Es gibt immer mal wieder Wellen in denen externe Berater ("Consultants") die Firmen überschwemmen und dann wieder etwas ruhigere Phasen. Im aktuellen Heft des "Hardvard Buinessmanager" wird in einer Fallbeschreibung thematisiert, wie im Einkauf die Auswahl und Vertragsgestaltung zentral übrnehmen soll, um durch Rahmenverträge usw. die Kosten zu senken und "Seilschaften" vorzubeugen. Um die "eingekaufte" Leistung nachträglich bewerten zu können und langfristig auch vergleichbarer zu machen, sollen zukünftig nachträglich alle Projekte bewertet werden.
Ganz interessant finde ich, dass sich Prof. Alfred Kieser gegen eine zentrale Bewertung von Beratungsprojekten ausspricht, weil die Bewertungskriterien bestimmte Sachverhalte nicht bewerten können:
Beratungsprojekte haben selten allein einen okonomischen Nutzen. Berater erfüllen vielfach latente Funktionen wie die Legitimation von Maßnahmen, das Bereitstellen von Munition für Auseinandersetzungen zwischen Interessensgruppen und so weiter. Diese latenten Funktionen in formalen Evaluationen offenzulegen ist nicht nur unmöglich, sondern möglicherweise auch nicht besonders nützlich.
Ich habe das auch schon mal erlebt, aber hielt es für einen Einzelfall. Aber offenbar ist es üblich sich einen außenstehenden "Experten" hinzuzuziehen, der zufällig genau das empfiehlt, was man sowieso schon vor hatte. Besonders nützlich ist das, wenn man unliebsame Dinge tun will und mit Gegenwind in der eigenen Firma rechnet. Wenn kleine Lichter so vorgehen, kann ich das gut verstehen. Neu ist für mich, dass Manager diesen "Trick" auch nötig haben.
Die Ursachen dafür sind vielfältig, ein wesentlicher Aspekt wurde aber auch schon im Artikel "Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande " angesprochen.