Neulich erzählte ein Kollege, dass in seinem Team ziemlich viele Kolleginnen und Kollegen gesundheitliche Probleme haben. Sie führen das auf die anhaltend hohe Arbeitsbelastung zurück. Vertreten war Tinnitus (mehrfach), Bandscheibenvorfall, Schlafstörungen und psychische Probleme (wenn ich mich richtig erinnere). Damals dachte ich noch, dass ich in dem Team nicht gerne wäre. Interessant fand ich auch, dass unser Boss das primär als Führungsproblem im Team ansah.
In der Süd-Deutschen-Zeitung steht jetzt ein Artikel ("Unsinn Überstunde") zu diesem Thema drin, der den Zusammenhang zwischen Überstunden (=Arbeitsbelastung?) und Gesundheitsschäden sehr gut belegt.
Wie viele Untersuchungen zeigen, steigen die Beschwerden mit der Wochenarbeitszeit an. Rücken- und Magenschmerzen, Schlafstörungen und Herzprobleme nehmen zu. Die Leistungsfähigkeit leidet. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter dazu anhalten, möglichst lange zu arbeiten, schaden sich damit selber.
Aus eigener Erfahrung kann ich eine Feststellung bestätigen:
Schon ab der siebten Stunde fällt die Leistungsfähigkeit ab, die Fehleranfälligkeit nimmt zu. Bei der Wochenarbeitszeit ist nach 35 bis 38 Stunden Ende der Fahnenstange.
Daher mache ich am späten Nachmittag nach Möglichkeit am liebsten Routinetätigkeiten bei denen ich nicht viel nachdenken muss. Späte Anfragen oder Hilfegesuche kosten mich erheblich mehr Kraft als am nächsten Morgen.