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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

24. August 2006 um 22:00

SQL-Server: Ghost-Cleanup-Tasks

Eine unheimliche Begegnung der dritten Art hatten Kollegen als sie versuchten eine Datenbank vom SQL-Server zu trennen. Es ging nicht, weil die Datenbank noch in Verwendung sei. Als sie nachschauten, stellten sie fest, dass ein SQL-Server-Task die Datenbank verwendete, der "Ghost-Cleanup Task".

Die besten Informationen fand ich dazu in meinem Lieblingsblog "SQL Server Storage Engine" von Paul Randal:

Ghost records

  • These are records that have been logically deleted but not physically deleted from the leaf level of an index.
  • The reasons for this are complicated, but basically having ghost records simplfies key-range locking and transaction rollback.
  • The record is marked with a bit that indicates it's a ghost record and cannot be physically deleted until the transaction that caused it to be ghosted commits. Once this is done, it is deleted by an asynchronous background proces (called the ghost-cleanup task) or it is converted back to a real record by an insert of a record with the exact same set of keys.
  • Ghost records will be mentioned later in the series when I discuss page compaction.

Abhilfe brachte die Datenbank zunächst in den Single-User-Mode zu schalten und dann zu trennen.

24. August 2006 um 19:07

Ständerträgerwände

Heute war übrigens Tag 5 unserer Renovierungsarbeiten. Und weil Günther mich fragte, wie man eine Ständerträgerwand einzieht, will ich die gesammelten Links auch gleich für die Allgemeinheit posten:

Diese Wände aufzubauen ist verblüffend einfach, die Anleitung liefert baumarkt.de.
Ein Tipp von mir: Ich habe mit einem Lot dafür gesorgt, dass die Profile an der Decke genau über den Profilen am Boden sind.

Wenn man die Materialliste ausgerechnet bekommen möchte, dann geht das bei Rigips (auf "Rigips-Ausbauberater" klicken). Wobei ich mit den Aussteifungsprofilen für die Tür nicht klargekommen bin. Ich habe dann einfach (wie in der obigen Anleitung beschrieben) ein Wandprofil über die Ständerprofile der Tür geschoben.

Bei Knauf gibts auch noch ein paar gute Tipps zum Trockenausbau.

23. August 2006 um 21:44

P!nk PSP Value Pack

Huuh, wenn ich das Bild des "P!nk PSP Value Pack" bei Golem.de ("Sony steht mit Pink auf Pink") sehe, dann weiss ich schon, wer demnächst Ärger mit der Telekom bekommt. Das "PinK" sieht doch ziemlich wie das berühmte "Magenta" aus aus oder?

23. August 2006 um 21:31

frei zugängliche Noten und Songtexte

Irgendwie finde ich die ganze Entwicklung schlimm: Auf der einen Seite sollen Software-Patente eingeführt werden, um "Innovationen zu fördern", auf der anderen Seite wird laut Heise seitens der Musikverleger gegen frei zugängliche Noten und Songtexte vorgegangen. Vermutlich um die Kreativität zu fördern…

Ist auch irgendwie schlimm, wenn Fans die Lieder der Stars nachsingen oder sich dazu Gitarrengriffe ausdenken. Und wenn ich an den Coup der GEZ denke, dann weiss ich schon was als nächstes kommt: wer zuhause Lieder anderer Leute spielt, muss Gema-Gebühren zahlen?

23. August 2006 um 21:22

Software der Bundesagentur für Arbeit

Bei der Nachricht auf Heise über die Diskussion um die neue Software der Bundesagentur für Arbeit habe ich den Eindruck als, ob hier alle Seiten krampfhaft versuchen möglichst viel falsch zu machen.

  • Die Software wird genau anhand der Anforderungen geschrieben,
  • aber die Betroffenen werden nicht informiert.
  • Die Betroffenen schalten auf stur, weil sich die Software geändert hat.
  • Beim Datentrafo treten Fehler auf.
  • Die Abläufe beim Update werden von den Betroffenen gelesen bzw. befolgt.

Bei meinem ersten Arbeitgeber hatten wir den Auftrat für einen großen Kunden ein zentrales Nachfolge-System für die bestehenden Betriebssteuerungen zu schreiben. Der geistige Vater der Software eines Standortes, die abgeschafft werden sollte, saß mit im Gremium, das die Anforderungen definiert. Er engagierte sich sehr und definerte fleißig Abläufe und Anforderungen, während sich viele andere aus dem Kundengremium zurückhielten. Als die Anforderungen endlich zusammengestellt waren, war der geschätzte Aufwand aufgrund der vielen Muss-Anforderungen der ersten Stufe so aufwändig, dass dem Vorstand die Entwicklungszeit zu lange dauerte und die alte Software bestehen blieb. Ich bin sicher, dass diese zentrale Software genauso eine Kröte geworden wäre wie die Software der BfA: keiner der lokalen Fürsten will sie, unterstützt sie und am Ende wird nicht mit Kritik gespart… 😉

19. August 2006 um 23:37

Das Benutzerinterface der Zukunft

Multi-Touch Interaction Research Bei Basic Thinking wird gerade etwas total Irres vorgestellt:

In dem Video "Minority Report becomes reality" wird ein völlig futuristisches Benutzerinterface vorgeführt. Leider ist so abgedreht, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es sich wirklich durchsetzt. Das wäre das Ende von Windows.
Aber die Vorstellung so zu agieren wie bei Star Treck bzw. Voyager finde ich schon ziemlich cool. Mich begeistern vor allem die Möglichkeiten der kreativen Datenvisualisierung.

Auf der Seite Multi-Touch Interaction Research des Erfinders Jeff Han finden sich dazu noch jede Menge Infomationen, Screenshots und weiteres ein sehr gutes Video. Die Namen sind aber so abgedreht, dass das auch prima als Aprilscherz durchgehen würde:

We introduce a simple technique that enables robust multi-touch sensing at a minimum of engineering effort and expense. It relies on frustrated total internal reflection (FTIR), a technique familiar to the biometrics community where it is used for fingerprint image acquisition. It acquires true touch information at high spatial and temporal resolutions, and is scalable to very large installations.

Hervorhebung von mir

Optimus Keyboard
Kleine Schritte würden mir aber auch schon reichen: Ich weiss noch wie begeistert ich letztes Jahr von dem "Optimus Keyboard", der Tastatur mit kleinen Displays auf den Tasten, war: Schluß mit "deutscher", "englischer", "polnischer" Tastatur. Mit der Tastenbelegung ändert sich die Anzeige. Die wirkt gegenüber dem gigantischen Touchpad richtig altbacken… 😉
Dennoch, wenn die Tastatur Ende des Jahres auf den Markt kommt, werde ich sie mir noch mal gaaanz genau ansehen. Die kann ich mir im Gegensatz zu dem SciFi-TouchPad vermutlich leisten… 🙂

18. August 2006 um 22:59

MSDE (SQL Server 2000) läuft nicht unter Windows Vista

Heute machte mich mein Kollege Günther darauf aufmerksam, dass Microsoft nicht vor hat, die MSDE unter Windows Vista zu unterstützen:
SQL Server 2000 (including MSDE) on Windows Vista FAQ
Laut Günther wurde das am 8.8.2006 reingeschrieben, auf einer anderen Seite "How to buy: SQL on Vista" stand es schon am 20.7.2006. Aber ich sah es noch in keiner Ankündigung und nichts… Seltsam. 😕

Wenn man die Seite aufmerksam liest, merkt man, dass es für diesen Schritt keine echten technischen Gründe gibt:

SQL Server 2005 presents several advances in technology from its predecessor, SQL Server 2000. One such important advancement is the support for patching SQL Server 2005 editions through Windows Update Services, which is not available for MSDE. Similarly, there are several advances in security and performance in the “Longhorn” and “Vista” platforms, such as ‘User Access Control’ that SQL Server 2005 can work with, but that MSDE cannot.

OK, mit der MSDE unter Vista bin ich also langsamer und nicht so sicher wie mit SQL Server 2005. Verstehe ich. Aber bin ich unsicherer als unter Windows XP oder langsamer als unter Windows XP (Hm, OK, das könnte sein, aber nur bei gleicher Hardware)? Beides eher nicht. Es gibt auch keinen Grund die neuen Features in die MSDE einzubauen.
Microsofties haben sogar festgestellt, dass sie läuft:

Limited testing indicates that MSDE 2000 may install on Windows Vista, but this is not supported and Microsoft does not guarantee that it will install under all circumstances.

Since the decision was made not to support SQL Server 2000 (including MSDE) on Vista, Microsoft did not conduct a thorough evaluation of MSDE functionality on Vista and is therefore not in a position to publish any authoritative guidance.

Given that MSDE is an unsupported product on Windows Vista, we strongly encourage our customers not to run applications with the MSDE database on Windows Vista, even if they are able to successfully install.

Warum treten sie jetzt so vielen Kunden vor das Schienenbein? Das bedeutet doch, dass es wichtige Gründe geben muss.
Ich vermute, dass sie erkannt haben, dass die MSDE einfach zu gut ist. Sie kann in Peer-to-Peer-Umgebungen wunderbar einen echten Server ersetzen. Warum soll ich die teuere Workgroup-Edition einsetzen, wenn es doch die MSDE gibt? Wenn die MSDE also zukünftig nicht mehr geht…

Hat jemand eine andere Erklärung?

Update: Im SQL Server Express WebLog stehen noch mehr Details dazu. Unter anderem:

Windows does not do anything to block MSDE from installing on Vista, but you will get a warning indicating that MSDE is not supported.

17. August 2006 um 22:05

Marktstudie zu IT-Stellenangeboten

Bei Gulp gibt es derzeit eine sehr interessante Marktstudie zu IT-Positionen:

In welchen Positionen besonders oft externe IT-Spezialisten gesucht werden und was sich je nach Position verdienen lässt, behandelt diese Marktstudie.

Wenig überraschend ist, dass in 50% der Jobangebote Software-Entwickler gesucht werden, auch die 22% Consulting finde ich erwartungskonform. Was mich überrascht: in 6% der angebotenen Stellen werden Projektleiter gesucht. In unserer Firma werden Projektleiter meines Wissens immer intern besetzt. Das finde ich auch richtig, denn jemand, der nicht weiß wie unsere Firma tickt, wird an vielen Stellen eine unnötige Lernkurve durchlaufen und seine Mitarbeiter mit ihm.

Details unter Marktstudie: IT-Positionen – Projektchancen und Stundensätze

17. August 2006 um 21:50

Datenbanken: 10 Schritte ins sichere Verderben

Zehn Mythen, die ins sichere Verderben führen, wenn Sie ein Datenbanksystem einsetzen:

1. Machen Sie keine Datensicherung. Die EDV-Systeme sind sicher und arbeiten auch nach Jahren noch völlig fehlerfrei. Auch Sie selber oder Ihre Mitarbeiter machen keine Fehler: Versehentlich gelöschte Daten gibt es nicht.

2. Wenn Sie doch eine Sicherung machen, womöglich regelmäßig, dann testen Sie nicht, ob auch die Rücksicherung klappt. Sie nehmen sich damit im Ernstfall den Nervenkitzel. Nur Weicheier kontrollieren ihre Fallschirme.

3. Verwenden Sie ruhig billige Hardware zur Speicherung Ihrer unternehmenskritschen Daten. Auch billige (S)ATA-Platten können bedenkenlos im Dauereinsatz verwendet werden. Und sollte doch mal ein Fehler auftreten, dann kann das Datenbanksystem das durch Guessing kompensieren.

4. Falls es mal zu sporadischen Problemen kommt, ignorieren Sie sie einfach: Jeder macht mal Fehler! Reiten Sie nicht kleinlich auf den Fehlern des Computers herum. Auch eine Festplatte oder ein Hauptspeicher hat mal einen schlechten Tag. Das hat gar nichts zu bedeuten.

5. Speichern Sie Ihre Daten auf Wechseldatenträger und ziehen sie einfach ab, wenn es Ihnen gefällt. Die "Auswerfen"-Funktion des Betriebssystems ist völlig unnützt und benutzen nur Warmduscher. Die noch vom Betriebssystem gecachten Daten werden durch Infravision auf den Stick übertragen.

6. Falls Sie keine "Unterbrechungsfreie Stromversorgung" (USV) haben und der Festplatten-Cache nicht batteriegepuffert ist, dann schalten sie auf jeden Fall den Schreibcache der Festplatte ein. Performance ist einfach wichtiger als alles andere.
Außerdem gibt es in Deutschland keine Stromausfälle und die Unbekümmertheit der Putzfrauen ist ein Mythos.

7. Stellen Sie Ihre Server in einen kleinen unbelüfteten, stickigen Raum direkt unter dem Dach. Rechner lieben Hitze. Besonders Festplatten feiern dann eine Riesenparty. Die Sicherungsbänder bzw. Sicherungen auf DVD wollen mitfeiern. Legen Sie sie deswegen unbedingt in die pralle Sonne.

8. Oder stationieren Sie Ihre Server im Keller, falls Ihr Büro in Flussnähe oder in einem hochwasser-gefährdeten Gebiet liegt.

10. Sie können natülich auch einfach die wichtigsten Daten allein auf einem Laptop mit Sony-Akkus speichern. 😉

Mehr zu den Ursachen von defekten Datenbanken steht in meiner Serie zu dem Thema.

17. August 2006 um 21:42

Hitzetod: Keine schöne Art seinen Rechner zu schrotten

Neulich schrieb ich noch ganz verschämt als Auftakt für die Reihe mit den Ursachen für defekte Datenbanken: "Wir haben festgestellt, dass das Wetter eindeutig Einfluss auf die Häufigkeit von Datenbank-Defekten hat."

Jetzt ist es "amtlich": im Artikel vom TecChannel werden dazu jede Mange Fakten und Beispiele gebracht.

Allerdings sind die Ursachen für zu „heiße Rechner“ vielfältig. Sie reichen von einem falschen Aufstellungsort des Desktop-PCs oder Notebooks bis hin zu einer mangelhaften Kühlleistung der Systeme. Doch neben dem Praxiswissen sind auch Physikkenntnisse erforderlich, um die Gefahren einer thermischen Überbelastung besser einschätzen zu können.

Näheres steht im Artikel "Hitzetod: Jeder PC ist gefährdet".

Meine Kollegin Beate erzählte heute dazu eine Anekdote: Alle in ihrem Büro konnten genau hören, wenn Sie einen Compilerlauf startete. Dann wurde ihr Rechner so richtig laut. Die CPU wurde warm und der Lüfter brummte. Der herbeigerufene Service-Techniker verschob den PC ein wenig. Damit war die Lüfteröffnung nicht mehr zugestellt und das Problem behoben…

16. August 2006 um 18:17

ältere Mitarbeiter: Ballast oder wichtige Know-how-Träger?

DGFP berichtet über eine von der O&P Consult erstellten Umfrage bei Personalabteilungen deutscher Firmen. Das ist in mehrfacher Hinsicht interessant.

Ein Drittel zählt erst Beschäftigte ab 55 Jahre hierzu. Bei immerhin 15% der Unternehmen zählen jedoch schon Mitarbeiter ab 45 und teils sogar ab 40 zum alten Eisen.

Das heist doch, dass rund die Hälfte der Personaler die Mitarbeiter zwischen 45 und 55 als ältere Mitarbeiter zählen. Es wurden Unternehmen aus allen Branchen befragt. Und ich dachte immer nur in der IT gäbe es den extremen Jugendkult…

Spannend finde ich auch, was den Personalchefs am wichtigsten ist:

Den Personalbereichen liegen zurzeit vorrangig „Führungskräfteentwicklung“, „Umstrukturierung und Prozessoptimierung“ sowie „Nachwuchsförderung und Nachfolgeplanung“ am Herzen.

Details finden sich im Original-Artikel "ältere Mitarbeiter: Ballast oder wichtige Know-how-Träger?"

16. August 2006 um 18:09

Marktspiegel zu PCs, Notebooks, Monitoren und TFTs im Juli

Falls sich jemand Hardware anschaffen will: Bei der PC-Welt gibt es gerade den aktuellen Marktspiegel zu PCs, Notebooks, Monitoren und TFTs im Juli.
Guckst Du hier: So viel kosteten PCs, Notebooks, Monitore und TFTs im Juli