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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

5. Juli 2006 um 20:45

Antiviren-Hersteller empfehlen Wechsel zum Mac

Als ich zum ersten Mal hörte, dass Anti-Virenhersteller empfehlen man solle auf Apple umsteigen, habe ich mich schon gefragt warum sie das tun. Vielleicht bin ich schon zu verdorben, aber ich kann nicht glauben, dass eine umsatzorientierte Firma etwas empfiehlt, was ihr langfristig und nachhaltig den Ertrag schmälert. Die Erklärung, die
heise online bietet, finde ich deswegen gar nicht so weit hergeholt:

[Die Empfehlung …] könnte der Versuch sein, dem Wettbewerb mit Microsofts Windows OneCare und Antigen aus dem Wege zu gehen. Je mehr Anwender auf Mac OS X und Linux umsteigen, desto attraktiver werden diese Betriebssysteme für Virenautoren und Cyber-Kriminelle. Auch diese wägen Aufwand und Nutzen ab. Jenseits einer kritischen Masse lohnt sich die Verbreitung von Schadcode. McAfee setzte bereits im Mai dieses Jahres seine Ansicht in die Welt, dass Mac OS X aus Sicherheitssicht zu einem zweiten Windows werden könne.

Aber andererseits könnte wirklich jemand so schlecht sein, sich dem Mac mehr Marktanteile zu verschaffen, bloß damit es für Viren-Schreiber attraktiver wird und man danach auch dort seine Software verkaufen kann?

Meine spontane Antwort erschreckt mich auch schon etwas… 😉

5. Juli 2006 um 20:05

Humankapital

In dem Harvard Business Manager Magazine (Juli 2006) steht es schon wieder: "Humankapital". Das Wort verursacht bei mir ein ganz unangenehmes Kribbeln. Im Kontext heisst es dort im Artikel "Sieben Manöver zum Teamerfolg":

[…] haben Ernesto Bertarelli […] und seine Mitstreiter den Wert des Humankapitals als Differenzierungsfaktor im Wettbewerb erkannt und für sich zu nutzen gewusst. […]
Bis heute bleibt die Wissenschaft aber exakte Antworten darauf schuldig, wie sich die Ressource Mensch heben und optimal zum Einsatz bringen lässt.

Die Tipps und Beschreibungen, die aus dem erfolgreichen Segelteam abgeleitet werden, sind dann wieder sehr gut und können teilweise auch ganz gut umgesetzt werden. Aber der oben zitierte Einstieg zeigt doch deutlich, dass die Autoren nicht verstanden haben, wie Menschen ticken. Im Artikel wird sachlich empfohlen echte Teams zu bilden in denen sich die Mitglieder auch menschlich nahe kommen, den Teammitgliedern viele Freiräume zu lassen und auf Eigenverantwortung zu setzen.

Kann man das auch wirklich, wenn man hinter den einzelnen Leuten nur "Humankapital" oder eine "Ressource" sieht?

5. Juli 2006 um 19:23

SQL Server Everywhere Edition

Die SQL Server Everywhere Edition, die als Ablösung für die SQL Server Mobile Edition angekündigt wurde, soll nun auch auf den anderen Windows-Plattformen laufen. Derzeit steht ein CTP zum Download bereit.

Wenn das stimmt, dann schließt Microsoft damit eine Lücke, die wir schon 2002 beängelt haben: Man kann seine Software auch völlig ohne Installation laufen lassen. Das ist bspw. sinnvoll, wenn man seine Datenbanken auf der CD hat. Ich bin schon gespannt, ob es tatsächlich so klappt.

Mein Kollege Markus machte ich auf folgenden Artikel von Microsoft aufmerksam, der ein paar Hintergründe beleuchtet: An introduction to SQL Server 2005 Everywhere Edition Community Technology Preview

Microsoft SQL Server 2005 Everywhere Edition (SQL Server Everywhere) is the rebranding of Microsoft SQL Server 2005 Mobile Edition (SQL Server Mobile) 3.0 without the desktop restriction. SQL Server Mobile 3.0 was released in 2005 with Microsoft Visual Studio 2005 and SQL Server 2005. SQL Server Mobile 3.0 is supported on devices and Tablet PCs and is partially supported on desktop computers. On desktop computers, either Visual Studio 2005 or SQL Server 2005 had to be installed to use SQL Server Mobile 3.0. With SQL Server Everywhere, this restriction has been removed. In SQL Server Everywhere, users can develop and deploy applications independent of SQL Server 2005 and Visual Studio 2005.

Das klingt prima, ich bin schon ganz aufgeregt. Hoffentlich komme ich bald mal dazu das auszuprobieren… 🙂

Nachtrag:

In seinem Weblog beantwortet Steve Lasker eine Menge Fragen zum SQL Server Everywhere. Und Sitaram Raju aus dem SQL Mobile Team hat auch einen Weblog für das SQL Mobile Team bei Microsoft nur zu dem Thema SQL Server Everywhere aufgemacht.
Weblogs sind doch eine tolle Sache!

5. Juli 2006 um 19:22

The Ultimate Keyboard – Featuritis oder echte Innovation?

Ich las gerade zufällig den Artikel "Was ein Produkt können muss" aus dem Harvard Businessmanager Magazin (Juli 2006), der beschreibt den Trend immer mehr Funktionen in ein Produkt zu packen und es damit für die Mehrheit der Kunden immer unbrauchbarer zu machen. Zuletzt war das Wettrüsten bei Handys zu beobachten, jetzt fängt es auch bei Tastaturen an:
Microsoft Mouse and Keyboard Hardware – The Ultimate Keyboard

Heise beschreibt die Features so:

[…] eine Funktastatur mit 10 Metern Reichweite für die drahtlose Anbindung, bietet unter anderem eine Tastenbeleuchtung, die sich automatisch an die Umgebung anpassen soll. Zudem enthält die Tastatur einen Bewegungssensor: Nähert sich ein (potenzieller) Nutzer, so wird die Beleuchtung aktiviert.
Spezielle Tasten sollen laut Microsoft aber auch die Mediennutzung und den Einsatz von Windows Vista erleichtern. Auf dem leicht gekrümmten Keyboard finden sich leuchtende Windows- sowie Steuerungstasten etwa für Audio- oder Videoplayer. Dazu kommen Bedienfelder als Mausersatz; eine Maus soll aber mit dem Keyboard ebenfalls geliefert werden. Eingespart hat Microsoft aber den bislang in der Regel noch üblichen Ziffernblock.

Da stellt sich mir schon die Frage, ob man das wirklich benötigt, um mit Vista effektiv arbeiten zu können?

In dem oben genannten Artikel jedenfalls beschreiben die Autoren, dass der Trend in anderen Branchen schon wieder auf dem Rückweg ist. Als Beispiel für ein einfach zu bedienendes Produkt, das auf wenige Aufgaben spezialisiert ist, die aber gut kann, wird der iPod genannt.

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