In letzter Zeit sind ja etliche Firmen ganz schön in den Negativ-Schlagzeilen, weil Produkte floppen oder die Marktlage falsch eingeschätzt wurde. Da fiel mir ein Oktober-Artikel aus heute.de wieder ein. Darin geht es um die Bereitschaft von Unternehmern Fehler zu machen.
Die Konkurrenten zittern, wenn Suchmaschinenfirma Google neue Programme und Dienste auf den Markt wirft. Doch mehr als die Hälfte davon floppt. Man teste eben vieles und übernehme nur, was der Kunde haben wolle, erklärt Marissa Mayer, Ideen-Scout bei Google.
Die Mentalität bei den "etablierten" Firmen scheint mir eher zu sein: "Entweder machen wir es richtig oder gar nicht." Einerseits wird sich gerne mit bewährten Strategien auf das Kerngeschäft konzentriert, andererseits das Handtuch geschmissen, wenn der Unternehmensteil nicht "performt". Das verstehe ich nicht. Die Google-Strategie erscheint mir sinnvoller: Aus einer sicheren Position benachbarte Produkte anbieten, selbst wenn sie zunächst nur die "kleinen" Zielgruppen erreichen und dann ggf. nur das Projekt einstampfen, nicht gleich die ganze Firma. Ich bin sicher, dass Google mit dieser Strategie irgendwann den nächsten Knüller landen wird.
Kann man diese Strategie wirklich nicht auf andere Wirtschaftzweige übertragen?
[…] Flexible kleine Projekte anstelle von Großbaustellen :Von Thomas: In dem Novemberheft des Harvard Business Manager wird etwas beschrieben, dass sich mit meinen Vermutungen denkt. Neulich stellte ich die Frage, ob man in Bezug auf das Geschäftsmodell die im Internet gängige Strategie Dinge erst mal auszuprobieren und im Erfolgsfall auszubauen nicht doch auf andere Wirtschaftszweige übertragen kann. Der Punkt dabei ist, dass man dabei bewusst riskiert Fehler zu machen und dann daraus zu lernen. Das geht aber nur, wenn die Produktentwicklung nur so viel kostet, dass die Firma mehrere Fehler überstehen kann. Es gibt etliche Firmen in denen ein oder zwei Fehler gleich die ganze Firma in den Bankrott trieben (oder wenigstens dafür sorgten, dass sie verkauft wurden). Das ist zwangsläufig der Fall, wenn die Firma alles auf ein sehr teures Pferd gesetzt hat. […]