Es erfordert etwas Fingerspitzengefühl, wenn man entscheidet, welche Aufgaben im Team zu erledigen sind und welche nicht. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass ein Team Dinge erledigen konnte, die die einzelnen Mitglieder alleine nicht hätten schaffen können. Daraus zu folgern, dass alles im Team erledigt werden muss, erzeugt Frust bei den Beteiligten: Wenn jedem klar ist, dass es einer alleine ebenso gut erledigen kann, dann wird es auch nur von einem erledigt…
Wer bisher nur so etwas erlebte, der stimmt vermutlich Harald Martenstein (aus Zeit 40/2007) zu:
Diese Kolumne im Team zu schreiben wäre mir unmöglich. Das Wort Teamfähigkeit halte ich für Bullshit, den Inhalt des Wortes für einen historischen Irrtum. Ich kenne Teamarbeit von der Uni. Später habe ich zwei- oder dreimal Artikel zu zweit verfasst. Dies waren anstrengende psychodynamische Prozesse mit belanglosem Ergebnis.
Stimmt, Teamwork ist auch jede Menge Koordination und Abstimmung. Im schlimmsten Fall Auseinandersetzungen um jeden Aspekt (Vorgehensweise, Agenda, …). Das macht es echt mühsam. Deswegen ziehe ich es vor mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ich mag, die ich kenne und die eine ähnliche Einstellung zur Arbeit haben wie ich… 😉
Zum Schluss noch ein paar Zitate aus dem echt lesenswerten Artikel:
Teamwork ist Ausbeutung der Gutmütigen durch Ungutmütige.
und
Teamwork heißt: Alle Macht den Labertaschen. Teamwork heißt, dass soziale Kompetenz die Fachkompetenz unterdrückt.