Die Oktober-Umfrage von Prisma an der ich teilnahm ergab, dass 2 von 3 Mitarbeitern mit Transparenz der Vergütungssysteme unzufrieden sind.

Im Bezug auf das Gebiet "Einkommen/Absicherung/Vorsorge" wurden vier wichtige Gebiete unterschieden, in Klammern jeweils der Prozentsatz der zufriedenen Mitarbeitern:

  • Kein finanzieller Stress (Zufriedenheit 71%)
  • Transparente Vergütung (Zufriedenheit 35%)
  • Altersvorsorge (Zufriedenheit 73%)
  • Risikoabsicherung hinsichtlich verschiedener Schäden (Zufriedenheit 46%)

Die Unzufriedenheit hinsichtlich der Transparenz der Vergütungssysteme deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich kenne nur wenige, die ihr Vergütungssystem wirklich verstehen. Daher hätte ich den Prozentsatz sogar noch höher vermutet. In einigen Unternehmen gibt es sogar Klauseln, dass man mit Kollegen nicht über das Gehalt reden soll. Vermutlich, um Neid zu vermeiden. In Wirklichkeit schaffen solche Tabu-Themen aber eher Frust. Und von Transparenz kann man da ja wohl auch nicht reden.

Nur 31% der Mitarbeiter sind durchschnittlich der Meinung, dass die Transparenz der Vergütungssysteme in ihrem Unternehmen einen hohen Stellenwert einnimmt und 70% wünschen sich hinsichtlich dieses Bereiches mehr Unterstützung vom Unternehmen. Zudem glauben 40% der Befragten nicht, dass das Vergütungssystem ein konsequent vorgegebenes System oder historisch weitgehend konsistent ist.

Das erscheint mir etwa so wie das Steuersystem: wenn es einfach zu verstehen ist, dann ist es nicht flexibel genug und alle finden es ungerecht. Ist es flexibel und passend für viele Sonderfälle, dann ist es einfach kompliziert. Aber egal wie kompliziert es ist, am Ende des Monats sieht jeder wie viel er verdient hat. Ob man das verdient, was man verdient, ist natürlich eine andere Frage…