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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

29. November 2006 um 21:47

Apple Lisa

Kai Kretschmann präsentiert auf seinem IT-Blog diesen wunderbaren Video-Clip, der ein Jahr entstand nachdem der Apple Lisa präsentiert wurde. Das gezeigte Modell hatte schon die damals brandneuen 3,5Zoll-Disketten. Ich kann mich noch gut daran erinnern als wir im Computerraum der Schule vor unseren Apple IIe (mit 48KBytes Hauptspeicher, das "e" stand für den um 16KB größeren Hauptspeicher als die anderen Modelle, ohne Festplatte, aber mit 2 dicken 5,25Zoll Floppies) saßen und von Lisa und später vom Macintosh träumten. Das war damals absolut unglaublich. Wir alle wollten damals mal eine Lisa in echt sehen. Davon eine zu besitzen träumte niemand, das war einfach zu astronomisch teuer. Das Arbeiten mit der Maus, Drag&Drop und Multitasking in dieser Form waren damals wirklich innovativ und völlig unbekannt.

Leider wurde das ja kein Erfolg für Apple. Auch der kleinere und "billigere" Nachfolger Apple Macintosh war zunächst ein Ladenhüter. Er war einfach zu anders. Das war Science-Fiction. Wir alle befürchteten damals Apple würde daran zugrunde gehen…

29. November 2006 um 21:12

kurze E-Mails werden schneller beantwortet

Jetzt ist es also wissenschaftlich erweisen: kurze E-Mails werden schneller beantwortet. Offenbar geht es nicht nur mir so: Wenn ich eine echt lange Mail bekomme, also länger als eine Bildschirmseite, womöglich noch in kleiner Schrift mit wenig Absätzen, dann mache ich die Mail erst mal wieder zu und kümmere mich später drum, wenn ich etwas Ruhe habe.

So steht es in dem Artikel "Neue Forschung: Kürzere E-Mails machen erfolgreich":

Die erfolgreichsten Mitarbeiter schrieben kurze E-Mails mit einem klaren, einzelnen Thema. Darauf erhielten sie schneller eine Antwort, und damit konnte die Arbeit schneller vorangehen.

Das finde ich ziemlich logisch. Dennoch tendiere ich dazu lieber etwas präziser zu formulieren und werde dann eben langatmig. Notiz an mich selber: zukünftig vorzugsweise kurz und pregnant prägnant. 😉

gefunden bei Robert Basic.
Er verweist auch auf den sehr guten, aber nicht wirklich bahnbrechenden Artikel "Der Fluch der Unterbrechung" in der Zeit.
29. November 2006 um 20:35

Mein erster Trojaner

Na prima, da habe ich doch meinen ersten Trojaner entdeckt. Leider habe ich keine Ahnung wie er auf mein System kam. Da ich in letzter Zeit mit ziemlich vielen Programmen rumexperimentiert habe, ist das nicht so genau zu sagen. Vielleicht sollte ich mir mal die "Software Virtualization Solution" von Altiris ansehen, um Software in einer virtualisierten Umgebung zu testen ohne gleich jedesmal eine VM-Ware zu starten.

Gemeinerweise fand ihn mein Virenscanner nicht, auch auf der Virenscanseite von jotti.org erkannte ihn keiner der 15 als Schädling. Lediglich NOD32 merkte aufgrund der heuristichen Analyse an, dass dies möglicherweise ein Schädling sei.

Immerhin hat McAfee aufgrund meiner Einsendung gleich regiert. Im ersten Durchlauf schrieben die AVERT(tm) Labs, Aylesbury, UK bereits am gleichen Tag:

We have examined the file and didn't see anything suspicious. As an additional test, we tried to run it on a test system and observed no
suspicious behaviour.

If you still believe this is a virus or trojan file, please provide more
information on why you feel this is a suspect file.

Es ging um die Datei "C:\WINDOWS\system32\clipboard.exe". Sie behauptete von sich von Microsoft zu stammen, hatte aber eine ziemlich MS-untypische Versionsnummer, gehörte angeblich zu Windows 2000 (ich habe XP) und sei in "China (VR)" hergestellt worden.
Außerdem lief der Prozess permanent und hatte sich in der Registry eingetragen:

[HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run]
"clipboard.exe"="C:\\WINDOWS\\system32\\clipboard.exe"

Nach dem Anmelden startete ein Browserfenster und leitete mich auf eine mir unbekannte Webseite (irgendwas unter www.coolsheep.com, aber die Seite konnte wegen eines JS-Fehlers nicht dargestellt werden). Nach dem Austragen aus dem AutoRun war das Verhalten weg.

Nachdem ich Avert das geschrieben hatte, wurde die Datei als "Generic Backdoor.b" klassifiziert und mir eine neue Signaturdatei zur Verfügung gestellt, die den Schädling einwandfrei identifizierte und löschte. Sie kommt mit dem nächsten Update an alle Kunden. Offenbar hatte ich Glück, weil kein weiterer Schaden entstand…

Auf die Schliche kam ich dem Fießling übrigens mit der Werkzeug HijackThis.

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