Auf der Suche danach, wie die Gelder, die allen allen Ecken für Gebühren gezahlt werden müssen, verteilt werden, wurde ich leider nicht fündig. Auch auf den Seiten der Gema finde ich keinen Schlüssel, wie die Gelder, die Radios, Musiksender oder PodCasts für das Spielen von deren Songs zahlen auf die Künstler verteilt werden. Ganz naiv hätte ich jetzt gedacht, dass die Sender eine genaue Liste der gespielten Titel einsenden und anhand dessen dann die Gebühren gezahlt werden.
Aber weil ich darüber so richtig gar keine Info finden kann, zweifele ich daran langsam.
Sogar in deren FAQ werden die wirklich wichtigen Fragen nicht behandelt. Z.B. ist die Frage, ob man für selber aufgenommene Musik Gebühren zahlen muss, für alle Musiker wichtig, die ein bekanntes Lied nachspielen und dann per MP3 an Freunde verteilen wollen.
Die Frage wird so behandelt, als ob man sich von verschiedenen CDs seinen eigenen Sampler zusammenstelle wolle, den man "zur Unterhaltung von Gästen" spielen will. Dafür soll man laut Gema dann das "urheberrechtliche Nutzungsrecht […] von der GEMA […] erwerben". Siehe Was ist bei Selbstaufnahmen wichtig?. Hammer, oder? Irgendwie passt das nicht zu der ellenlangen Erklärung, dass man bei privaten Veranstaltungen nichts zahlen muss.
Von dem Ausflug zurück zur Veröffentlichung eigener Aufnahmen: Was ist, wenn ich mit meiner Kamera das Ständchen aufgenommen hätte, dass unsere Kinder an Halloween gespielt haben? Und wenn ich das nun ins Internet stellen würde. Müsste ich für diese Selbstaufnahme löhnen? Steht da nicht.
Andererseits müssen ja sogar Künstler, die ausschließlich ihre eigenen, selbstkomponierten Songs spielen, GEMA-Gebühren zahlen. Die Begründung habe ich allerdings nicht kapiert. Hier steht sie.
Bevor mich diese Regelungsflut zu sehr frustriert, lasse ich lieber davon ab und bleibe dumm. Als ich die ganzen Fälle las in denen man Gebühren berappen soll, fragte ich mich ob das alles überhaupt noch moralisch vertretbar ist? Recht und Moral scheinen nicht unbedingt immer zusammen zu passen.
[…] Labels hätten dann keinen Aufwand mehr mit hohen Vertriebskosten und dem CD-Pressen, ich hätte qualitativ hochwertige Lieder zum fairen Preis (und 1 Mark pro Lied IST fair…) und alle sind glücklich […]