Zehn Mythen, die ins sichere Verderben führen, wenn Sie ein Datenbanksystem einsetzen:
1. Machen Sie keine Datensicherung. Die EDV-Systeme sind sicher und arbeiten auch nach Jahren noch völlig fehlerfrei. Auch Sie selber oder Ihre Mitarbeiter machen keine Fehler: Versehentlich gelöschte Daten gibt es nicht.
2. Wenn Sie doch eine Sicherung machen, womöglich regelmäßig, dann testen Sie nicht, ob auch die Rücksicherung klappt. Sie nehmen sich damit im Ernstfall den Nervenkitzel. Nur Weicheier kontrollieren ihre Fallschirme.
3. Verwenden Sie ruhig billige Hardware zur Speicherung Ihrer unternehmenskritschen Daten. Auch billige (S)ATA-Platten können bedenkenlos im Dauereinsatz verwendet werden. Und sollte doch mal ein Fehler auftreten, dann kann das Datenbanksystem das durch Guessing kompensieren.
4. Falls es mal zu sporadischen Problemen kommt, ignorieren Sie sie einfach: Jeder macht mal Fehler! Reiten Sie nicht kleinlich auf den Fehlern des Computers herum. Auch eine Festplatte oder ein Hauptspeicher hat mal einen schlechten Tag. Das hat gar nichts zu bedeuten.
5. Speichern Sie Ihre Daten auf Wechseldatenträger und ziehen sie einfach ab, wenn es Ihnen gefällt. Die "Auswerfen"-Funktion des Betriebssystems ist völlig unnützt und benutzen nur Warmduscher. Die noch vom Betriebssystem gecachten Daten werden durch Infravision auf den Stick übertragen.
6. Falls Sie keine "Unterbrechungsfreie Stromversorgung" (USV) haben und der Festplatten-Cache nicht batteriegepuffert ist, dann schalten sie auf jeden Fall den Schreibcache der Festplatte ein. Performance ist einfach wichtiger als alles andere.
Außerdem gibt es in Deutschland keine Stromausfälle und die Unbekümmertheit der Putzfrauen ist ein Mythos.
7. Stellen Sie Ihre Server in einen kleinen unbelüfteten, stickigen Raum direkt unter dem Dach. Rechner lieben Hitze. Besonders Festplatten feiern dann eine Riesenparty. Die Sicherungsbänder bzw. Sicherungen auf DVD wollen mitfeiern. Legen Sie sie deswegen unbedingt in die pralle Sonne.
8. Oder stationieren Sie Ihre Server im Keller, falls Ihr Büro in Flussnähe oder in einem hochwasser-gefährdeten Gebiet liegt.
10. Sie können natülich auch einfach die wichtigsten Daten allein auf einem Laptop mit Sony-Akkus speichern. 😉
Mehr zu den Ursachen von defekten Datenbanken steht in meiner Serie zu dem Thema.
Aber was hat das denn mit Datenbanken zu tun?!
Trotzdem lustig. Besonders Punkt 7. 😀
Hm, stimmt. Die Dinge, die SQL-Server spezifisch sind, haben meinen Redaktionsprozess nicht überlebt…
Das alles könnte man wirklich genrell unter dem allgemeinen Aspekt "Wie ruiniere ich meine Daten am besten?" sehen. Aber ich bin halt ein unverbesserlicher Datenbank-Freak.
Es freut mich, dass es Dir gefallen hat.
Viele Grüße
Thomas
PS: Dein Blog hat ein sehr leckeres Bild im Titel.
[…] Konkret geht es um die verschiedenen Caches, die so ein Datensatz durchlaufen muss, bis er endlich echt auf der Platte gesichert wurde. Treue Leser werden bei mir auch schon den einen oder anderen Hinweis dazu gelesen haben… […]