Wenn man sich die neueste Gulp-Umfrage anschaut, dann wird mit überwältigender Mehrheit "offshore", also das Auslagern von IT-Dienstleistungen nach Übersee (z.B. Indien oder Malaysia), als Luftblase Nummer eins angesehen. Ich frage mich dabei allerdings, ob das Geschäftsmodell wirklich platzt oder ob hier der Wunsch der Vater des Gedankens ist. Befragt wurden immerhin die Leute, die IT-Dienstleistungen anbieten bzw. einkaufen. Die meisten Befragten haben daher durchaus ein eigenes Interesse daran, dass die IT in D bleibt. Das gilt auch für den normalen Projektleiter, der natürlich lieber mit Ansprechpartner in D zu tun hat oder gar um seinen Job fürchten müsste, wenn die IT abgegeben wird.

Ich persönlich halte auch nichts davon, die Aufgaben in "Billiglohnländern" erledigen zu lassen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass die Erfassung der Anforderungen der ein ganz zentraler Schritt im Projekt ist. Dazu ist der intensive Kontakt zu den betroffenen Abteilungen ganz wichtig. Und das nicht nur in der Anfangsphase, sondern die ganze ZEit: begleitend müssen Stände abgestimmt werden, wenn die Software die notwendige Akzeptanz haben soll.
In allen Projekten ändern sich im Laufe der Zeit wichtige Randbedingungen oder gar die Bedürfnisse. Wenn diese Infos nicht immer wieder aktiv von den Entwicklern abgeholt werden, bleiben sie auf der Strecke. Und damit letztlich auch das Projekt.

Um dem Rechnung zu tragen, gibt es ja sogar schon Firmen, die die "Inder" für die Zeit des Projektes einfliegen, damit der Kontakt da ist. Ich weiß allerdings nicht, ob das dann noch unter "offshore" läuft. 🙂

GULP – Knowledge Base: Umfrage-Ergebnis: Luftblasen 2007