service schneller helfen kann?

Meiner Erfahrung nach ist der Service bei der Telekom auch nicht besser als bei anderen großen, berüchtigten Firmen: Wenn der eine Bereich etwas empfiehlt, dann heißt das nicht, dass der andere Bereich im Supportfall darüber Bescheid weiß…