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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

6. Juli 2006 um 21:40

Lass es Noten regnen

Als eher unmusikalischer Mensch hat es mich überrascht, wie kreative Möglichkeiten es gibt Musik zu machen: Auf dem Storynest kann man einfach Noten regnen lassen und es kommen ganz entspannende Effekte heraus.

Das erinnert mich an ein Erlebnis im Erfahrungsfeld der Sinne in Nürnberg: Dort gibt es einen sehr großen Holzstuhl auf dessen Rückseite Seiten gespannt sind. Man setzt sich rein und der Führer schlägt die langen Seiten an (von hinten sieht es aus wie eine gebogene Harve). Da erlebt man die Schnwingungen mit dem ganzen Körper. Das ist so unglaublich entspannend, das niemand wirklich gerne wieder aufstand. Aber damit jeder drankommen konnte, war es nur ein kurzes Vergnügen…

5. Juli 2006 um 20:45

Antiviren-Hersteller empfehlen Wechsel zum Mac

Als ich zum ersten Mal hörte, dass Anti-Virenhersteller empfehlen man solle auf Apple umsteigen, habe ich mich schon gefragt warum sie das tun. Vielleicht bin ich schon zu verdorben, aber ich kann nicht glauben, dass eine umsatzorientierte Firma etwas empfiehlt, was ihr langfristig und nachhaltig den Ertrag schmälert. Die Erklärung, die
heise online bietet, finde ich deswegen gar nicht so weit hergeholt:

[Die Empfehlung …] könnte der Versuch sein, dem Wettbewerb mit Microsofts Windows OneCare und Antigen aus dem Wege zu gehen. Je mehr Anwender auf Mac OS X und Linux umsteigen, desto attraktiver werden diese Betriebssysteme für Virenautoren und Cyber-Kriminelle. Auch diese wägen Aufwand und Nutzen ab. Jenseits einer kritischen Masse lohnt sich die Verbreitung von Schadcode. McAfee setzte bereits im Mai dieses Jahres seine Ansicht in die Welt, dass Mac OS X aus Sicherheitssicht zu einem zweiten Windows werden könne.

Aber andererseits könnte wirklich jemand so schlecht sein, sich dem Mac mehr Marktanteile zu verschaffen, bloß damit es für Viren-Schreiber attraktiver wird und man danach auch dort seine Software verkaufen kann?

Meine spontane Antwort erschreckt mich auch schon etwas… 😉

5. Juli 2006 um 20:05

Humankapital

In dem Harvard Business Manager Magazine (Juli 2006) steht es schon wieder: "Humankapital". Das Wort verursacht bei mir ein ganz unangenehmes Kribbeln. Im Kontext heisst es dort im Artikel "Sieben Manöver zum Teamerfolg":

[…] haben Ernesto Bertarelli […] und seine Mitstreiter den Wert des Humankapitals als Differenzierungsfaktor im Wettbewerb erkannt und für sich zu nutzen gewusst. […]
Bis heute bleibt die Wissenschaft aber exakte Antworten darauf schuldig, wie sich die Ressource Mensch heben und optimal zum Einsatz bringen lässt.

Die Tipps und Beschreibungen, die aus dem erfolgreichen Segelteam abgeleitet werden, sind dann wieder sehr gut und können teilweise auch ganz gut umgesetzt werden. Aber der oben zitierte Einstieg zeigt doch deutlich, dass die Autoren nicht verstanden haben, wie Menschen ticken. Im Artikel wird sachlich empfohlen echte Teams zu bilden in denen sich die Mitglieder auch menschlich nahe kommen, den Teammitgliedern viele Freiräume zu lassen und auf Eigenverantwortung zu setzen.

Kann man das auch wirklich, wenn man hinter den einzelnen Leuten nur "Humankapital" oder eine "Ressource" sieht?

5. Juli 2006 um 19:23

SQL Server Everywhere Edition

Die SQL Server Everywhere Edition, die als Ablösung für die SQL Server Mobile Edition angekündigt wurde, soll nun auch auf den anderen Windows-Plattformen laufen. Derzeit steht ein CTP zum Download bereit.

Wenn das stimmt, dann schließt Microsoft damit eine Lücke, die wir schon 2002 beängelt haben: Man kann seine Software auch völlig ohne Installation laufen lassen. Das ist bspw. sinnvoll, wenn man seine Datenbanken auf der CD hat. Ich bin schon gespannt, ob es tatsächlich so klappt.

Mein Kollege Markus machte ich auf folgenden Artikel von Microsoft aufmerksam, der ein paar Hintergründe beleuchtet: An introduction to SQL Server 2005 Everywhere Edition Community Technology Preview

Microsoft SQL Server 2005 Everywhere Edition (SQL Server Everywhere) is the rebranding of Microsoft SQL Server 2005 Mobile Edition (SQL Server Mobile) 3.0 without the desktop restriction. SQL Server Mobile 3.0 was released in 2005 with Microsoft Visual Studio 2005 and SQL Server 2005. SQL Server Mobile 3.0 is supported on devices and Tablet PCs and is partially supported on desktop computers. On desktop computers, either Visual Studio 2005 or SQL Server 2005 had to be installed to use SQL Server Mobile 3.0. With SQL Server Everywhere, this restriction has been removed. In SQL Server Everywhere, users can develop and deploy applications independent of SQL Server 2005 and Visual Studio 2005.

Das klingt prima, ich bin schon ganz aufgeregt. Hoffentlich komme ich bald mal dazu das auszuprobieren… 🙂

Nachtrag:

In seinem Weblog beantwortet Steve Lasker eine Menge Fragen zum SQL Server Everywhere. Und Sitaram Raju aus dem SQL Mobile Team hat auch einen Weblog für das SQL Mobile Team bei Microsoft nur zu dem Thema SQL Server Everywhere aufgemacht.
Weblogs sind doch eine tolle Sache!

5. Juli 2006 um 19:22

The Ultimate Keyboard – Featuritis oder echte Innovation?

Ich las gerade zufällig den Artikel "Was ein Produkt können muss" aus dem Harvard Businessmanager Magazin (Juli 2006), der beschreibt den Trend immer mehr Funktionen in ein Produkt zu packen und es damit für die Mehrheit der Kunden immer unbrauchbarer zu machen. Zuletzt war das Wettrüsten bei Handys zu beobachten, jetzt fängt es auch bei Tastaturen an:
Microsoft Mouse and Keyboard Hardware – The Ultimate Keyboard

Heise beschreibt die Features so:

[…] eine Funktastatur mit 10 Metern Reichweite für die drahtlose Anbindung, bietet unter anderem eine Tastenbeleuchtung, die sich automatisch an die Umgebung anpassen soll. Zudem enthält die Tastatur einen Bewegungssensor: Nähert sich ein (potenzieller) Nutzer, so wird die Beleuchtung aktiviert.
Spezielle Tasten sollen laut Microsoft aber auch die Mediennutzung und den Einsatz von Windows Vista erleichtern. Auf dem leicht gekrümmten Keyboard finden sich leuchtende Windows- sowie Steuerungstasten etwa für Audio- oder Videoplayer. Dazu kommen Bedienfelder als Mausersatz; eine Maus soll aber mit dem Keyboard ebenfalls geliefert werden. Eingespart hat Microsoft aber den bislang in der Regel noch üblichen Ziffernblock.

Da stellt sich mir schon die Frage, ob man das wirklich benötigt, um mit Vista effektiv arbeiten zu können?

In dem oben genannten Artikel jedenfalls beschreiben die Autoren, dass der Trend in anderen Branchen schon wieder auf dem Rückweg ist. Als Beispiel für ein einfach zu bedienendes Produkt, das auf wenige Aufgaben spezialisiert ist, die aber gut kann, wird der iPod genannt.

4. Juli 2006 um 17:22

Intellisense für SQL-Statements

Am Sonntag entdeckt und gleich installiert: Seit gestern habe ich echtes Intellisense für SQL-Statements im Query Analyser und im SQL Server Management Studio: SQL Prompt. Unglaublich, aber es funktioniert tatsächlich. Man muss dem Werkzeug lediglich nach und nach die verschiedenen Connectons beibringen, dann saugt es sich die kompletten Meta-Daten der aktuellen Datenbank rein und los gehts.

SQL Prompt

Leider klappt das bei unseren Standard-Datenbanken nicht. Wir haben so abgedrehte Namen wie "d:\firma\daten\anwendung\data\standard\ua" für unsere Datenbanken. (Das klingt schlimmer als es ist und hat für uns unbestreitbare Vorteile, sonst hätten wir das nicht gemacht.) Entweder ist er Name zu lang oder das Tool kommt mit den Sonderzeichen nicht zu recht… Es geht jedenfalls nur mit Datenbanken mit "normalen" Namen, wie "blabla" oder "Northwind".

In der einer Begrüßungsmail bekam ich (vom Absender "sales@…") die Info, dass sie für jedes Kundenfeedback dankbar sind. Ich bin ja mal gespannt, ob sie auf den Hinweis mit den Datenbanknamen tatsächlich dankbar reagieren… 😉

Ich sehe gerade, dass das Werkzeug nur bis zum 1.9.2006 kostenlos erhältlich ist (man muss sich registrieren und bekommt dann eine Begrüßungsmail). Also dann mal ran…

4. Juli 2006 um 17:18

explicit collations in cross database statements

Gestern hatten wir wieder den Fall, dass ein Lieferant in die Collation-Falle getappt ist. Sie legen eine temporäre Tabelle an und verjoinen sie mit einer Tabelle in deren Datenbank. Weil aber die TempDB (in der die temporäre Tabelle liegt) unter Umständen eine andere Default Collation hat als die Anwendungsdatenbank und bei den Create Table-Statement nichts weiter angegeben wurde, haben die Varchar-Felder der Tabellen potentiell unterschiedliche Collations.

Das führt zu dem bekannten Fehler:

Konflikt der Sortierung für die concatenation-Operation kann nicht aufgelöst werden.

Die Lösung ist ganz einfach und sollte generell eingesetzt werden, wenn man Software auf SQL Servern betreibt, die man sich mit anderen Anwendungen teilt: Man muss bei allen Operationen mit Char/Varchar/nchar/nvarchar-Typen explizit angeben welche Collation für Vergleichsoperationen verwendet werden soll. Dann ist für den SQL Server klar, wann die Zeichenketten "gleich"/"größer"/"kleiner" sind. Wenn nicht, woher soll er wissen, anhand von welcher Collation er das festlegen soll?

Die Lösung im Falle von temporären Tabellen ist noch einfacher: Es reicht wenn man beim Anlegen der Tabellen von Char/Varchar/nchar/nvarchar-Typen explizit angibt, welche Collation verwendet werden soll. Wenn man hier die gleiche Collation wählt, wie in seiner Anwendungsdatenbank, dann kann nichts schiefgehen:

create table #MyTempTab
(id integer identity(1,1) primary key,
name varchar(200) COLLATE Latin1_General_CI_AS, ...)

Das gilt übrigens auch für Table-Variablen, weil auch sie in der TempDB gespeichert werden:

declare @MyTableVar table
(id integer identity (1,1),
name varchar(200) COLLATE SQL_Latin1_General_Pref_CP1_CI_AS)

Eine andere Möglichkeit für das Anlegen der temporären Tabelle ist einfach SELECT INTO zu verwenden, auch dann wird die Collation der Quell-Attribute beibehalten.

select id, name
into #mytemptable
from Me.MyTestTable

Weitere Hinweise stehen in der Online-Hilfe des SQL Servers unter "Transact-SQL Reference | Collate" und "Transact-SQL Reference |Collation Precedence".

3. Juli 2006 um 23:20

Peregrinatio

Peters neuestes Buch
Seitdem ich Peters Buch "Licht der Sonne, Glanz des Feuers" gelesen habe, kann ich mir endlich merken, was "Peregrinatio" bedeutet: der Weg in die Fremde, ins Ungewisse um Christi willen.

Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert für alle keltisch Angehauchten, für alle denen das organisierte Christentum zu unnahbar ist oder für alle, die einfach eine ungezwungene, authentische und beeindruckende Art den Glauben zu leben kennenlernen wollen.

Das Buch hat nur einen Haken: es ist zu kurz. Ich hätte immer weiter lesen können. Es ist sehr eingängig geschrieben und spricht mich auf einer besonderen Ebene an. Es bietet einen guten Einstieg und macht Lust sich weiter in das Thema zu vertiefen.
Hier sind auch ein paar Bilder von der "Release Party" mit Autorenlesung. Das war wirklich ein toller Abend.

3. Juli 2006 um 23:05

celtic interlace cliparts

animierte KnotenHier sind noch mehr keltische ClipArts zu finden: celtic interlace cliparts
Sie wirken auf mich irgendwie besonders edel, aber ich kann nicht genau festmachen woran das liegt. Gut, die Farben sind nicht so schreiend. Und gibt es auch ganz abgedrehte, wie z.B. diese sich selber öffnenden und schließenden Knoten.

3. Juli 2006 um 23:01

SQL Server Storage Engine

Gestern fand ich auf Euan Garden's BLOG einen sehr, sehr interessanten Hinweis: Paul Randal (Mr. DBCC) hat einen eigenen Weblog: SQL Server Storage Engine.

Dort stehen unglaublich fundierte Informationen zu wichtigen Interna des SQL Servers, z.B.

So viel Hochkarätiges auf einen Haufen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe, ich komme dazu die alle mal in Ruhe zu lesen… 🙂

2. Juli 2006 um 10:50

More Celtic ClipArts

http://www.aon-celtic.com/free/cfreewarearties/clip2_75b.gif
Bei Aon stehen auch ein paar freie "keltische" ClipArts, die mir sehr gut gefallen. Für die ClipArts in der "freien" Sektion heisst es:

Items in the clip art section are free for PERSONAL or NONPROFIT purposes.

Sie haben aber auch einen sehr schönen keltischen Font und natürlich sehr viele sehr schöne Bilder, die man kaufen kann. Sie fallen durch Ihre Professionalität sofort ins Auge.

2. Juli 2006 um 10:47

TempDB auf RamDisk

Ich bin heute über den Artikel "Microsoft SQL Server I/O subsystem requirements for the tempdb database" im Weblog von Bejamin Jones gestolpert. Wir gehen davon aus, dass unsere Kunden langsam aber sicher serverseitig auf 64-Bit-Server umsteigen. Das hat für sie den Vorteil, dass sie für vergleichsweise wenig Geld richtig viel Hauptspeicher nutzen können. Ich denke das dürfte ein genereller Trend werden.

Im kleineren bis mittleren Büros ist der 32-Bit SQL Server Standard Edition ziemlich verbreitet. Warum solte man auch viel Geld für die Enterprise Edition ausgeben. Die Standard Edition nutzt maximal 2 GBytes Hauptspeicher. Um einen Performance-Boost rauszuholen, könnte man jetzt hergehen und die TempDB auf eine RamDisk legen.

Dabei muss man allerdings ein paar Dinge beachten (weitere stehen in dem Whitepaper):

  • Die RamDisk muss schon vor dem Start des SQL Servers "online" sein. Da könnte es mit der Startreihenfolge der Dienste schwierig werden.
  • Es muss so viel RAM in dem Srever stecken, dass weder der SQL Server noch die RamDisk ausgelagert werden. Die dabei auftretenden sehr negativen Effekte kann man unter dem Stichwort "double page fault" in der klassischen DB-Literatur nachlesen.
  • Die RamDisk sollte genug Spielraum haben, damit die TempDB wachsen kann. Sonst kommt die Meldung, dass das Device voll ist. Die maximale Größe der TempDB ist nach meiner Erfahrung so gut wie nicht vorherzusagen, wenn die Anwender nicht einfach nur buchen. sondern auch Auswertungen fahren können.

Trotzdem glaube ich, dass sich das in vielen Fällen lohnen dürfte.