Das Betreff klingt ziemlich platt. Aber bei Heise.de lese ich im Artikel "Berliner IT-Firmen sehen sich im Aufwind", dass die etliche IT-Firmen im Berliner Raum bemängeln, dass die Zusammenarbeit zwischen der Firma und den (vermutlich Berliner) Unis sich verschlechtert hat. Der Grund ist der Personalwechsel an den Unis. Offensichtlich hat dort niemand daran gedacht die Nachfolger auch richtig mit den Verantwortlichen in den Firmen bekannt zu machen:
Deutliche negativere Bewertungen als im Vorjahr erfuhr zudem der Sektor der Zusammenarbeit mit Hochschulen. Eine gute oder sehr gute Kooperation mit der Wissenschaft sehen nur noch rund 30 Prozent der IT-Unternehmen – das etwa 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Fast 40 Prozent empfinden das Zusammenspiel mit den akademischen Ausbildungsstätten dagegen nur noch als ausreichend. Das entspricht einem Zuwachs von circa 25 Prozent. Der Potsdamer Wirtschaftsinformatiker Norbert Gronau machte dafür unter anderem einen Generationswechsel im Lehrpersonal an den Unis verantwortlich, durch den aufgebaute Beziehungen zur Industrie zunächst gekappt würden.
Quelle: heise online
Bei uns an der Uni war es so, dass eine Assistenten- oder Professorenstelle immer erst besetzt wurde, wenn der Vorgänger den Platz tatsächlich geräumt hatte. Da wären durchaus auch andere Modelle denkbar. Man könnte natürlich auch ein paar Monate vor dem Ausscheiden seine Aufgaben langsam an einen anderen bereits angestellten Assistenten übergeben. Aber es gibt bestimmt jede Menge Gründe, die das verhindern… 😉
Ich halte mal fest: Gerade auch Geschäftsbeziehungen sind nur so gut, wie die Beziehungen zwischen den beteiligten Personen. Wechselt der Ansprechpartner auf der einen Seite und der andere hat den Eindruck, dass man wieder bei Null anfangen muss, dann schadet das dem Geschäft. Wegen einer Umstrukturierung im Außendienst hatten wir auch schon mal Beschwerden: Die Kunden fanden es gar nicht gut, dass sie plötzlich einen anderen Kundenbetreuer hatten. Sie wollten den "Alten" zurück, weil er die Situation der Firma gut kennt und sie "immer so gut beraten" hatte. Aber im Grunde wollten sie den "Alten" wieder, weil sie mit dem eine gute Beziehung hatten und nicht wieder bei "Null" anfangen wollten! Wenn der Kunde dann nicht allzu weit von dessen neuer Route entfernt liegt, dann ist das in der Regel auch machbar.