Als ich 2002 mal dienstlich in die USA reiste, hatte ich natürlich meinen Firmenlaptop dabei. Und darauf befanden sich Programme und Unterlagen, die ich den Kollegen bei Microsoft präsentierte. Es war ja schließlich kein Erholungsurlaub.
Vorgestern erzählte mir ein Kollege, dass es verboten sei, Laptops mit verschlüsselten Festplatten mit i die USA zu nehmen. Ich hielt das für Unsinn: selbstverständlich sind bei uns alle Laptops, die ab und an mal das Haus verlassen, so gesichert. Aber nach der Lektüre des Artikels "Datenschutzalarm: US-Zöllner durchstöbern Laptops und Handys" denke ich da anders drüber:
Immer wieder gibt es Beschwerden, vor allem von vielreisenden Geschäftsleuten, dass an US-Flughäfen begeistert und hemmungslos digitale Daten ausgeforscht und oft auch kopiert werden. Manchmal werden Laptops auch einfach beschlagnahmt, und mancher Geschäftsreisende sah den Firmenrechner anschließend nie mehr wieder. Nicht nur Computer interessieren die Grenzschützer in den USA – auch Handys und sogar MP3-Player nehmen sie sich vor, auf der Suche nach verdächtigem Material.
Die einzige Chance ist ja dann tatsächlich der Einsatz von TrueCrypt oder derartigen Tools, die die verschlüsselten Dateien erst dann in ein zugängliches Laufwerk entpacken, wenn man es veranlasst. Dann können die Jungs suchen, sie sehen aber nur was sie sehen dürfen. Alle Firmengeheimnisse bleiben dann verborgen…
PS: Weiß jemand, ob an der Story mit dem Einfuhrverbot verschlüsselter Laptops was dran ist?
Update 26.6.2008: Auf Heise.de wird über ein Anhörung im US-Senat berichtet, weil es massive Proteste gegen diese Aktionen gibt.
Datenschutz auf der anderen Seite des Atlantiks…
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Also ob die an der Grenze da so hart durchgreifen weiß ich leider nicht, aber vorstellen kann ich mir das sehr gut.
Verschlüsselung von Daten ist in den USA definitiv verboten, damit man besser überwacht werden kann. Deshalb gibt es im Debian Repository ja auch den Zweig non-us, in dem Du dann all Sachen findest, die in den Staten nicht verwendet werden dürfen.
Das ist ja übel. Man darf also seine eigenen Daten nicht schützen. So weit sind wir hier zum Glück noch nicht…