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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

18. Januar 2007 um 21:30

ISO-Dateien analysieren und erstellen

Neulich beschrieb ich, wie man mittels der Deamon-Tools ein virtuelles DVD-Laufwerk einrichten kann, mit dem man dann einfach den Inhalt von ISO-Images ansehen und ganz normal benutzen kann.

ISO Recorder Power Toy

Die Software "ISO Recorder Power Toy" funktioniert nur mit Windows XP und nutzt deren Brennfunktionen, um fehlende Funktionen des Explorers nachzurüsten. Man kann sehr einfach von einer CD ein Image erzeugen oder eine CD kopieren. Die Bedienung funktioniert über das Kontext-Menü des CD/DVD-Laufwerkes im Explorer, bzw. über das Kontext-Menü eines ISO-Images, wenn man vom Image ein CD/DVD brennen will.

Das ReadMe beginnt mit folgender Einleitung:

ISO Recorder Power Toy is a UI component that allows to use CD-Recording capabilities of Windows XP® to record ISO images and copy CD to CD – a piece of functionality missing in Windows XP®

The ISO Recorder itself does not record CDs but instead uses existing OS features. Some of the interfaces it uses are not fully documented by Microsoft and as such are subject to change in the future.

Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Werkzeug gemacht und kann es wärmstens empfehlen. Hier geht es zum Download.

ISO-Buster

Mit der Software Iso-Buster kann man ISO-Images genau analysieren. Man sieht den Aufbau, also die einzelnen Sessions, Tracks, Ordner und Dateien. Das finde ich echt nützlich, besonders, wenn mal etwas nicht so klappt, wie man es erwartet.

Es gibt eine kostenlose Version (free), eine "Personal" und eine "Business", die Unterschiede werden auf der Webseite des Herstellers dargestellt.

18. Januar 2007 um 21:26

Zahlungsmoral der Kunden

Ebenfalls bei Gulp fand ich den "GULP IT-Projektmarktbericht 2006". Eine Sache hat mich allerdings gewundert:

Mit den Stundensatzforderungen steigt auch die Zahlungsmoral der Projektanbieter. Die meisten IT-Freiberufler (86 %) haben keine Probleme, wenn es um die Bezahlung ihrer Rechnung geht.

Ich finde es schockierend, dass es seitens der Freiberufler als Erfolg gewertet wird, wenn mittlerweile doch schon 86% der Freiberufler keine Probleme mit der Zahlungsmoral der Kunden haben. Statistisch bedeutet das doch einfach, dass mal besser mal 14% der Auftragssummen gleich als "dauerhaft ausstehende Posten" abschreibt. Wenn man pro Jahr nur wenige, dafür aber größere Aufträge hat, dann kann es einem sogar noch viel stärker treffen… Ob das so jeder in seine Kalkulation einbezieht?

18. Januar 2007 um 21:23

Burnout: Einsichten eines Arztes

Im aktuellen GULP-Info-Brief wird auf das Interview mit Dr. Jörg-Peter Schröder zum Thema "Burnout, nein danke!" hingewiesen. Der Artikel ist ziemlich interessant, aber leider etwas kürzlich. Er soll wohl Appetit auf das am Ende erwähnte Buch machen.

Meiner Erfahrung nach sind viele Menschen aus meiner Branche (IT) Burnout-gefährdet. Deswegen finde es es ganz prima, dass Gulp das thematisiert. Die Kommentare sind ebenfalls sehr interessant. Als Lösung für das Problem gibt es leider keine leichte Patentlösung und die notwendigen Schritte sind für die "Opfer" sehr schwer umzusetzen.

Hier ein kleiner Ausschnitt:

Viele Menschen wissen heute überhaupt nicht mehr, was ihnen eigentlich entspricht und was sie im Leben machen wollen, weil sie getrieben werden von äußeren Zielen und Fremdbestimmung. Und 'Schneller-höher-weiter' ist nicht die Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit. Vielmehr braucht es eine klare Orientierung, wohin die Reise geht. […]
Um die eigenen Potenziale, Fähigkeiten und Talente in Einklang zu bringen, braucht es Achtsamkeit und Zeit. Und genau daran hapert es meist. Viele nehmen sich die Zeit, eine Reise von zwei Wochen minutiös zu planen. Doch für die Planung der eigenen Lebensreise ist keine Zeit.

Es muss schon sehr dick kommen, bevor man einen "Höchstleister" (so sehen sich Burnout-Opfer meist vor dem Zusammenbruch, meist zu recht, denn sie leisten sie auch sehr lange Zeit sehr viel mehr als andere) dazu bekommt sich mal tagelang zurückzuziehen und ganz in Ruhe seine eigene Zukunft zu durchdenken…

18. Januar 2007 um 21:13

Unterschiedliche Maßstäbe

Ich finde es interessant, dass schon wieder selbsternannte Internet-Polizisten (hier: copypolice.de) damit auffallen, dass sie sich selber nicht an ihren eigenen Maßstäben messen. CopyPolice.de will über Internet-Piraterie aufklären und biete Informationsmaterial dazu an. Die Internet-Polizisten werden öffentlich von Oliver Kalkofe, Roland Kaiser und anderen Personen, deren Name mir aber nichts sagt, unterstützt.

Sie selber schreiben über Ihre Ziele unter anderem:

Willkommen bei CopyPolice.

Wir haben es uns zum Ziel gemacht, gegen die Internet-Piraterie vorzugehen. Warum tun wir das?
[…]
Helfen Sie uns, indem Sie uns anonym oder nicht anonym Ihre Erfahrungen mitteilen. Teilen Sie uns mit, wo Ihnen Piraterieprodukte angeboten werden und wurden. Damit helfen Sie uns und damit auch sich selbst.

Gestern konnte man bei Heise.de im Artikel "Urheberrechtsschützer nutzen widerrechtlich fremde Inhalte" nachlesen, dass in deren Forum Nachrichtenbeiträge von Heise (zum Teil sogar ohne Quellenangabe) kopiert wurden.

Im News- und Forenbereich der Site haben Moderatoren mehrfach komplette Meldungen von heise online und aus anderen Nachrichtenquellen eingestellt – teilweise sogar ohne Nennung der Urheber. Den Hinweis eines Nutzers auf die eindeutigen Verstöße gegen das Urheberrecht hat ein Moderator im Forum zur Kenntnis genommen, aber ansonsten ignoriert.

Quelle: Heise.de

Ist das peinlich? Ja, es ist peinlich!
Wie könnte man die Situation noch peinlicher machen? Tot Stellen!
Und genau das machen die Verantwortlichen dieser Seite. Sie antworten nicht auf Anfragen von Heise, erwähnen das Problem mit keiner Zeile auf deren Seite. Heute sind deren Forum und die beiden Newsticker einfach abgeklemmt, obwohl der Beschreibungstext noch nahelegt, dass man etwas sehen sollte.

Gestern um 18 Uhr war das aber noch anders. Da sah das Forum noch recht normal aus:
Copypolice-Forum

Der letzte Beitrag begann so:

Wed, 17 Jan 2007 17:38:28 GMT Kopierpolizei tappt in die Falle
Bei Ihrer Tätigkeit als Kopierpolizei und Fallensteller sind "Copypolice" selbst Opfer geworden und in eine Falle getappt. Die Redaktion des Verlages "Heise" hatte fiese Textfallen gelegt und "Copypolice" hatte diese Texte im guten Glauben sich an Inhalten Dritter bedienen zu dürfen – teilweise ohne Kennzeichnung – genutzt. LINK: http://www.heise.de/newsticker/meldung/83849 Dabei hat "CopyPolice" als Polizeibehörde doch jedes Recht dazu die fiesen Meto…

Leider führte der Link zum gesamten Text auch da schon auf einen Fehler 404. Deswegen konnte ich den Beitrag nicht komplett lesen. Möglicherweise handelte es sich dabei um einen satirischen Beitrag, der die Betreiber zum Handeln motivierte. So lange keine Stellungnahme der Betreiber kommt, die alle offenen Fragen vernünftig erklärt, haben sich die Internet-Polizisten in meinen Augen selber disqualifiziert.

  • Warum wurden die Beiträge einfach von Heise kopiert?
  • Warum regierten die Betreiber nicht auf die Hinweise von Forenmitgliedern?
  • Warum wird versucht das Problem zu vertuschen? Ist es Ihnen peinlich erwischt worden zu sein?
  • Und zuletzt: Warum messen sie bei sich selber mit anderen Maßstäben?

Zuletzt noch ein plastischer Vergleich zu dem Thema, den die CopyPolice als Veranschaulichung, warum Kopieren böse ist, auf deren "Über-uns"-Seite bringt:

Stellen Sie sich einmal vor, jemand würde heimlich von Ihrem Konto einen größeren Geldbetrag abbuchen und Sie könnten dagegen nichts unternehmen. Sie wären zu Recht verärgert und würden versuchen den Verursacher ausfindig zu machen, um wieder an Ihr Geld zu kommen.

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