In dem Novemberheft des Harvard Business Manager gibt es einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema Vertrauen zu Führungskräften und allgemein in Firmen. Der Autor Robert F. Hurley beschreibt, wie er Führungskräften hilft, dass die Mitarbeiter mehr Vertrauen zu Ihnen fassen. Daher heißt der Artikel auch "So schaffen Sie mehr Vertrauen" (11 Seiten).
Im ersten Augenblick klingt das danach mit billigen Tricks zu versuchen das Vertrauen anderer zu erschleichen. Aber das ich nicht gemeint. Im Geschäftsleben ist es ja leider derzeit (aus gutem Grund) eher so, dass Misstrauen gegenüber Managern eher angebracht ist. Der Artikel befasst sich damit, wie Führungskräfte auch in diesen Zeiten das Vertrauen der Mitarbeiter erringen können.
Hurley hat 10 Punkte identifiziert, die Vertrauen begünstigen, (warum sind es in amerikanischen Artikeln immer 10?) und geht sehr intensiv und fundiert darauf ein. Ich fasse sie mal mit meinen Worten zusammen.
Drei Faktoren in der Persönlichkeit desjenigen, der das Vertrauen aufbringen soll, beeinflussen, wie leicht er jemandem Vertrauen schenkt. Darauf hat man natürlich nur bedingt Einfluss:
- Risikobereitschaft – Unter Umständen kann man dem anderen helfen das Risiko zu verringern in dem ggf. negative Folgen verringert werden.
- Anpassungsgrad – Leute, die sich in ihrer Umgebungen wohlfühlen, haben eine tendentiell positivere Einstellung und schenken daher leichter Vertrauen.
- Relative Macht – anerkannte Fachleute oder Personen mit gesicherten Positionen schenken leichter Vertrauen.
Die anderen Faktoren betreffen denjenigen, der das Vertrauen haben möchte:
- Sicherheit – Je höher das ausgestrahlte Risiko, desto geringer die Bereitschaft dem anderen Vertrauen zu schenken.
- Gemeinsamkeiten – Man schenkt Leuten eher Vertrauen, die eine breite Basis an Gemeinsamkeiten haben.
- Interessenabstimmung – "Wenn die Interessen völlig übereinstimmen, dann ist Vertraue die logische Konsequenz." Wenn nur gegensätzliche Interessen da sind, …
- Wohlwollen – Ist der andere tatsächlich an mir interessiert?
- Kompetenz – Hat der überhaupt auf dem Gebiet Ahnung auf dem ich ihm Vertrauen schenken soll?
- Vorhersehbarkeit und Integrität – Hält der andere seine Versprechungen? Ist er zuverlässig?
- Kommunikation – "Da es sich bei Vertrauen um ein Beziehungsthema handelt, ist eine gut funktionierende Kommunikation von höchster Bedeutung."
Schade, dass ich nicht alle seine schönen Beispiele wiedergeben kann. Aber ich denke jeder hat schon selbst erlebt, wie wichtig Vertrauen für den Erfolg von Projekten ist und was dabei schief gehen kann. 😉