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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

31. März 2008 um 21:07

Computerspiele gut für die Karriere?

Ausschnitt aus dem DeckblattWie man auf computerwoche.de nachlesen kann, hat eine von IBM gesponserte Studie nachgewiesen, dass Computerspieler gut auf Managerjobs vorbereitet werden. Da ich weder WoW noch die üblichen Shooter spiele, kann ich das nicht wirklich kommentieren. Aber ich vermute mal, dass es darauf ankommt, welche Eigenschaften man bei einem Manager besonders ausgeprägt haben möchte…

Hier die Vorzüge aus dem Artikel "Spielefreaks werden die besseren Manager":

Nach Meinung der amerikanischen Wissenschaftler sind es vor allem fünf Punkte, die die Führungskompetenz durch die elektronische Ballerei verbessern:

1. Der Spieler lernt das projektorientierte Abarbeiten von Aufgaben kennen.
2. Er lernt, aktuelle Informationsquellen als Entscheidungsgrundlage zu nutzen.
3. Er verbessert seine Fähigkeit, die Kompetenzen von Mitspielern einzuschätzen.
4. Er lernt, innerhalb von klaren Anreizsystemen zu arbeiten oder solche Systeme zur Motivation anderer zu nutzen.
5. Er lernt, verschiedene Kommunikationsmedien zweckdienlich zu nutzen.

Ballern für die Karriere? Das ist immerhin mal eine ganz neue These und unterscheidet sich erfrischend von der "üblichen" Ansicht: Ballerspiele fördern Aggressivität. Hm, jetzt komme ich ins Grübeln – widerspricht sich das wirklich?

Der originale Artikel stand wohl mal kurz frei zugänglich rum, jetzt bekommt man ihn nur noch über den Google-Cache.

Hier die Links zu den PDFs:

Als ich mir den Inhalt der Studie ansah, war ich doch etwas enttäuscht, denn das scheint weniger auf Untersuchungen als auf Vermutungen und Einzelfällen zu basieren. Wenn es nicht schon heute in den Nachrichten wäre, dann könnte das auch prima als Aprilscherz durchgehen. 😉

Update: Der originale Artikel bei IBM ist auch wieder ohne Passwort erreichbar.

31. März 2008 um 20:37

4 Millionen Kreditkarten-Daten mit böser Absicht geklaut

Als ich bei Heise.de den Artikel "4 Millionen Kreditkarten-Datensätze bei US-Lebensmittelhändler geklaut" las, musste ich erst mal an die vielen platten Beschwichtigungen denken, die man so hört: Ich habe doch nichts zu verbergen, meine Daten kann jeder haben. Ob der Chef der Supermarktkette auch so gedacht hat?

Die US-Lebensmittelkette Hannaford Bros. hat sich zwischen dem 7. Dezember 2007 und dem 10. März dieses Jahres rund 4 Millionen Kreditkartennummern klauen lassen. […]
Die Schadsoftware soll die Kreditkartendaten abgegriffen haben, wenn Bezahldaten von den Point-of-Sale-Geräten in den Filialen des Unternehmens an die Server zur Autorisierung der Transaktion übertragen wurden. Die gestohlenen Kreditkartennnummern und die zugehörigen Ablaufdaten wurden anschließend an Server in Übersee transferiert.

Mich würde interessieren, wie das "übliche" Vorgehen in so einem Fall ist? Hat die Firma alle betroffenen Personen informiert, dass sie ihre Kreditkarte sperren sollen? Oder wendete sich der Supermarkt-IT-Chef gleich an die Banken und die haben die Kunden informiert? Oder werden die Betroffenen bei sowas gar nicht persönlich informiert? Irgendwann vor ein paar Monaten las ich den Rat eines Fachmannes, dass die Firmen die Kunden auf keinen Fall direkt ansprechen sollen, weil das im Falle von Schadenersatzforderungen quasi als Schuldeingeständnis gewertet werden könne. Das hat mich so frustriert, dass ich den Rest nicht mehr gelesen habe. Eigentlich schade, weil mehrere Experten zu Wort kamen und andere das möglicherweise anders sahen.

Ein PS zur Überschrift: mir ist klar, dass Diebstahl so gut wie immer mit böser Absicht geschieht, aber ich wollte deutlich zum Ausdruck bringen, dass den Dieben hier nicht der Zufall geholfen hat. Das war von langer Hand geplant und genau das Ziel der Diebe. Es gibt wirklich solche Leute…
Wenn man das zusammen mit der Nachricht "Online-Shop verhökert geklaute Kreditkartendaten" betrachtet – dort werden pro Kreditkartendatensatz (inkl. Kontrollnummer) – immerhin 10 Euro verlangt – dann bekommt das eine ganz neue Dimension.

31. März 2008 um 18:21

Jubiläum verpasst

Heute stellte ich zufällig fest, dass ich für meinen Arbeitgeber neulich die 50te Schulung gehalten habe. Das sind geschätzte 600 Teilnehmer (leider wurde die Funktion mit der ich die Teilnehmer ermitteln kann vor ein paar Jahren abgeklemmt). Echt schade, da hätte ich mir etwas besonderes ausdenken können:

  • Vielleicht 50 Negerküsse Schokoküsse mitbringen und an die Teilnehmer verteilen? Das käme sicher auf einem Ernährungsworkshop gut an.
  • Oder jeden bitten für mich ein paar Schokoriegel aus dem Pausenverkauf mitzubringen und daraus gemeinsam eine kreative Überraschung zu basteln? Das wäre genau das richtige für eine Schulung zu einem sozialen Thema.
  • Oder jedem einen Begriff sagen und alle müssen dann gemeinsam mit diesen Begriffen ein Gedicht oder Lied kreieren und gemeinsam visualisieren. So a la Teamfindungstage.
  • Oder einfach ein 50 Liter Fass mitbringen. Wie in einem Sportverein. Allerdings passt das wohl eher nicht durch die Drehtür.
  • Oder den Raum partymäßig schmücken, die Schulung normal halten und dann immer nach 10 Minuten einen Hinweis geben, was es zu feiern gibt. Der Gewinner bekommt die Teilnehmerurkunde mit persönlicher Widmung.

Oder soll ich sowas einfach beim nächsten Kurs machen und so tun als sei es der Runde?
Aber das mache ich wohl eher nicht, irgendwie wäre es für mich nicht das Gleiche…

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